Fachausbildung zum Baudenkmalpfleger in Borken und Raesfeld
Konzentriert beugen sich die Malerinnen Claudia Mende aus Marienberg und Cornelia Kay aus Rosenheim über eine alte bemalte Holztafel. Mit einem sehr schmalen Pinsel der Größe 000 und in einem Winkel von exakt 45 Grad retuschieren die Studierenden der „Fachschule für Technik – Fachrichtung angewandte Baudenkmalpflege“ des Berufskollegs Borken und der Akademie Schloss Raesfeld die Fehlstellen in der beschädigten historischen Malerei, vermutlich aus der Zeit des Barock. Im Rahmen eines Praxisprojektes bearbeiten Claudia und Cornelia und ihre Mitstreiter aus dem Maler-, Tischler- und Steinmetzhandwerk historische Objekte.
Die Baudenkmalpflege ist seit 1985 an den Schulorten Borken und Raesfeld etabliert. In der Fachschule für Technik werden die angehenden Baudenkmalpfleger für den Umgang mit historischen Gebäuden, Möbeln und Raumausstattungen geschult. Nach erfolgreichem Abschluss eröffnen sich den jungen Handwerkern neue Betätigungsfelder. So können sie als Spezialisten in Handwerks- oder Restaurierungsfachbetriebe zurück. Bei der Mitarbeit in Planungsbüros bereiten sie Erhaltungs- und Umbauarbeiten vor, überwachen die Bauausführung und beraten. Bei Fachbehörden übernehmen sie verwaltende und dokumentierende Aufgaben und wirken bei der Umsetzung rechtlicher Vorgaben mit. Am Berufskolleg Borken können die Studierenden zwischen den Schwerpunkten „Angewandten Baudenkmalpflege“ und „Energieeffiziente-ökologische Altbauerneuerung“ wählen. Voraussetzungen sind eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Bauhandwerk und ein Jahr berufliche Erfahrung.