Neubau eines Einfamilienhauses in der Altstadt von Neumarkt
In Neumarkt in der Oberpfalz entstand in einer Baulücke ein Neubau nach Plänen des Architekturbüros Berschneider + Berschneider, der sich mit seiner eigenwilligen Architektur trotzdem harmonisch in die Altstadt fügt. Das Augenmerk lag beim Innenausbau auf den perfekten Q4-Oberflächen.
Neumarkt in der Oberpfalz ist ein schmuckes Städtchen mit einer noch schmuckeren Altstadt, die heute als Wohnviertel bei Jung und Alt gefragt ist. Als „schmerzhaften Bruch“ in der schönen Stadtansicht empfanden die ortskundigen Architekten Gudrun und Johannes Berschneider ein lange Zeit brachliegendes, unmittelbar an die historische Stadtmauer angrenzendes Gelände. Als sich dann die Möglichkeit ergab, auf dieser Fläche ein Wohnhaus zu bauen, war bei beiden der Ehrgeiz geweckt, etwas Besonderes zu schaffen. Sowohl was die äußere als auch die innere Anmutung des Gebäudes anging, sollte eine selbstbewusste Architektur für ein modernes Haus gefunden werden, das nicht als Fremdkörper in der Altstadt erlebt wird. Für den hochwertigen Ausbau der Wohnräume war die Dörrmann Innenausbau GmbH aus Berg verantwortlich – ein langjähriger Partner des Architekturbüros Berschneider + Berschneider.
Das Füllen der Bebauungslücke war für das Ehepaar Berschneider schließlich eine Herzensangelegenheit und Herausforderung zugleich: Das Grundstück besitzt keinerlei rechte Winkel und wird von der Stadtmauer, einer Straße und dem Nachbargebäude begrenzt. „Auf dieser beengten und ungewöhnlichen Grundstücksform wollten wir interessanten Wohnraum in einer eigenwilligen Architektur schaffen, die aber möglichst harmonisch das Flair der Altstadt mitträgt“, erklärt Johannes Berschneider.
Perfekte Kombination: Eiche und Gips
Der dreigeschossige Neubau bietet rund 205 m2 Wohnfläche. Besonders zwei Materialien prägen die Räume: Holz und Gips. Und das aus mehreren Gründen. „Das als Energiesparhaus konzipierte Gebäude erhielt eine thermisch optimierte Hülle in Holzständerbauweise mit minimalen Wanddicken, durch die wir maximal viel Wohnfläche schaffen konnten. Für die Beplankung der Außen- ebenso wie aller Innenwände haben wir uns für eine gleichermaßen robuste wie strahlend weiße Kon-struktion entschieden. So wird zum einen das natürliche Licht, das durch die vielen Fensteröffnungen einfällt, verstärkt und weit ins Innere des Gebäudes geführt. Zum anderen schafft der Kontrast zwischen weißen Gips-oberflächen und hellem Eichenholz ein ebenso edles wie behagliches Ambiente“, so Johannes Berschneider.
Weiße Designplatte auf robuster Gipsfaserplatte
Sämtliche Außenwände führten die Handwerker in Holzbauweise aus und dämmten die 200 mm tiefen Gefache zwischen den Holzständern vollständig mit Zellulose (WLG 039). Die aus einer Diagonalschalung aus Fichtenholz bestehenden Innenseiten der Außenwände – zusammen rund 265 m2 – erhielten anschließend einen Aufbau aus statisch mittragenden „Rigidur Hsd“-Platten. Diese Gipsfaserplatten besitzen dank einer speziellen Oberflächenveredelung einen optimalen Dampfdiffusionswiderstand, wodurch der zusätzliche Einbau einer Dampfbremsfolie entfallen kann. Alle sonstigen Innenwände, teils mit einer Unterkonstruktion aus Holzständern, teils mit einer Metallunterkonstruktionen, erhielten eine erste Beplankungslage mit besonders robusten „Rigidur H“-Gipsfaserplatten (12,5 mm).
