AllradDer Toyota Hiace 4x4 im BAUHANDWERK-Praxistest
Mit dem Modelljahr 2007 hat Toyota den Hiace Kastenwagen auch in einer allradgetriebenen Variante auf den Markt gebracht. Unsere Testfahrt zeigt, dass der permanente Allradantrieb nicht nur bei schlechten Witterungsverhältnissen Vorteile bietet, sondern auch beim täglichen Einsatz auf der Baustelle.
Was tut man nicht alles für ein gutes Foto – um unser Testfahrzeug angemessen ablichten zu können, ist keine Baustelle vor der Redaktion sicher. Nur wenn es, wie in der Woche unserer Testfahrt, ständig regnet, kann das mitunter schnell zu einer Schlammschlacht ausarten. Es wäre nicht das erste mal, dass wir uns dabei im losen Baugrund festfahren. Nicht jedoch mit dem Toyota Hiace mit Allradantrieb: Sicher pflügt er sich durch den Sand, auch beim Anfahren zieht der Allradantrieb den rund zwei Tonnen schweren Transporter ohne Probleme aus dem Dreck. Die Leistung dazu liefert ein 2,5-Liter Common-Rail Turbodiesel mit 86 kW (117 PS). Er verbraucht beim 4 x 4 im Durchschnitt 9,3 Liter Diesel auf 100 km, beschleunigt den Hiace auf 151 km/h und liefert ein Drehmoment von 294 Nm. Damit kann die Nutzlast (je nach Ausstattung zwischen 880 und 1050 kg) problemlos bewegt werden.
Lauter Motor,
großer Wendekreis
Allerdings ist der Motor im Vergleich zu anderen Transportern laut – lange Autobahnfahrten sind daher nicht so angenehm. Und ein zweites Manko ist uns aufgefallen – unser Allrad-Hiace mit langem Radstand hat einen Wendekreis von 14,8 m (gegenüber 13,2 m bei der hinterradgetriebenen Version). Damit ist ein „U-Turn“ selbst auf einer zweispurigen Hauptstraße in einem Zug nicht möglich.
Viel Stauraum
Dafür bietet der Hiace aber viel Stauraum: Die Ladefläche ist 2780 mm lang, die Ladebreite zwischen den Radkästen beträgt 1225 mm. Damit können Europaletten auch quer geladen werden. Zugänglich ist der Laderaum über eine seitliche Schiebetür (die linke Schiebetür an unserem Testwagen ist optional) sowie eine Heckklappe. Diese benötigt zum Öffnen allerdings viel Platz – parkt ein anderes Fahrzeug hinter dem Hiace, wird es eng.
Die bessere Wahl sind da die Drehflügeltüren, die für einen Aufpreis von 300 Euro zu haben sind. Sie benötigen nicht nur weniger Platz beim Öffnen, sondern ermöglichen auch die Beladung des Transporters mit dem Gabelstapler. Positiv ist uns auch die mit 560 mm recht niedrige Ladekante aufgefallen.
Sechs Zurrösen auf dem Ladeboden sowie weitere Befestigungspunkte im unteren Bereich der C-Säule dienen der Sicherung der Ladung.
Solide Inneneinrichtung
Ganz auf den Einsatz als gewerbliches Fahrzeug ist auch der Innenraum ausgelegt: Die solide und strapazierfähige Ausstattung macht den Eindruck, als wenn sie auch dem harten Baualltag lange standhalten kann. Der Fahrersitz ist höhen- und neigungsverstellbar. Auf der Beifahrer-Sitzbank haben zwei Personen Platz. Der Platz des linken Beifahrers kann dabei schnell zu einem kleinen Büro umgebaut werden – in der Beifahrerrückenlehne ist dazu eine Ablagemöglichkeit mit integriertem Klemmbrett untergebracht. Das abnehmbare Klemmbrett verwandelt das Lenkrad des Hiace kurzerhand in ein Schreibpult. Über ein großes Fenster in der Trennwand zum Laderaum hat man überdies eine hervorragende Sicht nach hinten, und auch ansonsten ist der lange Transporter sehr übersichtlich.
Ausstattung
Lobenswert bei der Sicherheitsausstattung des Hiace: Sowohl Fahrer- als auch
Beifahrerairbag sind serienmäßig, wobei der Beifahrerairbag beide Personen auf der Sitzbank schützt. Auch ABS ist serienmäßig mit an Bord. Der Kastenwagen mit dem langen Radstand und Allradantrieb kostet in der Grundausstattung 23 900 Euro (zzgl. MwSt.).