Holzfassaden aufarbeiten
Holz ist beim Bauen nach wie vor innen und außen angesagt. Im Außenbereich benötigt es aber verlässlichen Schutz, damit Wind, Wetter, Pilze und Insekten ihm nichts anhaben können. Bei der Sanierung von Holzfassaden, Balkonen oder Wintergärten ist der Profi gefragt.
Vom alpinen Bauernhof bis zur modernen Wohnanlage, vom Schwarzwaldhaus bis zu Schulen oder Fabrikhallen in Holzbauweise: Der natürliche Werkstoff Holz ist aus der Architektur in unseren Breiten nicht wegzudenken. So unterschiedlich die Baustile und Gestaltungsmöglichkeiten auch sind, und so stark sie sich im Lauf der Zeit verändert haben, eines gilt: Holzelemente brauchen immer wieder eine Auffrischungskur. Während Hausbesitzer bei Zäunen, Carports oder Schuppen meist selbst Hand anlegen, ist bei der Sanierung von Holzfassaden und Holzuverschalungen, Balkonen oder Wintergärten der Profi gefragt.
Trendige Optik
Ein Renovier-Anstrich garantiert nicht nur erneuerten Schutz fürs Holz, er ist gleichzeitig auch die Gelegenheit für eine optische Neugestaltung. Neben den klassischen, natürlichen Holzfarbtönen haben Handwerker die Qual der Wahl aus einer Vielfalt trendiger Effekt-Lasuren. „Schon mit kleinen Akzenten lässt sich große Wirkung erzielen – ein Balkon oder Wintergarten in einem kräftigen Rot, eine Fassadenlasur mit schimmernden Metallicpigmenten oder ein mutiger Hell-Dunkel-Kontrast zwischen Fenstern und Fassade können dem Haus einen ganz neuen, modernen Charakter geben. Und natürlich sind auch die trendigen Vorvergrauungs-Lasuren wie zum Beispiel unser Pullex Silverwood eine interessante Option“, heißt es vom Farbenfachhändler Adler. Doch bevor die Holzelemente ihren neuen Anstrich erhalten, gilt es zuerst, durch eine gründliche Vorbehandlung des Untergrunds die nötige Basis zu schaffen.
Der Untergrund zählt
Sowohl beim Erstanstrich als auch bei der Renovierung ist die Vorbehandlung mehr als nur die halbe Miete. Was man dabei an Zeit und Energie investiert, bekommt man später doppelt und dreifach zurück – durch komplikationsfreie Arbeit beim Streichen und vor allem durch eine schöne, gleichmäßige und gut geschützte Oberfläche. Daher steht am Beginn stets der Griff zur Schleif- oder noch besser zur Bürstmaschine. Damit wird der alte Anstrich ebenso entfernt wie loses oder verwittertes Holz.
Am besten macht man die Nagelprobe – je deutlicher die Kratzspuren sind, die ein Nagel im Holz hinterlässt, desto mehr muss man bürsten. Dadurch entsteht nicht nur ein tragfähiger Untergrund, auch das spätere Erscheinungsbild der Oberfläche lässt sich positiv beeinflussen. Je rauer das Holz, desto besser dringt der Beschichtungsstoff ein, das verbessert die Wirkung des Holzschutzes und sorgt für eine optimale Optik.
Als Alternative zur Bürstmaschine ist zunehmend auch das Sandstrahlen im Kommen. Große Flächen, zum Beispiel Holzfassaden von Hotels, können mit der Sandstrahl-Technik sehr effizient und gleichmäßig vorbehandelt werden, und durch die Wahl des passenden Strahlguts lässt sich jede gewünschte Oberflächenbeschaffenheit erzielen – von glatt bis rau.
Werkzeug für Profis
Bevor es dann ans Streichen geht, lohnt es sich, noch einen Blick auf den Wetterbericht zu werfen. Das Holz sollte gut durchgetrocknet sein, damit es aufnahmefähig ist. Als Faustregel gilt: Nach einem Regentag sollte man mindestens drei Tage abwarten, bevor man streicht. Apropos streichen – was die Auftragstechnik betrifft, empfehlen die Anwendungs-Profis von Adler stets den Griff zu Pinsel oder Bürste. Denn damit lässt sich die Beschichtung am besten ins Holz einarbeiten. Spezielle Lasur-Pinsel oder Lasur-Bürsten sorgen dabei für das beste Ergebnis.
Spezielle Renovier-Systeme
Für den Renovier-Anstrich bieten Lackhersteller spezielle Beschichtungsaufbauten, wie zum Beispiel das „Pullex Renovier-System“. Dabei wird das Holz zuerst mit „Pullex Renovier-Grund“ – in einem auf die Endbeschichtung abgestimmten Farbton – grundiert. Das gleicht Verfärbungen und Vergrauungen im Holz aus und sorgt für einen gleichmäßigen Untergrund. Sehr stark saugende Holzbauteile sollten – nass in nass – noch einen zweiten Anstrich erhalten.
Danach wird das Holz zweimal mit einer der „Pullex“-Holzschutzlasuren beschichtet und erhält so sein finales Erscheinungsbild. „Damit eine gleichmäßige Oberfläche entsteht, sollte man immer Brett für Brett streichen und zum Schluss den Pinselstrich einmal durchziehen, um unschöne Ansätze zu vermeiden“, raten die Anwendungstechniker von Adler.
Frische Fenster
Bei einer Fassaden-Sanierung lohnt es, auch gleich den Holzfenstern einen neuen Anstrich zu gönnen. Auch hier gilt es zuerst, für den optimalen Untergrund zu sorgen: Der Altanstrich wird mit Adler „Abbeizer Spray“ und einer Abziehklinge gründlich entfernt. Eine fliegende Schablone ist hilfreich, um Fensterglas und Dichtungen zu schützen, ohne sie abkleben zu müssen. Danach wird das Fenster zweimal – zuerst mit Körnung 60, dann mit Körnung 120 – geschliffen und der Schleifstaub entfernt. Zuletzt werden die Fenster mit „Pullex Renovier-Grund“ grundiert und mit Fensterlasur zweimal gestrichen. Und auch hier haben die Anwendungstechniker noch einen Tipp parat: „Wenn man für die ,Pullex Fenster-Lasur‘ einen speziellen Lasurpinsel mit kurzen, harten Borsten verwendet, kann man auch auf dem glatt geschliffenen Fenster einen natürlichen Holzmaserungseffekt erzielen.“
AutorenMartin Unterberger arbeitet als Anwendungstechniker bei den Adler-Werken in Schwaz. Alexander Puritscher ist Kundenberater.