Andreas Schützenberger baut einzigartigen Skatepark für den Munich Mash 2018

Andreas Schützenberger ist Schreiner und Skater aus Leidenschaft. Sein außergewöhnliches Know-how, gepaart aus Hobby und Beruf, ist weltweit gefragt und hat ihn zu einem der erfolgreichsten Skateparkbauer Europas gemacht. Auf ein Projekt ist er ganz besonders stolz: Für das Actionsport-Festival MASH 2018 in München konzipierte und baute er für den Sponsor Red Bull eine Skateboard-Anlage mit innovativem Kurskonzept. 80 000 Schrauben von Heco verschlang die Befestigung des Holzparcours.


Foto: Bernd Wackerbauer/vor-ort-foto

Foto: Bernd Wackerbauer/vor-ort-foto
Es herrschte Ausnahmezustand im Münchner Olympiapark: 88 000 Zuschauer verfolgten begeistert die Show, die sich ihnen an einem sonnigen Juni-Wochenende beim Munich Mash 2018, einem Festival für Actionsport, bot. Zum fünften Mal fand der Wettbewerb in München statt und vereinte erneut internationale Stars aus den Bereichen Wakeboard- und BMX-Sport sowie Skateboarding. Weil das Event bei Zuschauern und Athleten in besonderer Erinnerung bleiben sollte, hatte der Sponsor Red Bull eine klare Vision: den Bau einer Skate-Rampe, wie es sie bis dahin noch nicht gegeben hatte. Sie sollte die Athleten sportlich herausfordern und zugleich architektonisch beeindrucken. Der Auftrag zur Konzeption und Montage ging an den Rampenbauer Andreas Schützenberger, Inhaber des Unternehmens IOU-Ramps. Mit einer Schreinerlehre war er einstmals in sein Berufsleben gestartet und hatte gleichzeitig das Skaten für sich entdeckt – und dabei festgestellt, dass gute Skateparks in Deutschland damals eine Seltenheit waren. Also verband er Hobby und Beruf und widmete sich fortan dem Bau von Skateboardrampen. Auch wenn er mittlerweile weltweit für unterschiedlichste Auftraggeber unterwegs ist, so war dieses Projekt doch ein ganz besonderes für ihn.


Skate-Rampe erinnert an Holzachterbahn

Es ging alles ganz schnell. Im März ging es zur Ortsbesichtigung in den Münchner Olympiapark, und im April wurde drei Tage lang gezeichnet, was im Juni die internationale Skating-Szene begeistern sollte: eine 300 Meter lange Skateboardbahn namens „Red Bull Roller Coaster“. Zusammen mit dem Schweizer Oli Bürgin, dem dreifachen Europameister im Bowl-Skating, entwickelte der Schreiner das einzigartige Konzept. Die Rampe sollte an eine Achterbahn erinnern und war deshalb so gestaltet, dass es vom höchsten Punkt, dem Start, nur noch abwärts geht. Die Besonderheit an der Abfahrt bestand darin, dass sie Elemente aus verschiedenen Skateboard-Disziplinen wie „Street“ und „Bowl“ vereinte. Beim Bowl (dt. „Schüssel“) fahren die Skater in schüsselartigen Rundungen, beim Street-Style werden die Tricks unter anderem über Mauern, Treppen und Geländer gefahren. Der Münchner Parcours umfasste 12 Höhenmeter und schlängelte sich unter Bäumen, über Straßen und durch Wasserbecken hindurch. Als Baumaterial für die Anlage empfahl Andreas Schützenberger Fichtenholz. Der natürliche Werkstoff fügte sich optisch gut in die Parkumgebung ein und erlaubte Assoziationen an eine klassische Holzachterbahn. Ein weiterer Vorteil lag darin, dass sich das Holzbauwerk nach dem Festival wieder problemlos demontieren ließ.