„Mit den Gipsfaserplatten haben wir zunächst sehr widerstandsfähige Wandkonstruktionen geschaffen. Um das Lichtkonzept der Architekten optimal zu unter-stützen, haben wir anschließend die Designplatte ,Rigips Die Weiße’ als zweite Beplankungslage eingebracht“, beschreibt Wolfram Dörrmann den weiteren Wandaufbau. Bei „Rigips Die Weiße“ handelt es sich um eine Gipsplatte mit hochwertig glattem und werkseitig sehr hellem Oberflächenkarton, wodurch die Erstellung von Q 3- und Q 4-Oberflächen vergleichsweise einfach und besonders effizient umgesetzt werden kann. „Die Oberfläche der ,Weißen’ und die Spachtelmasse haben einen fast gleichen, hellen Weißton, so dass schnell eine optisch nahezu homogene Oberfläche geschaffen werden kann. Nach der Grundverspachtelung der Platten mit dem ,Rigips Vario Fugenspachtel’ haben wir einige Wandflächen mit dem ,RigipsSuper Fugenfüller‘ auf Q 3, andere Flächen mit ,ProMix Finish’-Fertigspachtel sogar auf Q 4 gebracht. Oberstes Ziel waren absolut ebene Oberflächen, denn sowohl das natürliche Licht, das durch die zahlreichen Fensteröffnungen eindringt, als auch die indirekten Lichtquellen, die zum Beispiel in von uns erstellten Wandausschnitten untergebracht sind, hätten jede Unebenheit im wahrsten Sinne des Wortes sofort ans Licht gebracht“, so Wolfram Dörrmann.
Perfekte Oberflächen und exakte Anschlüsse
Besonders anschaulich wird die hervorragende Oberflächenqualität im Treppenhaus: Das Satteldach über dem zweiten Obergeschoss verfügt über große Dachfenster, entsprechend viel natürliches Licht dringt über das Treppenhaus und dank der strahlend weißen Oberflächen bis ins Innerste des Gebäudes. „So bekommen die Räume nicht nur über Fenster in der Außenwand Tageslicht, sondern auch über das Treppenhaus und die Flure. Neben den Fassadenöffnungen bringen gerade die Dachfenster ein ständig wechselndes Lichtspiel ins Haus. Sonne, Schatten und Reflexionen auf den weißen Gipsoberflächen schaffen immer wieder neue Lichtszenarien“, erläutert Architekt Johannes Berschneider.
Doch nicht nur die perfekten Oberflächen sorgen für Eleganz in den ausgebauten Räumen. Auch viele Details, die man erst beim zweiten Blick wahrnimmt, sind für die enorme Behaglichkeit in den Wohnräumen verantwortlich, forderten aber zugleich auch Augenmaß und handwerkliches Geschick vom Ausbauteam. „Auch hier ist das Treppenhaus ein gutes Beispiel. Alle drei Geschosse werden über eine Wendeltreppe aus massivem Eichenholz erschlossen. Die zweilagige Wandbeplankung aus ,Rigidur H’ und ,Rigips Die Weiße’ musste hier sehr exakt, Stufe für Stufe an die Treppe angearbeitet werden. Gleiche Sorgfalt verlangten die zahlreichen Leuchtausschnitte sowie Aussparungen und Nischen für diverse Einbaumöbel. Sämtliche Sichtdecken aus ,Rigips Bauplatten RB’ erhielten umlaufende Schattenfugen und wurden so an die Holzdeckenbalken beziehungsweise im zweiten Obergeschoss über eine Traglattung an die Sparren des Satteldachs angeschlossen“, so Wolfram Dörrmann.
Autorinnen
Andrea Hulley ist Managerin Marketingkommunikation und Karin Melder Projektmanagerin für Messen, Events und Promotion bei der Saint-Gobain Rigips GmbH in Düsseldorf.
Baubeteiligte (Auswahl)
Bauherr Gudrun Berschneider, Neumarkt
Planung Berschneider + Berschneider Architekten BDA + Innenarchitekten, Pilsach,
Ausbauarbeiten Dörrmann Innenausbau,
Berg, äwww.doerrmann-ausbau.de
Fachberatung Trockenbausysteme Bernd Fischer, Saint-Gobain Rigips, Düsseldorf, www.rigips.de