Gut gefütterter Barock
Bei der energetischen Sanierung eines Barockgebäudes in Eichstätt kam, als Alternative zum Vollwärmeschutz von außen, eine Innendämmung zum Einsatz. Mit Linitherm PAL GK und PAL SIL entschied man sich dort für ein gut funktionierendes System, das vom Handwerker in kurzer Zeit montiert werden kann.
Klar, dass bei der energetischen Sanierung des 1903 im Barockstil erbauten Postgebäudes in Eichstätt nur eine Innendämmung in Frage kam. Außerdem mussten die Böden und Wände sowie die Sanitär-Räume saniert werden. Bei der Öffnung des Dachstuhls stellt sich auch noch heraus, dass zwischen den Sparren zwar eine Mineralfaserdämmung vorhanden war, die-se jedoch zur Einhaltung der von der EnEV geforderten Werte nicht ausreichte.
Für Michael Hausner, der die Stadt Eichstätt als Bauleiter und technischer Berater bei kommunalen Bauvorhaben vertritt, bedeutete dies unerwarteten Zeit- und Kostendruck: „Zum einen hatte man gehofft, dass die Dämmung zwischen den Sparren ausreichend sei. Es kamen jetzt also ein höherer Arbeitsaufwand und unerwartete Kosten auf die Stadt zu.“
Zum anderen verzögerte sich der Auszug des alten Mieters, weshalb sich die Frist für die Sanierung von einem dreiviertel Jahr auf den Zeitraum zwischen April und August verkürzte: Für September waren die Räume dem Finanzamt München fest zugesagt.
Denkmalschutz schränkt Sanierungsspielraum ein
Vor diesem Hintergrund spielte Michael Hausner mit Architekt Jürgen Grund, den die Stadt mit dem Projekt „Alte Post“ beauftragt hatte, mehrere Sanierungsvarianten durch. Dann wurde der Architekt jedoch auf eine Alternative aufmerksam: „Bei meiner Suche war ich auf das Innendämmsystem von Linzmeier gestoßen. Das schien mir für unsere Zwecke ideal, allerdings hatten Herr Hausner und ich noch Vorbehalte wegen der Innendämmung. Optimal ist es ja eigentlich, wenn sich die Dämmung möglichst weit außen befindet.“
Dies blieb auch das Fazit eines Lokaltermins mit einem Firmenvertreter. Auch bei Linzmeier favorisiert man den Vollwärmeschutz von außen. Die Innendämmung mit Linitherm PAL SIL und Linitherm PAL GK bietet allerdings eine sehr gut funktionierende Alternative für Spezialfälle wie in Eichstätt. Dabei handelt es sich um eine Wandinnendämmung mit einem Kern aus PUR/PIR-Hartschaum mit einer 6 mm dicken Kalziumsilikatbeschichtung, die feuchtepuffernd wirkt und schimmelresistent ist. Dank der Nut- und Feder-Verbindung bildet die Platte eine homogene Dämmschicht; als Dampfsperre wirkt die Alukaschierung, die gleichzeitig einen Schutz vor Elektrosmog darstellt.
Linitherm PAL GK ist eine Untersparrendämmung mit raumseitiger Gipskartonplatte, die putz- und tapezierfähig ist. Auch hier entsteht dank Nut- und Feder-Verbindung und Alukaschierung eine homogene Dämmschicht mit integrierter Dampfsperre.
Homogene und luftdichte Innendämmung
Bei der in Eichstätt von den Handwerkern verarbeite-ten Innendämmung wird der Kleber (SK leicht von Schwenk) vollflächig aufgetragen, was ein Hinterströmen der Bauteilanschlüsse verhindert. Bei unebenen Flächen stellt eine Randwulstverklebung den luftdichten Anschluss zu den angrenzenden Bauteilen her.
Bei der Untersparrendämmung kann nach Anbringen einer Luftdichtheitsschicht (L+D Folie) direkt unter den Sparren verschraubt werden. Ist bauseits bereits eine luftdichte Deckenkonstruktion vorhanden (verspachtelte Gipskartonplatten, verputze Heraklithdecke), kann man auf die Lufdichtheitsschicht verzichten. Der luftdichte Anschluss wird dann durch eine zum System gehörende Anschlussschürze hergestellt.
