Fassadenfarbe hält seit mehr als 60 Jahren

Das Gasthaus Zum Roten Bären in Freiburg gehört zu den ältesten Gasthäusern Deutschlands. Seit 1311 wird hier gegessen und getrunken. In Sachen Farbe verlässt man sich seit vielen Jahrzehnten auf den traditionsreichen Freiburger Malerbetrieb Knosp und auf Produkte aus dem Hause Keim. Die Fundamente sind dokumentiert bis vor die Stadtgründung um 1120, die Nutzung des Bauwerks als Gasthaus ist ebenfalls bis ins 12. Jahrhundert belegt. Anfang des 18. Jahrhunderts entschloss sich der damalige Bärenwirt Andreas Pflug zum Neubau. Er ließ die Reste der beiden kriegsbeschädigten Häuser, aus denen das Vorderhaus bis dahin bestanden hatte, abreißen und an deren Stelle ein dreigeschossiges Gebäude errichten. Aus dieser Zeit stammt auch der Wirtshaus-Ausleger mit dem goldenen Bären, der schon damals wie auch heute noch die Gäste begrüßt.

Während umfassender Sanierungsarbeiten seit 1989 kamen beeindruckende baugeschichtliche Elemente aus allen Jahrhunderten bis zurück zur Zeit der Stadtgründung Freiburgs zum Vorschein. Die ältesten Pfeiler im Keller konnten etwa auf das Jahr 1000 datiert werden. Und in der östlichen Giebelwand des ersten Obergeschosses kam eine Wandmalerei aus der Zeit der Renaissance zum Vorschein. Leider war sie in keinem sehr guten Zustand, denn die Handwerker des 18. Jahrhunderts waren nicht besonders pfleglich mit ihr umgegangen. Heute ist dieses Gemälde gut geschützt in der östlichen Giebelwand verborgen und wartet auf eine Restaurierung.

Der Freiburger Malerbetrieb Eugen Knosp meistert seit fast einem Jahrhundert die nicht ganz einfache Aufgabe, die historische Substanz an die Anforderungen eines modernen Hotelbe-
triebs anzupassen. „Uns ist es wichtig, fähige Handwerker als Partner zu haben, die mit uns zusammen zu den richtigen Ergebnissen kommen“, so Wirtin Monika Hansen. „Anspruchsvolle Techniken werden angewandt, wie zum Beispiel barocke Wolkenmalerei oder die Marmorierung von Säulen.“

Einer der augenscheinlichsten Eingriffe war die künstlerische Neugestaltung der Fassade in den 1950er-Jahren in einer für die damalige Zeit typischen malerischen Umsetzung. Die Siegel der Bärenwirte verewigte Eugen Knosp in der roten Fassade mit den rautenförmigen Ornamenten. Seit jeher arbeitet der Malerbetrieb mit mineralischen Farben von Keim, und auch die rote Bärenfassade wurde seinerzeit mit Keimfarben gestaltet. „Die Fassade hat sich bis heute fast unverändert gehalten“, erklärt Peter Schandelmeyer, Geschäftsführer des Malerbetriebs Knosp.

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