Metallische Farblasuren auf Putz

Ob mit Blattmetallen oder mit Farblasuren – beide Varianten erreichen das gleiche Ergebnis.

Bei der Verwendung von Farbbeschichtungen in Metallic auf Putz ergibt sich aber ein zeitlicher Vorteil gegenüber der Oberflächengestaltung mit Blattmetallen.

Vor allem bei der Bearbeitung von großen Flächen wird der Vorteil einer Farbbeschichtung gegenüber Blattmetallen deutlich, da viele der Untergrundvorbereitungen, zum Beispiel das Auftragen eines gelben Kontrastanstrichs mit der später folgenden Haftgrundierung (der so genannten Mixtion oder Anlegemilch) entfallen. Beim Belegen muss zudem rasch gearbeitet werden, um einen guten Verbund des Metalls zu erreichen. Meistens fällt im Außenbereich, ein weiterer Überzug mit Blattmetall an, um eine ausreichende Witterungsbeständigkeit zu erreichen. Diese Arbeitsschritte erfordern viel Zeit. Um gestaltete Oberflächen mit Blattmetallen vor Abrieb und Anlaufen zu schützen, sollten sie zusätzlich – je nach Situation vor Ort – mit einem Schutzlack überzogen werden. Auf Putzoberflächen mit grober Struktur ist Blattmetall nicht ganz einfach aufzubringen.

 

Untergrund für metallische Farblasuren

Bei der Oberflächengestaltung an Fassaden mit metallischen Farblasuren, unter anderem mit grober Struktur und Körnung, können diese nach der Durchtrocknung überarbeitet werden. Zur Ausführung werden hierzu Werkzeuge wie Traufel und Kelle, Drahtbürste, Flächenstreicher oder Kurzflorwalze und ein Kunstschwamm benötigt.

Im folgenden Beispiel erfolgt der Untergrundaufbau aus einem pastösen Fassadenputz, der frei strukturiert wird. Die erste Spachtelschicht wird dabei mit einem Flächenspachtel (Traufel oder Kelle) in einer Schichtdicke von etwa 2 bis 3 mm auf den Untergrund auf­gebracht. Danach wird die Fläche mit den genannten Werkzeugen in unterschiedlicher Richtung strukturiert.

Nach der Trocknung der ersten Lage Putz, trägt man eine zweite Schicht pastösen Putz in etwa 2 bis 3 mm Schichtdicke auf und arbeitet mit einer Drahtbürste in die noch feuchte Putzschicht die Besenzugstruktur ein.

Einarbeitung von Schmuckelementen

Zur Gestaltung kann beispielsweise ein Schmuckband oder ein Straßenname eingearbeitet werden. Zur Erstellung eines Schriftzugs wird dieser auf einen festen Karton aufgezeichnet und mit einem Messer ausgeschnitten. Die erstellte Schablone wird auf den Untergrund aufgelegt und mit einer weiteren Schicht Fassadenputz überarbeitet. Nach dem Abziehen der Schablone bildet sich der erhabene Schriftzug auf der Oberfläche ab. Tipp: Eine Schablone die gegen Feuchtigkeit resistent ist (zum Beispiel aus Bastelglas) kann mehrmals und für längere Zeit eingesetzt werden.

Nach der Durchtrocknung der Putzfläche können scharfe, überstehende Kanten durch leichtes Schleifen mit einem Schleifpapier mit 120er Körnung abgerundet werden. Mit einem feinen Besen werden danach Schleif­rückstände vom Untergrund durch Abkehren entfernt.

 

Auftragen des metallischen Anstrichs

Der metallische Anstrich, bei diesem Beispiel ist es Kupfer, wird mit einem Pinsel oder einer Kurzflorwalze aufgetragen. Als weiterer Spezialeffekt kann die beschichtete Oberfläche durch eine Patina ergänzt werden, um einen antiken Eindruck zu erhalten. Hierfür wird die Patina aus einer im Farbton abgestimmten Fassadenfarbe mit einem dichten, harten Schwamm auf die Oberfläche aufgetragen. Tipp: Durch ein leichtes Überstreifen, mit dem in Farbe gestupften Schwamm auf der mit Metallic beschichteten Fläche, wird ein zu starkes Abdunkeln vermieden. Die Sättigung kann nach eigenem Empfinden gestaltet werden. Ein mögliches interessantes Detail: durch diesen Überzug lässt man die Oberfläche „alt“ erscheinen.

 

Autor

Mario Filser ist als Anwendungstechniker bei der Firma Baumit in Bad Hindelang tätig.
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