Ausbildung zum Stuckateur
Ein vielseitiger Beruf, der weit mehr verlangt als den geschickten Umgang mit Putz und Stuck
Der Stuckateur zählt zu den technisch anspruchsvollen Handwerksberufen: Von Innen- und Außenputz über Restaurierungen und Stuckarbeiten bis hin zur energetischen Sanierung und solaren Lüftungssystemen reicht heute das Leistungsspektrum. Entsprechend vielfältig ist die Berufsausbildung.
Stuckateure kennen nicht nur die unterschiedlichsten Materialien für Wände, Böden und Decken, sie beherrschen auch meisterhaft deren Verarbeitung. Der Stuckateur ist mittlerweile aber auch umfassender Berater und Problemlöser. Somit unterscheidet sich der Beruf des Stuckateurs wesentlich vom herkömmlichen Gipser. Für die Aufgaben des Stuckateurs ist sowohl Präzision bei der handwerklichen Ausführung als auch bauphysikalisches Wissen gefragt.
Stuckateurausbildung: Gut bezahlt und vielfältig
Der Stuckateurberuf ist vielfältig und verlangt Geschicklichkeit, technisches Verständnis, räumliche Vorstellungskraft und eine gute körperliche Fitness. Dafür gibt es eine attraktive Ausbildungsvergütung. Sie beginnt derzeit im ersten Ausbildungsjahr mit 648 Euro und steigt über 995 Euro im zweiten auf 1259 Euro im dritten Ausbildungsjahr.
Die Ausbildungsdauer zum Stuckateur beträgt in Deutschland drei Jahre. Besonders interessierte und leistungsstarke Auszubildende können im zweiten und dritten Ausbildungsjahr Zusatzqualifikationen (ZQS) erwerben. Dabei werden über den Lehrplan hin-
ausgehende Themen wie Farbe und Gestaltung, Bauphysik, Wärmeschutz, Dachgeschossausbau und Klimadecken in Theorie und Praxis vertieft.
Eine Weiterbildung zum Stuckateur-Meister ist nach Absolvierung der Gesellenprüfung möglich. Auch danach ist für Karrierebewusste noch lange nicht Schluss: Restaurator, Betriebswirt des Handwerks, Techniker, Gebäudeenergieberater oder ein Bachelor-Studium bis hin zum Master-Studiengang sind möglich.
Für Schulabgänger mit Fachhochschulreife besteht seit 2012 im Stuckateurhandwerk erstmals die Möglichkeit, Berufsausbildung, Meisterprüfung und Studium im dualen Studienmodell-Gebäudeklimatik zu absolvieren.
Weitere Informationen zur Ausbildung im Stuckateurhandwerk gibt der Fachverband der Stuckateure im Internet unter www.stuck-azubi.de
Autor
Stephan Bacher ist Ansprechpartner im Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg (SAF) in Stuttgart.
Besonders interessierte und leistungsstarke Auszu-bildende können Zusatzqualifikationen erwerben