Die Diffusion von Raumfeuchtigkeit wird bei beiden Systemen dadurch unterbunden, dass sie dank Alukaschierung nach dem Verlegen eine durchgängige Dampfsperre bilden. Bei der Untersparrendämmung wird die dampfdichte Verbindung zwischen den Platten durch eine spezielle Profilausbildung hergestellt; die Hohlräume in den Anschlussfugen werden ausgeschäumt. Bei der Innendämmung bildet eine alukaschierte Sperrholzfeder den dampfdichten Anschluss zwischen den Platten. Die Feder wird in die mit Nut ausgebildeten Plattenstöße eingeschoben. Vor dem Verspachteln werden die Platten mit einer versenkten Rahmenschraube mechanisch gesichert.
Wärmebrücken durch ins Mauerwerk ragende Bauteile (Decken, Böden, Innenwände) werden durch eine Schürzendämmung vermieden, die ab dem Bauteilanschluss etwa 50 cm in den Raum hineinreicht – in Eichstätt nicht erforderlich, da alle Außenwände und die Dachschrägen gedämmt wurden.
Einfaches Handling und schnelle Verarbeitung
Die Ausschreibung zeigte, dass die Kostenersparnis für das gewählte System, verglichen mit den anderen Varianten, zwischen 30 und 40 Prozent lag. Da sich das Dämmmaterial ähnlich wie eine Innenbeplankung verarbeiten lässt, wurden die Arbeiten an einen Trockenbaubetrieb vergeben, dessen Mitarbeiter der Dämmstoffhersteller in das System eingewiesen hatte. Nur dass die Platten leichter und kleinformatiger sind, was ihr Handling verbessert. Für Jürgen Grund einer der wesentlichen Pluspunkte im Denkmalschutz: „Wir hatten keinerlei Schwierigkeiten, die Platten durch Gauben oder enge Dachfenster direkt an ihren Bestimmungsort zu transportieren. Das bedeutete einen zusätzlichen Zeitgewinn.“
Auch die Verklebung mit dem Untergrund, das Einschieben der Federn, die Verschraubung und das abschließende Spachteln nehmen nur wenig Zeit in Anspruch. Die Montagezeit für rund 173 m2 Bürofläche betrug ganze 14 Tage.
In den Fensterlaibungen wurden die Platten bis zu den Rahmen verlegt, der luftdichte Anschluss mit einer Folie und Klebebändern hergestellt. Die Platten sind malerfertig, können also nach dem Verspachteln sofort überstrichen werden.
In Eichstätt hatte das Verfahren den zusätzlichen Vorteil, dass bei der Deckensanierung praktisch kein zusätzlicher Arbeitsschritt anfiel. Michael Hausner: „Da wir die Elektroinstallation von Grund auf erneuern mussten, war ohnehin eine Sanierung der Decke geplant. So konnten wir die alten Platten teilweise öffnen, darüber die Kabel verlegen und dann einfach die Untersparrendämmung montieren. Alles ging quasi in einem Aufwasch.“
Niedrige Heizkosten, hoher Wohnkomfort
Beide Platten ermöglichen eine hohe Dämmwirkung bei geringer Dämmdicke. So bleibt der Raumverlust durch die Dämmung minimal. In Eichstätt kamen an Decken und Dachschräge eine 49,5 mm dicke Untersparrendäung, an Drempel- und sonstigen Außenwänden eine 46 mm dicke Innendämmung zum Einsatz. Deren U-Wert lag jeweils bei 0,54 W/(m2K). Das spart dem Mieter Heizkosten.
Weitere Informationen unter www.linitherm.de
Bei der Innendämmung bildet eine alukaschierte Sperrholzfeder den dampfdichten Anschluss zwischen den Platten
Pläne
Hier finden Sie den Dachgeschossgrundriss des zu Büros und Wohnungen umgebauten alten Postgebäudes in Eichstätt.