Angegriffene Schlossmauern
Vor einiger Zeit wurde die historische Schlossanlage Beverweerd in der Nähe von Utrecht zu einem Wohn- und Lebenszentrum für Senioren umgebaut. Die Renovierung der feuchten, alten Mauern erforderte die Verwendung eines Putzsystems, das der starken Salzbelastung standhalten konnte.
Schloss Beverweerd liegt auf einer kleinen Insel in einem alten Rheinarm, etwa 10 km westlich der niederländischen Stadt Utrecht. Ursprünglich stand nur ein rechteckiger Wohnturm, der vermutlich im späten 13. Jahrhundert erbaut wurde. Er bildet auch heute noch den Kern der Anlage. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Beverweerd durch den Bau weiterer Türme und Verbindungstrakte zu einer Schlossanlage erweitert und mehrere Male erhöht. Zwischen 1835 und 1862 wurde die Anlage im neogotischen Stil renoviert. In seiner wechselvollen Geschichte stand Beverweerd zuletzt einige Jahre leer.
Dokumentation und Analyse der Schäden
Vor Beginn der jüngsten Sanierungsarbeiten wurden alle Schäden dokumentiert und die Baukonstruktion sowie die Baumaterialien analysiert. An den 1,50 m dicken Ziegelaußenwänden zeigten sich starke Salzbelastungen und Ausbrüche, die im Laufe der Jahrhunderte durch aufsteigende Feuchtigkeit und Umwelteinflüsse entstanden waren. Vorher durchgeführte Renovierungen mit herkömmlichen Putzsystemen hatten der starken Salzbelastung nicht standgehalten.
Die Feuchtigkeitsanalyse der Firma Strikolith ergab eine starke, kapillar aufsteigende Feuchtigkeit bis zu einer Höhe von vier Metern. Das für den Umbau des Schlosses verantwortliche Architekturbüro Van Hoogvest aus Utrecht beschloss daher zusammen mit dem niederländischen Baustoff-Fachbetrieb Strikolith, den Feuchteregulierungsputz Exzellent der MC-Bauchemie zu verwenden.
Das Material ist seit mehr als vierzehn Jahren bei der Sanierung historischer Gebäudekonstruktionen im Einsatz. Aufgrund spezieller Additive und einer besonderen Porengeometrie verfügt der Fertigputz über eine extrem diffusionsoffene Struktur. Die Porengeometrie, kombiniert mit dem hohen Kalkanteil des nicht hydrophobierten Putzes, ermöglicht eine bis zu 15-fach höhere Ausdunstungsleistung als bei herkömmlichen Sanierputzen. So gelangt die Mauerwerksfeuchtigkeit ungehindert an die Putzoberfläche. Die enthaltenen schädlichen Salze werden mit abtransportiert, können sich nicht mehr ablagern und so die Baukonstruktion schädigen.
Der Feuchteregulierungsputz ist für die Renovierung nasser Mauern und feuchter Wände im Innen- und Außenbereich geeignet und kann auf Mauerwerk aus Ziegeln, Beton, Bruch- und Betonsteinen aufgetragen werden. Er ist leicht zu verarbeiten, benötigt nur kurze Trocknungszeiten und verfügt über eine hohe Grundstandfestigkeit und ein geringes Schwindmaß. Dank seines geringen Gewichts kann der Putz besonders dick aufgetragen werden. Die bauphysikalischen und verarbeitungstechnischen Eigenschaften erhält der Putz unter anderem durch den Zuschlag Poraver.
Verabeitung
Während der Arbeiten am Schloss Beverweerd stand Frank Kißner, der MC-Fachberater für Feuchteregulierungsputz, den Baubeteiligten bei der Analyse und Anwendung des Feuchteregulierungsputzes zur Seite.
Nach dem Entfernen der losen Teile im Außenbereich wurde der Putz in vier Lagen aufgebracht. Die erste Lage wurde direkt als Vorspritzputz auf das feuchte Mauerwerk aufgetragen. Dann folgten zwei Putzgänge mit weißem Maschinenputz. Den Abschluss bildete ein eingefärbter Feinputz. Der gesamte Putzauftrag beträgt 4 cm. In den erdberührten Bereichen erhielten die Außenmauern, die bis zu 1,80 Meter dick sind, eine Bitumendickbeschichtung als Vertikalsperre.
Mauerwerksfeuchtigkeit gelangte ungehindert an die Putzoberfläche