Gebäude-Außenabdichtung von innen
Die so genannte Hintergelung von Gebäuden ist eine sichere und kostengünstige Alternative zur aufwendigen Aufgrabung und Freilegung, wie sie zur Erneuerung einer Vertikalabdichtung notwendig ist. Häufig ist eine Freilegung aufgrund von Nachbargebäuden oder öffentlichen Flächen und Straßen auch gar nicht möglich.
Wird Feuchtigkeit in Gebäuden nicht erkannt und beseitigt, führt das auf jeden Fall zu Schäden an der Bausubstanz bis hin zu einer eingeschränkten Gebäudenutzung. So auch in Landau im Dienstgebäude der Polizei: Die Kellerräume, die unter anderem auch als Asservatenkammer genutzt wurden, rochen mit den Jahren immer muffiger. Die Feuchtigkeitsbelastung war teilweise so hoch, dass eingedrungenes Wasser sich auf dem Boden sammelte. Schließlich weigerten sich die Beamten aus Sorge um ihre Gesundheit, die betroffenen Kellerräume zu betreten. Diese Angst ist nicht unbegründet, kennt man doch schon seit Jahren die Langzeitwirkungen gefährlicher Schimmel- und Pilzsporen, wenn sie eingeatmet werden.
Schadensanalyse und Sanierungsarbeiten
Im Rahmen der Schadensanalyse trafen die Handwerker auf feuchte Kellerwände aus gebrochenem Sandstein. Der schadhafte Putz wurde daraufhin komplett entfernt und fachgerecht entsorgt. Dann folgte eine Hintergelung der erdberührten Bauteile: In einem speziellen Bohrraster wurden die betroffenen Bauteile konstruktionsschonend durchbohrt und hintergelt. Diese Hintergelung – auch Schleierinjektion genannt – wird von der Firma Drytech, einem Spezialbetrieb für die vorbeugende und sanierende Gebäudeabdichtung, seit mehr als 35 Jahren angewendet.
Das Injektionsharz Dryflex ist ein sehr niedrig viskoses Acrylatgel. Die Viskosität gleicht der von Wasser. Dadurch werden auch feinste Kapillare und größere Nester (Hohlräume) sicher verfüllt und so selbst gegen drückendes Wasser abgedichtet. Mit diesem speziellen Schleierinjektionsverfahren ist das zuverlässige Abdichten von Wänden aus Mauerwerk und Bruchstein und auch das Hintergelen von Bodenplatten möglich. Beim Polizeigebäude in Landau wurden zusätzlich zu den erdberührten Außenmauern auch die Streifenfundamente untergelt, damit die Zufuhr der aufsteigenden Feuchtigkeit auch hier zukünftig sicher verhindert wird.
Nach der erfolgreichen Hintergelung erledigten die Handwerker die Aufbereitung (Schadsalzbehandlung) der Wandoberflächen mit einem auf die Baukonstruktion und die verwendeten Baustoffe abgestimmten Sanierputzsystem. Die kompletten Sanierungsarbeiten erfolgten bei durchgängiger Gebäudenutzung und wurden nach vier Wochen erfolgreich abgeschlossen.
Kontrollmessungen
Um sichergehen zu können, dass die sanierten Räume uneingeschränkt nutzbar sind, beauftragte der Bauherr einen Bausachverständigen. Die Kontrollmessungen ergaben, dass die durchgeführte Abdichtungsarbeit erfolgreich war: die Feuchtemessungen zeigten durchgehend trockene Wände und Böden. Nach Abschluss der Sanierung wurden in den betroffenen Räumen sogar niedrigere Luftkeimzahlen als in der Außenluft ermittelt.