Baumrindenoptik im Wandputz

Farbe und feine Strukturen veredeln fast jeden Oberputz. Mit einfachen Mitteln schaffen es Maler und Stuckateure, dass der Oberputz sogar eine Baumrindenoptik bekommt. Dazu braucht es nicht mehr als einen Pinsel, einen Flächenstreicher oder eine Ovalbürste und etwas Lasur.

Zuallererst braucht der Handwerker einen festen, trockenen, sauberen und tragfähig vorbereiteten Unter­grund. Eine entsprechende Haftbrücke wird vorher aufgetragen. Dann benötigt er natürlich auch das passende Werkzeug zum Auftragen und Strukturieren des Putzes: Kelle und Traufel zum Auftragen der Putzschicht, einen schmalen Pinsel (die Größe des Pinsels ist dabei abhängig von der Fläche) und eine Lasurbürste oder Ovalbürste zum Colorieren der fertig strukturierten Putzfläche.

Auftragen mit Kelle und Traufel

Den Putz trägt der Handwerker mit Kelle und Traufel auf die zu beschichtende Fläche auf. Im Beispiel wird der Putz „CreativTopFine“ mit der Körnung 1 mm, der in einer Schichtdicke von etwa 2 mm auf den Untergrund aufgetragen wird, verwendet. Bei größeren Flächen empfiehlt sich ein Materialauftrag von etwa 3 bis 4 mm, um ein gleichmäßiges Strukturieren im feuchten Putz zu ermöglichen.

Mit feinem Pinsel strukturieren, dann lasieren

Direkt nach dem Putzauftrag wird der noch feuchte Putz bearbeitet. Mit einem feinen Pinsel strukturiert der Handwerker die Oberfläche senkrecht von oben nach unten in kurzen Zügen. Kleine Knötchen und Riefen entstehen auf der bearbeiteten Putzfläche. Für das abschließende Beschichten lasiert der Handwerker die Oberfläche mit einer verarbeitungsfertigen Lasur im gewünschten Farbton. Dazu verwendet er am besten einen Flächenstreicher oder eine Ovalbürste. Überschüssige Farbe wird im Anschluss mit einem trockenen Pinsel oder einem Schwamm abgetragen. Je nach gewünschter Farbintensität wird dieser Vorgang wiederholt. Durch das Beschichten mit mehreren Farbtönen wird eine natürliche Nachbildung einer Baumrinde erreicht. Alternativ wird die Putzfläche mit einem für den Bereich vorgesehenen und geeigneten Anstrich gestrichen, zum Beispiel unifarben mit Großwalze durch einen Grund- und Schlussanstrich.

Autor

Mario Filser ist Anwendungstechniker bei der Baumit GmbH in Bad Hindelang.
x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 09/2016

Kellenschlag im Putz

Wie bei allen Putzstrukturen ist es wichtig, dass der Untergrund sauber, trocken, fest und tragfähig ist. Bei glatten oder wenig saugenden Untergründen wie Beton sollte eine Haftbrücke aufgetragen...

mehr
Ausgabe 11/2017

Mit Putz fugenlose Flächen gestalten

Kreative Wandflächen können Handwerker in leichten Arbeitsschritten mit wenig Aufwand innen und außen gestalten. Hierzu benötigen sie gewohnte Werkzeuge wie Kelle und Traufel, Bürste und Schwamm,...

mehr
Ausgabe 06/2016

Gezupfter Putz mit Farbbeschichtung

Putze verzieren jegliche Art von Baukörpern. Eine farbliche Beschichtung, abgestimmt auf das Putzsystem, veredelt Putzflächen zusätzlich. Grobe, raue Oberflächen im Putz lassen sich leicht...

mehr
Ausgabe 05/2015

Ein Hauch von Mittelmeer

Voraussetzung für die Ausführung ist ein tragfähiger, gleichmäßig saugender Untergrund. Mit Traufel und Kelle wird die Spachtelmasse – zum Beispiel Baumit „CreativTop Silk“ – oder ein feiner...

mehr
Ausgabe 3/2014

Rostimitation Herstellung einer Rostimitation mit Putz, Farbe, Lasur un ein paar Farbtupfern

Für eine Rostimitation ist ein ebener, sauberer und tragfähiger Untergrund notwendig. Eine Haftbrücke muss zuvor aufgebracht werden. Der Putz wird mit einer Traufel gleichmäßig aufgetragen. Je...

mehr