Neubau für die FIT AG in Lupburg von Berschneider+Berschneider
Nach Entwürfen des Architekturbüros Berschneider+Berschneider entstand für die FIT AG in Lupburg ein neues Firmengebäude für rund 200 Mitarbeiter. Für den Ausbau des im Innern knapp 26 m hohen Bürogebäudes war Trockenbauexperte Aslani Muhidin verantwortlich.
Die Grundfläche des beeindruckenden, sechsgeschossigen Gebäudes beträgt rund 22,50 x 22,50 m. Die tragenden Wände sowie die Decken im Baukörper wurden aus Stahlbeton gefertigt. Trenn- und Schachtwände sowie abgehängte Akustikdecken und Deckensegel konstruierte das Team um Aslani Muhidin mit unterschiedlichen Trockenbaukonstruktionen.
„Zunächst einmal ging es insbesondere um die Themen Brandschutz und Raumakustik“, erläutert Aslani Muhidin. „So mussten etwa diverse Installationsschächte in den WC-Kernen, die komplett mit imprägnierten Feuchtraumplatten und zementgebundenen Platten ausgebaut wurden, in F90-Qualität umgesetzt werden. Hierfür haben wir eine Unterkonstruktion aus CW-75-Profilen errichtet und eine 60 mm dicke Lage aus nichtbrennbarer Mineralwolle eingelegt. Beplankt wurden die Schachtwände dann zweilagig mit den speziellen Hartgipsplatten ,Rigips Die Harte‘ in 2 x 12,5 mm.“
Hartgipsplatten sorgen für
überzeugenden Schallschutz
Da diese Platten sowohl durch einen leistungsstarken Brandschutz überzeugen als auch über eine hohe Schalldämmleistung verfügen, waren sie für das Ausbauteam die erste Wahl bei der Errichtung der Trennwände im gesamten Gebäude. Diese wurden als 150 mm dicke Metallständerwände mit einer 80 mm dicken Mineralwolleinlage konstruiert. Beplankt wurde ebenfalls zweilagig mit „Rigips Die Harte“. „Gefordert war hier ein bewertetes Schalldämm-Maß von 58 dB. Mit der von uns umgesetzten Konstruktion werden sogar 61 dB erreicht, so dass wir hier problemlos die Anforderungen erfüllen konnten. Darüber hinaus empfehlen sich die Hartgipsplatten natürlich auch durch ihre robusten Oberflächen für den Einsatz in gewerblich genutzten Immobilien. Die von uns errichteten Raumtrennwände im Gebäude der FIT AG sind nahezu immun gegen etwaige Stöße“, so Aslani Muhidin. Die Verspachtelung aller Wand- und Deckenflächen erfolgte mit der Fertigspachtelmasse „Rigips ProMix Plus“ in Q3.
Harmonisches Deckenbild
Einige der Besprechungs- und Konferenzräume im sechsten Obergeschoss sollten unter anderem mit einer abgehängten Lochdecke beziehungsweise entsprechend ausgeführten Deckensegeln für eine ausgewogene Raumakustik versehen werden. Hierfür hängten die Trockenbauer die Metallunterkonstruktion (CD 60/27) zwischen 15 und 50 cm tief von der Stahlbetondecke ab und beplankten sie mit luftreinigenden „Rigitone Air Lochplatten“ mit 12/25 Q-Lochmuster. Auf die abgehängte Akustikdecke legten sie anschließend noch eine 20 mm dicke Dämmschicht aus eingeschweißter Mineralwolle auf. Für ein harmonisches Deckenbild sorgen unter anderem zwischen 50 und 200 mm breite Randfriese sowie umlaufende Schattenfugen.
„Schwebende“ Kommunikationsboxen
Architektonisch imposant wirkt das neue Bürogebäude der FIT AG insbesondere durch sein großes Atrium. Dieser Luftraum im Zentrum des Gebäudes verläuft konisch über alle Geschosse bis zum Oberlicht im Dach und dient als eine Art Lichthof, durch den natürliches Licht in die angrenzenden Räume geführt wird. Für die Trockenbauprofis um Aslani Muhidin hielt das Atrium eine, genau genommen sechs, besondere Herausforderungen bereit. „In jedem Obergeschoss sollte eine so genannte Kommunikationsbox entstehen, die auf einem Stahlbetonboden in den Lichthof auskragt. Alle im Atrium realisierten Konstruktionen mussten zugleich F90-Anforderungen erfüllen, so dass wir für diese als Besprechungsräume genutzten Boxen eine entsprechende Lösung finden mussten.“
Fündig wurde man bei Rigips: Mit dem geprüften „RigiRaum System“ des Herstellers lassen sich freitragende Raumzellen mit bis zu 6 m Länge und 5 m Breite erstellen. „Das Maß der Kommunikationsboxen in Lupburg betrug 2,20 x 2,20 m. Zur Lastabtragung des Deckengewichts haben wir eine Wandunterkonstruktion aus UA-Profilen erstellt, wobei die äußeren Profile gegen so genannte XL-Stützen ausgetauscht wurden“, so Aslani Muhidin. Die XL-Stützen im „RigiRaum System“ bestehen aus „Rücken an Rücken“ verschraubten UA-Profilen (≥ 75 mm). Auf den Stützen und Wänden liegt ein umlaufender Rähm aus nach außen geöffneten UA-Profilen auf. An diesem Rähm befestigten die Handwerker dann die Deckenkonstruktion als freitragende Decke. Die Beplankung der Wände und Decken erfolgte beidseitig zweilagig mit der Feuerschutzplatte „Die Dicke“ (2 x 20 mm). Stirnseitig wurde darüber hinaus eine Brandschutzverglasung integriert, durch die sich die Kommunikationsboxen zum Lichthof hin öffnen und unter anderem einen Blick auf die anderen Boxen im Atrium ermöglichen.
„Alle Boxen werden innen und außen indirekt be- und angeleuchtet, so dass bei der Oberflächenbehandlung höchste Sorgfalt gefragt war, um etwaige Unebenheiten im Spachtelauftrag zu vermeiden. Die eigentliche Herausforderung bei der Umsetzung dieser außergewöhnlichen Raumzellen lag aber vor allem im Ort ihrer Errichtung. Die oberste Zelle findet sich auf einer Höhe von 22 m, was insbesondere die Montage der äußeren Beplankungslagen schwierig machte. Hierfür wurde im Atrium ein spezielles Hochgerüst errichtet“, erinnert sich Trockenbauprofi Aslani Muhidin.
AutorBernd Fischer ist Gebietsleiter bei der Firma Saint-Gobain Rigips in Düsseldorf.
Baubeteiligte (Auswahl)
Bauherr FIT AG, Lupburg, https://fit.technology
Planung Berschneider+Berschneider Architekten BDA + Innenarchitekten BDIA, Pilsach, www.berschneider.com
Ausbauarbeiten MUJO Innenausbau, Neumarkt, www.mujo72.de
Fachberater Trockenbausysteme Bernd Fischer, Saint-Gobain Rigips, Düsseldorf, www.rigips.de