Fensterfirma Gutbrod schafft energetische Optimierung – LED und Holzhackschnitzel
Energie-Einsparpotenziale stecken in jeder Firma. Wichtig ist, diese zu erkennen. Auch kleine und mittelständische Firmen entwickeln clevere Ideen, um ihre Energiebilanz zu verbessern. Die Umwelttechnik BW GmbH, die Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz in Baden-Württemberg, zeigt mit einem Beispiel, wie eine energetische Optimierung gelingt.
1964 wurde die Walter Gutbrod KG in Bodelshausen (Tübingen) gegründet. Anfangs wurden in der kleinen Werkstatt Fenster und Klappläden hergestellt, heute produziert das Familienunternehmen mit über 130 Mitarbeitern jährlich etwa 400 Haustüren und über 44.000 Fenster in Holz, Holz-Aluminium und Kunststoff. Dabei legt das Unternehmen Wert darauf, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und zu sichern und arbeitet deshalb mit regionalen Partnern zusammen.
Das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit ist bei Gutbrod fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie, heißt es aus dem Unternehmen. „Um unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Schöpfung zu hinterlassen, müssen wir heute schon etwas dafür tun“, sagt Geschäftsführer Alfred Lubik.
In der modernen Lackierstraße werden Lacke und Lasuren auf Wasserbasis mit minimalem Sprühverlust verwendet, wobei die wenigen anfallenden Farbreste wiederverwendet werden. Sämtliche Profilreste, die bei der Produktion von Kunststofffenstern anfallen, werden bis zu sieben Mal recycelt und wiederum zu hochwertigen Fensterprofilen verarbeitet.
Ausgangssituation:
Das Unternehmen hatte bereits einen Teil der Beleuchtung durch LED getauscht und verwendete Ökostrom. Doch Geschäftsführer Alfred Lubik wollte weitere Effizienzmöglichkeiten nutzen. Der KEFF-Check im Jahr 2016 war der erste Schritt dazu. Dort zeigten sich verschiedene Einsparpotenziale in der Produktion und im Betrieb der Gebäude auf. Mithilfe eines Energieaudits wurden diese genau analysiert und die Energieverbräuche unter die Lupe genommen.
Maßnahmen:
Einsatz erneuerbarer Energien, Optimierung der Gebäudetechnik mithilfe einer Energieberatung, Mitarbeitersensibilisierung. Investition: 301.480 Euro
Lösung:
Aus der geförderten Energieberatung Mittelstand in Verbindung mit einem Energieaudit wurde ein Maßnahmenplan aufgestellt.
Die Leckagen der Druckluftleitungen wurden beseitigt. Alleine diese Maßnahme macht bereits 10.000 Euro Kosten jährlich aus. Es wurden zwei alte Kompressoren durch einen effizienteren Kompressor mit Wärmerückgewinnung ausgetauscht. Die Abwärme wird als Heizwärme für eine Halle verwendet.
Die Ölheizung konnte stillgelegt werden, indem zur Beheizung ausschließlich Restholz in Form von Holzhackschnitzeln genutzt wird. Eine intelligente Heizungssteuerung sowie ein Energiemonitoring-System wurden eingesetzt, Heizungspumpen ausgetauscht und einige Verteilleitungen gedämmt.
1.400 Leuchtstoffröhren wurden durch LED ersetzt.
Die alten Tore wurden entfernt und wärmeisolierte Schnelllauftore eingebaut. Die Mitarbeiter wurden hausintern zu den Themen LED-Beleuchtung und Druckluft geschult.
Ergebnis:
Für die Umsetzung der Maßnahmen konnte die Firma Fördermittel der KfW nutzen. Insgesamt konnten rund zehn Prozent Strom eingespart und komplett auf fossile Energien verzichtet werden.
Weitere Infos:
Exzellenzbeispiele für Ressourceneffizienz aus Baden-Württemberg: www.exzellent-bw.de
Berater und Experten für Energie- und Materialeffizienz: www.consultare-bw.de Unternehmensplattform von Umwelttechnik- und Ressourceneffizienzanbietern: www.compare-bw.de