Sanierung der feuchten Kellerräume in der Polizeiinspektion Delmenhorst

Ein repräsentatives Backsteingebäude ist die Heimat der Polizeiinspektion Delmenhorst. Im Zuge der Kellersanierung wurden Feuchteschäden entdeckt, die zügiges Handeln erforderlich machten. Der mit der Sanierung betraute Bautenschutzbetrieb löste die Herausforderung auf unkomplizierte Weise.

Die ältesten Teile des Gebäudes, in dem die Polizeiinspektion Delmenhorst ihren Sitz hat, stammen aus dem Jahr 1856. Die acht zu diesem Abschnitt gehörenden Kellerräume erstrecken sich über etwa 220 m2 Fläche und dienen der Behörde als Archiv. Als die Beamten Feuchteschäden an einigen Kartons feststellten, beauftragten sie die Bauunternehmung Klaus Wübbelmann aus Halen mit der Sanierung des Mauerwerks.

Die Polizeiinspektion Delmenhorst liegt in unmittelbarer Nähe der Delme, was dazu führte, dass Wände und Boden der Archivräume im Laufe der Zeit durchfeuchtet wurden
Foto: Saint-Gobain Weber

Die Polizeiinspektion Delmenhorst liegt in unmittelbarer Nähe der Delme, was dazu führte, dass Wände und Boden der Archivräume im Laufe der Zeit durchfeuchtet wurden
Foto: Saint-Gobain Weber
Die erfahrenen Bautenschützer stellten rasch fest, dass es damit jedoch nicht getan sein würde. Der rund 5 m entfernt verlaufende Fluss Delme hatte über das Erdreich nicht nur die Wände, sondern auch den Boden der Archivräume durchfeuchtet.

Feinste Risse im alten Estrich

Inhaber Klaus Wübbelmann schaltete Fachberater Rainer Hilla vom Baustoffhersteller Saint-Gobain Weber ein. Bei einer Begehung mit dem technischen Leiter des staatlichen Baumanagements wurden zwar Haarrisse im Altestrich festgestellt, durch die die Feuchtigkeit in die Kellerräume vordrang. Der Boden erwies sich aber als tragfähig, so dass auf eine Erneuerung des Estrichs verzichtet werden konnte. Dies bedeutete nicht nur eine große Kostenersparnis, auch der Zeitaufwand verringerte sich deutlich.

Eine zusätzliche Zeitersparnis erzielte man durch den Einsatz eines Sanierungssystems, das speziell zur sicheren und schnellen Kellerbodensanierung entwickelt wurde. Das System kombiniert die beiden Arbeitsschritte Abdichtung und Bodenausgleich. Dadurch kann die Kellerbodensanierung an nur einem Tag erfolgen. Dies senkt den Zeitaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Sanierungskonzepten um 70 Prozent.

Historische Bausubstanz bleibt erhalten

Das Ausmaß der Durchfeuchtung am Boden in der Polizeistation Delmenhorst zeigte sich erst im Laufe der Sanierung der Kellerwände
Foto: Saint-Gobain Weber

Das Ausmaß der Durchfeuchtung am Boden in der Polizeistation Delmenhorst zeigte sich erst im Laufe der Sanierung der Kellerwände
Foto: Saint-Gobain Weber
Bevor die Bodenarbeiten allerdings beginnen konnten, musste zunächst die Feuchtesanierung der Wände abgeschlossen sein. Wie bei historischen Gebäuden üblich, fanden die Bautenschützer im Archiv der Polizeidirektion verhältnismäßig harte Putze vor. Dies ist auf ein Zusatzmittel zurückzuführen, das in der Vergangenheit in Putzrezepturen verwendet wurde und die Entfernung deutlich erschwert. In Delmenhorst zeigten sich zwar Salpeterausblühungen, ansonsten war die Putzschicht jedoch intakt. Die Firma Wübbelmann entschied daher, lediglich die Farbreste abzuschleifen, um einen tragfähigen Untergrund herzustellen. Anschließend bildeten sie im Übergangsbereich vom Boden zur Wand eine Hohlkehle aus und behandelten die Fläche mit einer Universalgrundierung für stark saugende Untergründe unter zementären Abdichtungen.

Es folgte eine Reaktivabdichtung von Übergang und Wandfläche mit „weber.tec Superflex D 24.“ Bei dem hochflexiblen Material handelt es sich um eine mineralische Dickbeschichtung auf Basis einer neuen Bindemitteltechnologie.

Schnelle Bodensanierung

Bei der Bodensanierung arbeiteten die Handwerker sich Raum für Raum vor. Da keine Belastung mit drückendem Wasser vorlag, konnte auf eine Abdichtung der Gesamtfläche mit einer Dickbeschichtung verzichtet werden. Stattdessen wurde der Boden zunächst gesäubert und anschließend mit der Systemgrundierung vorbehandelt, um die Haftung des nachfolgenden Materials zu verbessern.

Der schnellabbindende, selbstverlaufende Bodendicht-spachtel „weber.tec 932“ wurde direkt auf dem vorbehandelten Untergrund ausgegossen
Foto: Saint-Gobain Weber

Der schnellabbindende, selbstverlaufende Bodendicht-spachtel „weber.tec 932“ wurde direkt auf dem vorbehandelten Untergrund ausgegossen
Foto: Saint-Gobain Weber
Für die Abdichtung und Nivellierung der Bodenflächen fiel die Wahl auf den wasserundurchlässigen und schnellabbindenden Bodendichtspachtel „weber.tec 932“. Das selbstverlaufende Material sorgt in kurzer Zeit für eine ebene, wasserundurchlässige Oberfläche, die bereits nach fünf bis sieben Tagen genutzt werden kann. Da die Kellerräume ein gewisses Gefälle aufwiesen, wurden Aufbauhöhen zwischen 10 und 30 mm gewählt. Türen mussten nicht angepasst werden.

Die Verarbeitung gestaltete sich schnell und kräfteschonend. Aufgrund der selbstverlaufenen Eigenschaften wurde das Material nach dem Anmischen einfach von einer Seite des Raumes beginnend frisch in frisch zügig ineinander ausgegossen. Im Randbereich wurde der Dichtspachtel überlappend auf die Abdichtung aufgebracht. Anschließend wurde die Fläche gerakelt, und war bereits nach wenigen Stunden begehbar.

Fazit

Bereits nach wenigen Stunden war die Fläche begehbar
Foto: Saint-Gobain Weber

Bereits nach wenigen Stunden war die Fläche begehbar
Foto: Saint-Gobain Weber
Die Sanierung wurde so zeit- und kosteneffizient wie angestrebt durchgeführt. Dies ist zum einen auf die trotz der Feuchteschäden im Kern solide Bausubstanz zurückzuführen. Zum anderen erfolgten durch den Einsatz des multifunktionalen Bodendichtspachtels Abdichtung und Egalisierung in einem Arbeitsgang, eine Lösung, mit der sowohl der verarbeitende Betrieb als auch der Bauherr sehr zufrieden waren.

Autor

Michael Bertels ist Leiter im Produktmarketing Bauchemie bei der Saint-Gobain Weber GmbH in Düsseldorf.

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