Ausstellungsraum im Speyerer Dom
Der Speyerer Dom ist seit Oktober um eine Attraktion reicher: Im eigens dafür hergerichteten Kaisersaal werden wieder neun Fresken aus dem 19. Jahrhundert gezeigt, die der Kirchenmaler Johann Baptist Schraudolph geschaffen hatte. Damit hat der Kaisersaal erstmals eine konkrete Bestimmung erhalten. Zuvor stand der 500 m2 große Saal leer oder diente als Lagerraum. 2010 begann der Ausbau mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II. „Weil der Saal nie richtig genutzt worden war, gab es auch keinen historischen Befund“, berichtet Architekt und Dombaumeister Mario Colletto. „Wir mussten den Raum komplett neu fassen“. Für die 11 m breite und 7,5 m hohe Marienkrönung, die in der Apsis des Chorraums hing, wurde sogar eine Kuppelkonstruktion aus Gips nachgebildet.
Üblicherweise werden Anstriche im Dom mit einfacher Kalkfarbe ausgeführt, die in den Werkstätten des Doms in großen Fässern vorrätig ist. „Für bestimmte Bereiche im Kaisersaal brauchten wir aber kräftigere Farben, als sie mit reinem Sumpfkalk möglich sind“, erklärt Colletto. Seine Wahl fiel auf die Produktserie Histolith aus dem Hause Caparol. Die speziell für den Einsatz in denkmalgeschützten und historischen Gebäuden entwickelte Farbe auf Basis von Kalkhydrat verarbeiteten der Kirchenrestaurierer Johann Kallinger aus Bayern und der auf Kirchenmalerei spezialisierte Malerbetrieb von Bernhard Weimert aus Offenbach an der Queich.