Doppelt gedämmt: Aufdopplung alter WDV-Systeme
Bis Ende der 1980er-Jahre wurden laut Fachverband WDVS rund 150 Millionen m2 Wandfläche mit einer durchschnittlichen Dämmstoffdicke von 40 bis 50 mm gedämmt. Damals war diese Wärmedämmung energetisch und ökonomisch ausreichend. Inzwischen sind diese Gebäude aber längst nicht mehr zeitgemäß.
Mit dem Wärmedämmverbundsystem Knauf Warm-Wand-Duo lässt sich eine bereits vorhandene Wärmedämmung durch Aufdopplung problemlos aufrüsten. Das bauaufsichtlich zugelassene System (Z-33.49-981) mit Styropor-Dämmplatten wird direkt auf die alte Fassade aufgebracht. Dank der Nut- und Federtechnik ist eine Verlegung ohne Rücksicht auf das alte Verlegeschema möglich. Durch die Teilflächenverklebung mit dem speziellen Duo-Kleber ist das System zudem besonders wirtschaftlich. Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung hat ergeben, dass die Mehrkosten einer energetischen Modernisierung mit dem WDV-System Knauf Warm-Wand-Duo im Sinne der geltenden EnEV gegenüber einer Sanierung der Fassade ohne zusätzliche Dämmung nur rund 25 Euro pro m2 beträgt.
Dass sich Fassaden mit dem Duo-System nicht nur energetisch optimieren lassen, sondern auch gestalterisch gewinnen, zeigt das Beispiel des Wohn- und Geschäftshauses Lohwiese 2 in Haiger. Aufdoppelung wurde dabei wörtlich genommen: Bereits das Alt-System war 80 mm dick; im Zuge der Überarbeitung der Fassade wurden weitere 80 mm Dämmung aufgebracht. Nur in kleineren Teilbereichen der rund 1200 m2 Fassadenfläche kamen aus gestalterischen Gründen 60 mm dicke Dämmplatten zum Einsatz. Der vorhandene Sockel wurde teilweise tiefer gesetzt. Das Wärmebrücken minimierende Sockelelement Quix wurde dabei in der Dicke des Gesamtsystems – also alte plus neue Dämmung – eingesetzt und ermöglichte dabei einen einfachen Anschluss im Sockelbereich. Die Beschichtung erfolgte mit dem Scheibenputz SP 260 in den Farbtönen Hellgrau, Vanille und Rot.
Montage des WDV-Systems mit Kunststoffwinkeln
Zu Beginn der Montage des Aufdopplungs-WDVS bringen die Handwerker entlang des Schnurschlags selbstklebenden Kunststoffwinkel des Quix-Systems ohne zusätzliche Hilfsmittel an. Die folgende Ausrichtung der unteren Dämmplattenreihe sorgt für einen exakten und sauberen Abschluss. Aufsteckprofile mit integriertem Armiergewebe bilden dabei gleichzeitig die Tropf- und Abzugskante.
Der Duo-Kleber wird in wellenartigen Wülsten direkt auf den Untergrund auftragen; hier muss der Handwerker darauf achten, eine Klebeverbindungsfläche von mindesten 60 Prozent zu gewährleisten. Im Anschluss daran werden die Dämmplatten schiebend versetzt und ausgerichtet; die Dübelung erfolgt gemäß DIN 1055-4 in den tragenden Untergrund durch Neusystem und Altfassade. Im nächsten Arbeitsschritt wird der Klebe- und Armiermörtel SM 700 PRO maschinell auf die Dämmplatten aufgebracht und eben und fluchgerecht verzogen. Nachdem das Armiergewebe faltenfrei, oberflächennah und vollständig eingebettet ist, folgte eine weitere Schicht SM 700 PRO. Zum Abschluss trägt der Handwerker vollflächig erst Quarzgrund und dann Oberputz auf, der im letzten Schritt strukturiert wird.
Eine bereits vorhandene Wärmedämmung lässt sich durch Aufdopplung problemlos aufrüsten