500 Jahre altes Fachwerkhaus in Leipzig gerettet
Im Leipziger Südraum wurde vor kurzem ein saniertes Fachwerkhaus eingeweiht, das von Alter und Schönheit her seinesgleichen sucht. Für den privaten Bauherren Klaus-Peter Schlegel war es der Schlusspunkt nach den 7 Jahre dauernden Arbeiten an dem über 500 Jahre alten Herrenhaus – etliche Überraschungen und Diskussionsstoff mit dem Denkmalschutz inklusive. Der gelernte Bautischler und Glasmaler hatte als Handwerker selbst jahrelang in der Denkmalpflege gearbeitet. Deshalb suchte er gezielt ein denkmalgeschütztes Haus, um mit seiner Familie darin zu wohnen. Im Jahr 2000 kaufte er das ehemalige Herrenhaus des Zwenkauer Sattelhofes, 2001 begann die Sanierung. Dass sie „nur“ 7 Jahre dauern würde, hätte anfangs niemand gedacht. Veranschlagt war eher die doppelte Zeit. Doch die einjährige Bauerforschung durch Dipl.-Ing. Angelika Kern vom Büro für Architektur und Bauforschung Dresden brachte einige interessante Funde zutage, die dann zu mehr finanzieller Unterstützung führten: „Die dendrochronologischen Untersuchungen hatten gezeigt, dass das herrschaftliche gotische Haus nicht, wie angenommen, 300 Jahre alt ist, sondern 500 Jahre. Auch nachdem alter Putz entfernt worden war, zeigten sich viel ältere Befunde als zuvor gedacht“, schwärmt der Bauherr über die Entdeckungen während der Sanierung. In Zwenkauer Unterlagen wurde der Sattelhof, zu dem das Herrenhaus gehört, bereits 1431 zum ersten Mal erwähnt. Schlegel beantragte Fördermittel bei diversen Geldgebern und bekam sie schließlich vom Land Sachsen und von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Im ältesten und wohl auch schönsten Fachwerkhaus im Leipziger Südraum wurden insgesamt eine halbe Million Euro verbaut. Davon waren 200 000 Euro Fördermittel, die wegen der hohen denkmalschützerischen Wertigkeit geflossen sind. Dadurch war es möglich, versierte Handwerker einzusetzen, auch wenn Klaus-Peter Schlegel viele Eigenleistungen erbracht hat und mittlerweile selbst ein qualifizierter Zimmerer geworden ist. Weitere Informationen im Internet unter www.sattelhof-zwenkau.de