Alte Fliesen aufhübschen
Unansehnlich gewordene Fliesen oder Natursteine kann man – je nach Art und Grad der Beeinträchtigung
und der Kundenwünsche – mit unterschiedlich aufwendigen Verfahren wieder aufarbeiten. Oft hilft schon eine Reinigung oder Auffrischung der Fugen, aber auch das Überfliesen der alten Beläge ist möglich.
Beläge aus keramischen Fliesen oder auch Natursteinen zeichnen sich insbesondere durch ihre Langlebigkeit und Dauerhaftigkeit aus. Sie vergilben oder verspröden nicht, sind sehr stabil, wie auch hitze- und wasserbeständig. Gerade glasierte Keramik ist sehr unempfindlich gegenüber Verschmutzungen, da Schmutz hier lediglich eine aufliegende Patina ausbilden kann und nicht in das Material einzieht.
Manchmal hilft schon die gründliche Reinigung!
Keramikbeläge können an optischer Qualität verlieren, wenn sie falsch gereinigt werden. Auch haushaltsübliche Reinigungsmittel können dafür die Ursache sein. Ein technischer Mangel an der Fliese liegt dabei normalerweise nicht vor.
Die optische Beeinträchtigung entsteht dadurch, dass sich ein Gemisch aus Reinigungsmittelrückständen, Pflegemitteln und Schmutz auf der Fliese ablegt und dort vergleichsweise fest anhaftet. Glänzende Fliesen wirken dann matt, farbige Keramiken vergrauen.
Ursache ist häufig eine nicht korrekter Dosierung, oder das Auftrocknenlassen von Pflegemitteln, das zu Rückstände von Tensiden führt.
Bei solchen Belägen reicht oft schon eine Grundreinigung – zum Beispiel mit Sopro „Grundreiniger 701“ oder „Feinsteinzeug-Intensiv-Reiniger 713“ –, um eine ansprechende Optik wieder herzustellen.
Fliesenbeläge wieder aufwerten
Einer der Kernaspekte, die an Altbelägen als störend empfunden werden, sind verschmutzte Fugen. Wenn die Fliesen technisch und optisch noch in Ordnung sind, die Fugen aber Flecken und Schattierungen zeigen und farblich nicht mehr ansprechend sind, gibt es eine einfache Möglichkeit der Aufwertung: Die Überarbeitung der Fuge mit „FugenFrisch FUF“. Durch diese Reinacrylatbeschichtung wird nicht nur ein neuwertiger Zustand wieder hergestellt, sondern die Qualität sogar noch aufgewertet. Denn durch ein Beschichten des Fugenmörtels mit „FugenFrisch“ werden die wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften verbessert, was das Reinigen später erleichtert.
Neu auf alt
Wenn allerdings der Belag gänzlich aus der Mode gekommen ist, weil zum Beispiel in den 1970er Jahren noch knallige und schrille Farben angesagt waren oder in den 1980er Jahren erdfarbene Töne in Kombination mit Blumen- oder Baummustern verlegt wurden, hilft natürlich die Grundreinigung oder eine Fugenaufarbeitung nichts. Heutige Badezimmer werden oft durch Kontraste geprägt: Mosaike treffen auf Großformate, kräftige Farben auf helle Töne.
Eine der ersten Fragen, die sich hier stellt, ist die, ob der Altbelag abgebrochen werden muss oder überfliest werden kann, was bei einem festen und tragfähigen Untergrund der Fall ist. Das spart Arbeit und den Dreck, mit dem der Fliesenabbruch verbunden ist.Gegebenenfalls ist es nötig, an Einzelflächen einen Rückbau vorzunehmen, zum Beispiel im Bereich von Fensterlaibungen, um die Funktionsfähigkeit eines Fensters zu erhalten oder am Boden, um eine unnötig hohe Schwellenausbildung im Anschluss zu Nachbarzimmern zu vermeiden.
Sicherer Haftverbund
Moderne Grundierungssysteme wie der Sopro „HaftPrimer S HPS 673“ bieten gute Möglichkeiten, Fliese auf Fliese zu kleben. Zielsicher wird damit der Haftverbund hergestellt. Auch das Arbeiten mit einer Verbundabdichtung auf dem Altbelag ist unproblematisch. Gerade flexible Dichtschlämmen wie die „TurboDichtSchlämme 2-K TDS 823“ oder Kunstharzdispersionsabdichtungen wie „FlächenDicht flexibel FDF 525/527“ weisen ein so ausgeprägtes Anhaftvermögen am Altbelag auf, dass zusätzliche Arbeiten nicht erforderlich sind. Der Belag muss nur vorab sorgsam gereinigt und Fehlstellen oder Ausbrüche – speziell an Fugen – ausgebessert werden. Hierfür bietet sich meist die Verwendung einer hierfür konzipierten Spachtelmasse wie „SchnellSpachtel SP 770“ an. Auf den so vorbereiteten Untergrund können dann die Fliesen zum Beispiel mit dem staubreduzierten „FKM XL 444“ wie gewohnt verklebt werden. Dabei muss der Handwerker nur darauf achten, die Bewegungsfugen aus dem Untergrund deckungsgleich zu übernehmen.
Autor
Dipl.-Ing. Thomas-Ken Ziegler ist Leiter der Gruppe Anwendungstechnik bei der Sopro Bauchemie GmbH in Wiesbaden.