Aufdopplung alter WDV-Systeme

Mit einer durchschnittlichen Dämmstoffdicke von 5 cm entsprechen die Außenwände vieler Gebäude aus den 1970er und 1980er Jahren nicht mehr den heutigen energetischen Anforderungen. Die Aufdopplung der alten Dämmung stellt für Handwerker eine sinnvolle und wirtschaftliche Aufgabe dar, um Gebäude sowohl energetisch als auch optisch aufzuwerten.

Das bauaufsichtlich zugelassene und aufeinander abgestimmte System Warm-Wand Duo von Knauf wurde speziell für die Aufdopplung alter WDV-Systeme entwickelt. Es besteht aus EPS-Dämmplatten mit der Wärmeleitzahl 0,032 sowie einem auf das System abgestimmten Kleber mit optimierter Abbindereaktion. Am Sockel ermöglicht das thermisch entkoppelte Quix-Sockelelement zudem einen wärmebrückenfreien Anschluss.

Vor Beginn der Aufdopplung muss immer eine sachkundige Bewertung der alten Fassade vorgenommen werden, um Art und Zustand des Wandaufbaus sowie dessen Standsicherheit und Tragfähigkeit festzustellen. Hierfür muss das Eigengewicht des Wandaufbaus sowie die vorhandene Dämmstoffdicke berücksichtigt werden. Die Gesamtdicke des Dämmstoffs darf 30 cm nicht überschreiten. Die Oberfläche des Altsystems muss zudem fest, trocken, fett- und staubfrei sein. Darüber hinaus sollte der Handwerker auch die Verträglichkeit eventuell vorhandener Beschichtungen mit dem Klebemörtel prüfen. Ebenso müssen natürlich auch die Brandschutzanforderungen beachtet werden.

Nach entsprechender Vorbehandlung des Untergrundes wird im ersten Schritt das Sockelelement angebracht. Mit einer Heißklebepistole muss der Handwerker hierfür Montagewinkel als Führungshilfe und Haltefunktion entlang des Schnurschlags befestigen. Danach wird der Duo-Kleber auf das Sockelelement aufgetragen und dieses auf die Winkel gesteckt. In Punkt-Rand-Verklebung bringt der Handwerker dann den Duo-Kleber auf die Dämmplatten auf. Eine Teilflächenverklebung mit mindestens 50 Prozent ist dabei ausreichend. Bei maschinellem Kleberauftrag wird der Duo-Kleber in wellenartigen Wülsten mit einer Klebeverbindungsfläche von mindestens 60 Prozent direkt auf den Untergrund aufgetragen. Die Dämmplatten werden versetzt angebracht und ausgerichtet. Dank der Nut-und-Feder-Technologie ist ein stoßversetztes Verlegen zur bestehenden Dämmschicht und damit auch die schwierige Bestimmung des alten Verlegerasters nicht notwendig. Zusätzlich zur Verklebung ist eine Verdübelung gemäß DIN 1055-4 bis in den tragenden Untergrund erforderlich. Für die Armierung wird SM 700 auf die Dämmplatten aufgebracht und eben sowie auch fluchtgerecht verzogen, bevor dann das Armierungsgewebe faltenfrei, oberflächennah und vollständig eingebettet werden kann. Nach dem vollflächigen Auftrag von Quarzgrund kann der Handwerker den Oberputz auftragen und strukturieren.

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