Die Zutaten für Adrenalin: Fichtenholz und Heco-Schrauben

Als Fahrbahnbelag des mobilen Skateparks dienten 450 Birken-Sperrholzplatten
Foto: Phil Pham/Red Bull Content Pool

Als Fahrbahnbelag des mobilen Skateparks dienten 450 Birken-Sperrholzplatten
Foto: Phil Pham/Red Bull Content Pool
Insgesamt zweieinhalb Kilometer Material verarbeitete das sechsköpfige Team von erfahrenen Rampenbauern. Als Fahrbelag dienten 450 Birken-Sperrholzplatten. Über 1400 Quer- und Längsbalken, 1800 Stützfüße sowie etliche Rahmen und Schrägstützen gaben der Rampe Halt und Form. Da die Stützfüße unterschiedlich hoch waren und auf unebenem Untergrund standen, schnitten Andreas Schützenberger und sein Team jede Stütze individuell zu. Die einzelnen Elemente befestigten sie mit Holzbauschrauben von Heco. Denn bei der Wahl der Montagemittel legt der Schreiner besonders Wert auf gute Verarbeitbarkeit, zeitsparendes Einschrauben und hohe Tragkraft. Neben dem Material spielt auch die saubere Verarbeitung eine entscheidende Rolle beim Rampenbau: Die einzelnen Fahrbahnplatten müssen möglichst abstandslos aneinander geschraubt werden und es darf keine Höhenunterschiede geben, die größer als drei Millimeter sind. Nur so ist die Sicherheit der Skater gewährleistet und ein optimaler Fahrspaß garantiert.


Stabil und sicher befestigt

Der Rampenbauer wählte zur Montage der Unterkonstruktion die Teilgewindeschraube „Heco-Topix“ in der Abmessung 6,0 x 120 und 5,0 x 80 Millimeter. Zur Befestigung der Beläge fiel seine Wahl auf die Vollgewindeschraube „Unix“ mit 6,0 x 40 Millimeter. Mit ihrer variablen Gewindegeometrie zieht sie die Bauteile zusammen und sorgt zugleich für optimalen Halt auch bei geringer Materialstärke. Der Fahrbahnbelag aus 9 und 18 Millimeter dickem Brettsperrholz ließ sich damit sicher und spaltfrei montieren. Natürlich musste nach einzelnen Bauabschnitten die Stabilität der Konstruktion sowie die Funktionalität der einzelnen Elemente getestet werden. So stiegen die leidenschaftlichen Skater zwischendurch selbst aufs Brett, um sich von der Funktionalität der Rampe zu überzeugen.


Vorfreude auf 2019

Die Anlage sorgte beim Munich Mash 2018 bei Sportlern und Zuschauern gleichermaßen für Begeisterung und entwickelte sich zum Publikumsliebling des außergewöhnlichen Sportevents. Nun schürt die Skater-Szene bereits Vorfreude auf das Event in diesem Jahr. Bis dahin ist das „Herzstück“ aus Holz und Schrauben eingelagert. „Wir haben die Rampe aber natürlich noch weiterentwickelt“, verrät Andreas Schützenberger, „und freuen uns darauf, die Zuschauer auch in 2019 zu überraschen und zu begeistern.“

Über 300 Meter schlängelte sich der Parcours durch den Park und fügte sich in seiner Holzoptik gut in die Umgebung ein
Foto: Bernd Wackerbauer/vor-ort-foto

Über 300 Meter schlängelte sich der Parcours durch den Park und fügte sich in seiner Holzoptik gut in die Umgebung ein
Foto: Bernd Wackerbauer/vor-ort-foto


x

Thematisch passende Artikel:

Digitales Handwerk im Bundesligastadion erleben

Mehr über digitale Themen wie Handwerker-Apps, mobile Zeiterfassung, digitale Wartung oder Fahrzeugortung erfahren und gleichzeitig eines von fünf Bundesliga-Stadien kennen lernen: Darum geht es bei...

mehr
Ausgabe 03/2018

Leserbrief: Suche nach bequemen, preisgünstigen Arbeitshosen

Leserbrief zu bauhandwerk 1-2.2018, Seite 12 ff.: Berufskleidung für Tischler und Schreiner. Sehr geehrte Frau Anton-Katzenbach, die Übersicht über Berufsbekleidung im „bauhandwerk“ ist die...

mehr