Mineralische Abdichtung als Alternative

Ist die schadhafte Kellerwand aufgrund von Über- oder Nachbarbauungen nicht frei zugänglich, so ist eine Sanierung mit nachträglicher Innenabdichtung möglich. Mit optimal aufeinander abgestimmten Produktsystemen lässt sich sogar hochwertiger Wohnraum schaffen. 

Bauwerksabdichtungen im Bestand sollten grundsätzlich auf der erdberührten, der Wasser zugewandten Seite als Außenabdichtung angestrebt werden. Innerstädtische Nachbarbauten, die mangelhafte Tragfähigkeit des Untergrunds oder Beeinträchtigung der Standsicherheit lassen im Bestand oft keine erdberührende Abdichtung zu. Eine praxisbewährte Alternative stellt die mineralische Flächenabdichtung der Kellerwände und Böden von der Raumseite dar.

Abdichtungsvariante im Verbund

Das Innenabdichtungssystem „classic“ von Remmers besteht im Kern aus sulfatbeständiger mineralischer Dichtungsschlämme (MDS). Das Kiesol „classic-System“wurde bereits vor über 40 Jahren entwickelt, und hat sich seitdem als Innenabdichtung über 100 000-fach erfolgreich in feuchte und durch salzgeschädigte Kellerräume aller Art bewährt.

Innenabdichtung aus zwei Lagen

Das verfestigende Verkieselungskonzentrat Kiesol wird als Grundierung eingesetzt. Es stabilisiert das Bauteil an der Oberfläche und verdichtet hydrophobierend die Wandoberfläche. Weitere Beeinträchtigungen durch baustoffschädigende Schadsalze in der Kontaktzone zwischen Wand und Dichtungsschlämme werden reduziert.

Die „frisch in frisch“ auf die grundierte Oberfläche aufgebrachte Dichtungsschlämme „WP Sulfatex“ ist hoch salzresistent  und dient dem folgenden Aufbau als Kontaktbrücke für die Dichtungskehle und Flächenabgleich mit „WP DS Levell“. Die Innenabdichtung wird aus zwei Lagen „WP Sulfatex“ aufgetragen.

Die Mindesttrockenschichtdicke ist nach Beanspruchung 2 beziehungsweise 3 mm. Nach Fertigstellung der geschlämmt, gespachtelt oder gespritzt applizierten Abdichtungsschichten wird die mineralische Schutzschicht aufgebracht. Hierfür dient eine weitere Schlämmschicht aus „WP Sulfatex“ als Kontaktbrücke und der Spritzbewurf „SP Prep“ wird „frisch in frisch“ volldeckend eingeworfen. Nach Durchtrocknung dieser Zwischenschicht wird die Schutz- und Nutzschicht aufgebracht. Der weiße Sanierputz „SP Top white“ wird manuell oder mit Maschinentechnik entsprechend der üblichen Putztechniken aufgebracht. Der Sanierputz ist ein wirksamer Kondensatpuffer, der für alle Feuchtigkeitslevel ausreichend Speicherkapazität zur Verfügung stellt.

Flankierende Arbeiten

Der Unterschied einer Innenabdichtung zur nachträglichen Außenabdichtung besteht darin, dass der Wandbildner im Querschnitt feucht bleibt. Im oberen Bereich der Innenabdichtung müssen waagerechte Sperrschichten vorhanden sein, um dem kapillaren Aufsteigen von Feuchtigkeit entgegenzuwirken. Hierfür haben sich Injektionen mit WTA-zertifizierten Injektionsstoffen bewährt. Innenabdichtungen dürfen zwecks Funktionalität nicht durch Folgegewerke beschädigt, mechanisch bearbeitet oder durchbohrt werden. Die Gefahr der Tauwasser- und Schimmelpilzbildung muss durch Maßnahmen, wie durch eine kontrollierte Lüftung reduziert werden.

Autor

Rainer Spirgatis ist Produktmanager bei der Firma Remmers in Löningen.

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