Futuristisch: Ausdauernde Dachhülle der Grazer Mehrzweckhalle
Vor 22 Jahren erhielt eines der ungewöhnlichsten und schönsten Gebäude Österreichs (10 Jahre nach seiner Errichtung) eine komplette Zinkumhüllung von Rheinzink. Errichtet wurde dieser in Architekturkreisen weltweit bekannte „Mehrzwecksaal der Grazer Schulschwestern“ 1977 aus Spritzbeton.
Die architektonisch gestaltete Aufforderung zum Lernen mit allen Sinnen passt auch ausgezeichnet in das Leitbild der Schule, in dem unter anderem steht: „Die AHS bietet ihren SchülerInnen breiten Raum, sich in den musischen, kreativen und sportlichen Bereichen zu entfalten, und fördert das Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein.“ Das vor 30 Jahren verwirklichte Konzept der Mehrzweckhalle hat sich bis zum heutigen Tag bewährt.
Glänzende Hülle hat sich bewährt
Dieses kühne Bauwerk wurde zunächst nur aus Spritzbeton mit einem Dichtanstrich errichtet, der jedoch seine Funktion nicht erfüllen konnte. Auf den frühen Bildern sieht man das glatte, weiße Gebäude. Dann, auf den Bildern nach der Ummantelung wird deutlich, wie Rheinzink die gegliederte Form des Baukörpers unterstreicht und mit seinem typischen changierenden Schimmer bereichert. Der geniale, an einen biologischen Körper erin-
nernde Bau von Prof. Domenig erhielt so nach zehn Jahren gelebter Nutzung seine endgültige Haut, die in ihrer eigenen
Lebendigkeit die Ziele der Schule, die Harmonie des Bauwerkes schimmernd hervorhebt. Seit 20 Jahren funktioniert die Umhüllung ohne großen Pflegeaufwand, auch die Optik hat sich nicht wesentlich verändert, eine gleichmäßige Patina gibt dem Gebäude eine würdige Ausstrahlung.
Gebäudeschutz und Kunst vereint
Die Spenglerarbeit am Mehrzwecksaal der Grazer Schulschwestern, einem Dach mit völlig freier Formgebung ohne gerade Linien, vereint Gebäudeschutz und Kunst. Zwei Jahre haben die Arbeiten für die 1200 m2 große Dachfläche damals gedauert. Die Dachunterkonstruktion ist zweischalig hinterlüftet. Für die Deckung verarbeitete man ein 0,7 mm dickes Rheinzink-Band, wobei die einzelnen Scharen in Länge und Breite den Erfordernissen angepasst wurden. Die Grate wurden als Doppelwinkelstehfalz ausgeführt, um die wegen unterschiedlicher Wärmebeanspruchung durch die Sonneneinstrahlung variierende wärmebedingte Längenänderung des Werkstoffes ausgleichen zu können.