Deckenellipsen im Max-Planck-Institut in Göttingen
Im Frühjahr 2014 bezog das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) den nach Plänen des Büros Carpus+Partner in Göttingen errichteten Institutsneubau. Spektakulär gestalteten die Aachener Architekten die Decke im zweigeschossigen Foyer, in die drei große elliptische Felder mit unterschiedlichen Höhenniveaus eingeschnitten sind, die an die Planetenbahnen des Sonnensystems erinnern. Oberlichter im Zentrum der Ellipsenkonstruktionen symbolisieren jeweils die Sonne.
Da sich kein Punkt der eleganten Krümmungen mit üblichen Messzeugen ermitteln ließ, war die komplexe Deckenkonstruktion mit gewöhnlichem Aufwand nicht realisierbar. Ekkehard Scholz, Spezialist für komplexe Decken bei Knauf, beriet das ausführende Fachunternehmen Ruben Peter Ausbau aus Floh-Seligenthal und übergab das Projekt an seine Kollegen der Abteilung Sonderkalkulation und Objekte (SOKO) zur weiteren Ausarbeitung der Werk- und Montageplanung. Die Techniker unterteilten die Ellipsen in einzelne Plattenabschnitte und frästen die feinen Krümmungen Dank CNC-Steuerung auf den Millimeter genau heraus. Für die drei bis zu 8,70 m ausgedehnten Ellipsen wurden insgesamt 125 Gipsplattensegmente gefräst. Die meisten davon erhielten Verstärkungen aus ebenfalls elliptisch gefrästen GKB- und OSB-Streifen. Darüber hinaus wurde der von den Architekten vorgegebene Schallabsorptionsgrad von 80 Prozent mit Knauf Cleaneo Akustik Linear-Lochplatten des Typs 12/25 in Quadratlochung erreicht.