Dämmputz für die KdF-Ferienanlage Prora auf Rügen

Beim Umbau eines Teilabschnitts der 1936 begonnenen KdF-Ferienanlage Prora zu Ferienwohnungen verarbeiteten die Mitarbeiter der Firma Mönchsgut einen bis zu 5 cm dicken Dämmputz. Damit dieser und der innen verarbeitete Putz eine klare Kante hat, verwendeten sie Putzprofile von Protektor.

Kaum ein Bau setzt so verschiedene Emotionen frei wie die KdF-Ferienanlage in Prora auf Rügen. Ursprünglich für den staatlich gelenkten Massenurlaub der Nazi-Diktatur gedacht fand sich weder in der DDR-Zeit eine angemessene Nutzung, noch konnte man sich zum Abriss entschließen. Im neuen Jahrtausend scheint die Zeit reif für eine zeitgemäße Nutzung der denkmalgeschützten Bauten und damit endlich für eine weitere Entwicklung von Prora. Verschiedene Investoren erwarben Bauabschnitte. Sie lassen die Anlage nach und nach denkmalgerecht sanieren und verwandeln sie so in luxuriöse Ferienanlagen, die bei Käufern und Mietern gleichermaßen beliebt sind.

Übergang in die Moderne

Die Planer mussten einerseits die Auflagen des Denkmalschutzes erfüllen, den Bauten aber andererseits die Schwere der Vergangenheit nehmen und sie architektonisch in die Moderne überführen. Dazu wurden alle Fenster der rückwärtigen Fassade der Form der ursprünglichen Flurfenster angepasst. Das gibt der früher streng wirkenden Fassade ein modernes Gesicht mit vorgesetzten Balkonen auf der Seeseite. Doch auch einige Gestaltungsprinzipien der Originalarchitektur wurden übernommen. So wurde die Dreiteilung, die im Denkmal die überwiegende Fenstereinteilung war, konsequent für alle Fenster und Balkontüren übernommen. Zusätzlich brachte der Planer zusätzliche, denkmalgerechte Gestaltungselemente ein. Die Fensterumrahmung aus Natursteinfaschen sind Kennzeichen der 1920er und 1930er Jahre, die hier wieder aufgenommen wurden. Trotz der enormen Länge der Anlage und der strengen Linienführung der Fassade wirken die hellen Putzfassaden freundlich und zeitgemäß.

Dämmputz für die Fassaden

Bei einem so langen und großen Gebäude prägt die Fassade den Gesamteindruck natürlich noch stärker als bei anderen Bauten. Daher ist in Prora die Ausführungsqualität der Fassade besonders wichtig für den Gesamteindruck. Um den modernen Anforderungen an die Wärmedämmung zu genügen und gleichzeitig den Belangen des Denkmalschutzes gerecht zu werden, wurde hier mit einem Wärmedämmputz gearbeitet. Doch die Voraussetzungen für perfekte Putzflächen waren in den Altbauten von Prora besonders ungünstig: Unebenheiten, Ungenauigkeiten und Schadstellen an der Altfassade mussten durch dickere Putzschichten ausgeglichen werden. Zudem war die ursprüngliche Fassade auch nicht exakt lotrecht.

Die schwierigen Arbeiten wurden schließlich der Firma Mönchsgut anvertraut, die diese mit ihrer gesamten Erfahrung in bewährter Qualität durchführte. Dabei setzte das Unternehmen auf sein Know-how und auf die Putzprofile von Protektor. Die Kantenprofile Nr. 1065 und die Sockelprofile Nr. 1265 mit PVC-Überzug waren die richtige Wahl für den 50 mm dicken Wärmedämmputz. Alle Profile wurden nicht immer im gleichen Abstand angesetzt, sondern so, dass die Ungenauigkeiten der alten Fassade behutsam und möglichst unauffällig ausgeglichen werden konnten. So geben die Profile die Struktur der neuen Fassade vor. Aber auch im Inneren sorgen die Putzprofile von Protektor für eine klare Kante, denn auch hier verarbeiten die Stuckateure der Firma Mönchsgut auf der mit Ziegeln ausgefachten Stahlbetonkonstruktion Putz.

Autorin

Dipl.-Ing. Doris Pfeffermann betreibt ein Büro für Technik, Marketing und Coaching in Berlin und ist als Fachjournalistin unter anderem für die Zeitschrift bauhandwerk tätig.
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