Teil 3 der Serie „Moderne Oberflächenstrukturen mit Putz gestalten“: Holzoptik
Mit einer kreativen Oberflächengestaltung mit mineralischen Mörteln kann man eine Holzoptik erzeugen. Unterschiedliche Maserungen und eine Vielfalt an eingesetzten Farbnuancen machen die Gestaltung verschiedener Varianten perfekt.
Nicht immer lassen sich Holzbohlen oder Holzvertäfelung in den Innenraum integrieren. In solchen Fällen kann man Holzoberflächen mit Putz nachstellen.
Oberputz auftragen
Zunächst wird auf einen vorbereiteten Untergrund ein eingefärbter mineralischer Oberputz als Putzschicht aufgebracht. Hierfür eignen sich modifizierte kalkzementgebundene Mörtel mit einer Körnung bis 1 mm. Auftragsdicken sollten hier schon in einem Bereich von 6 bis 8 mm Putzdicke liegen. Die Flächen werden mit einer Glättkelle aus poliertem, rostfreiem Stahl zu einer gleichmäßigen Oberfläche verzogen. Dieser Arbeitsschritt führt zu einer ebenen Fläche.
Wenn man Mörtel mit einem geringeren Kornanteil einsetzt, verringern sich die Auftragsdicken. Durch gröbere Körnungen erreicht man eine stärkere Maserung in der Holzoptik. Nachteilig kann aber auch ein Rollen des Größtkorns in der aufgebrachten Putzschicht beim Strukturieren sein, das die Holzstruktur in der Optik stark beeinträchtigt.
Oberfläche strukturieren
In dem noch nicht abgebundenen Material werden mit Werkzeugen (Maserboy) die Strukturen gezogen. Der Maserboy ist ein für die Maseriertechnik geeigneter Gummi-Strukturspachtel. So werden die Oberflächen in der Optik von Holztafeln oder Brettern erzeugt. Unterschiedlich eingefärbte mineralische Mörtel verstärken diese Unterschiede in der Maserung und Rauigkeit noch. Das Material darf beim Verarbeiten noch kein Ansteifverhalten zeigen. Sollte es schon abbinden, kann man mit dem Werkzeug die gewünschte Maserung in der Tiefe und Gleichmäßigkeit nicht erreichen. Durch gerades Ziehen wird eine breite Maserung erreicht. Astknoten können durch Vor- und Zurückrollen erzeugt werden.
Beim Abziehen der Flächen mit dem Maserboy muss man darauf achten, dass keine Absätze zwischen den Arbeitsflächen und in der Sichtachse entsehen.
Lasur auftragen
Nach dem Abtrocknen der Flächen und dem Einhalten der Standzeit können die Flächen auch lasierend gestrichen werden. Durch die Lasur mit einer Silikatfarbe bekommen die Flächen eine Tiefe, die die Holzoptik noch verstärkt. Wenn man derartige lasierende Effekte nicht braucht, können diese Putze ohne weitere Beschichtung im Innen- beziehungsweise Außenbereich auf die unterschiedlichen Untergründe sowie auch auf WDV-Systeme eingesetzt werden.
Dipl.-Ing. Heike Pfaff ist Rajasil Bauberaterin bei der Heck Wall Systems GmbH in Marktredwitz.