Neubauten im alten Mainzer Zollhafen mit gedämmten Fassaden in Putz- und Klinkeroptik
Von den fünf Punkthäusern im alten Mainzer Zollhafen ergibt sich ein perfekter Blick auf das Hafenbecken. In dem Quartier Rheinallee II wurden 138 Wohnungen, drei Gewerbeeinheiten und 163 Tiefgaragenplätze neu gebaut. An den gedämmten Fassaden wechseln sich Putzflächen und Klinkeroptik ab.
Die Bauwerke in der Rheinallee II mit einem Gesamtvolumen von 85 000 m³ wurden von der SBT Immobilien Gruppe als Projekt Riverside entwickelt. Es war das erste reine Mietwohnobjekt, das im neuen Quartier Zollhafen Mainz entstand, bestehend aus Ein- bis Vier-Zimmerwohnungen mit 35 m² bis 162 m² Wohnfläche. Nach nur 20-monatiger Bauzeit wurde das Bauvorhaben fertig gestellt, und das trotz der Pfahlgründung, die auf Grund der Nähe zum Rhein und den schwierigen Grundwasserschwankungsbereichen notwendig war. Das Konzept, mit dem das Architekturbüro Döring Dahmen Joeressen Architekten aus Düsseldorf den Wettbewerb gewonnen hatte, sieht vor, dass die Wohnungen in den Punkthäusern mit einem möglichst freien Blickbezug zum Hafen beziehungsweise zum Rhein hin ausgerichtet sein sollen.
Großzügige Glasfronten und Balkone
Daher wurden die rheinseitigen Fassaden mit großzügigen Glasfronten und Balkonen, Loggien und Terrassen ausgestattet. „Im Gegensatz zur Rheinallee-Seite, die eine differenzierte Lochfenster-Struktur zeigt. Dies auch, um den Anteil geschlossener Flächen aus Gründen des Lärmschutzes zu optimieren. So entsteht ein formaler Kontrast zwischen lauter Rheinalleeseite und ruhiger Hafen-Innenhofseite“, erläutern die Architekten.
In Bezug auf die Materialwahl waren heller Klinker, Holz und in kleineren Bereichen farbiger Sichtbeton vorgesehen. Die Klinkerwände im Wechsel mit Putz bringen Spannung in die Fassadenoptik. Sie sollen, so das Architekturkonzept, „ein freundliches Erscheinungsbild mit einer mediterranen Anmutung“ ergeben. Etwa 4000 m² Fassadenfläche tragen Klinkerriemchen. Weitere 6000 m² Fassadenfläche wurden mit Knauf „Oberputz SP 260“, einem mineralischen Edelputz mit Scheibenputzstruktur in 3 mm Dicke beschichtet. Der Putz ist druckfest, wasserabweisend und nicht brennbar (Brandschutzklasse A1). Die robuste Basis darunter bildet der Armiermörtel „SM300“.
Algen und Pilze haben keine Chance
„Die keramischen Klinkerriemchen von Feldhaus Klinker sind gestalterische Elemente, die sich auch an den umgebenden Gebäuden orientieren“, erläutert Knauf-Fachberater Jochen Fehler, der die Großbaustelle betreute. Die Optik von gebrannter Keramik mit ihrer glatten, stabilen Oberfläche steht für das Versprechen, die Fassade gut zu schützen und zu wärmen. Das wird untermauert durch Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik in Holzkirchen (IBP). Die Forschungen zeigten, dass Klinkerriemchen eine rasche Feuchtigkeitsabgabe an der Fassade ermöglichen und aufgrund ihrer günstigen strahlungstechnischen Eigenschaften eine geringe Taupunktunterschreitungsdauer aufweisen. Das heißt, Algen und Pilze haben keine Chance. Für warme Wände im Winter sorgt das darunterliegende Wärmedämmverbundsystem Knauf „Warm-Wand“ mit EPS-Dämmplatten in den Gebäuden im Quartier Rheinallee II. Es spart auch Energie und Heizkosten. In der heißen Jahreszeit bleiben die Räume länger kühl.
Dämmen im System mit Klinkeroptik
„Das Erdgeschoss wurde aus Brandschutzgründen mit der nichtbrennbaren Fassadendämmung aus der beidseitig beschichteten Steinwoll-Lamellenplatte ,MW Volamit 040‘ gedämmt, in jedem zweiten Stockwerk bietet ein horizontal verlaufender MW Brandriegel 035 Schutz, der umlaufend voll verklebt wurde“, beschreibt Jochen Fehler. Die EPS-Fassadendämmplatten wurden mit Klebemörtel auf das Mauerwerk aufgebracht und zusätzlich gedübelt. Eine Armierschicht, mit Grundierung versehen, sorgt für guten Halt auf der Oberfläche. Darauf haben die Handwerker die Klinkerriemchen mit Hilfe von Abstandshaltern in ein Bett aus Knauf „Flex-Fliesenkleber“ rutschfest verklebt und mit dem hochflexiblen, frostwiderstandsfähigen „Flex-Fugenmörtel“ verfugt.
Eine Arbeit, die für den Fachunternehmer Routine war, da er jährlich 15 000 m² Fassadenfläche mit Klinkerriemchen ausführt. Die Putz- und Klinkerfassaden sehen hervorragend aus und bleiben lange schön und funktionsfähig. Dank der hoch effizienten Knauf WDVS-Logistik und der reibungslosen Verarbeitung wurden die 10 000 m² Fassadenfläche in nur sieben Monaten gedämmt und teilweise verklinkert.
WDVS Logistik perfekt gelöst
Einen wichtigen Beitrag zum effizienten Baustellenablauf lieferte der Knauf-Logistik-Service „Sprinter plus Imbag“. Schon in der Bauphase sprangen die Häuser den Mainzern ins Auge. Wie ein überdimensionaler Adventskalender schmückten die „Knauf- Imbags“ die Rohbauten. Wochenlang hingen die großen weißen Pakete mit blauer Aufschrift zu hunderten aufgereiht an den Gerüsten – ein werbewirksames Bild, das sich den Autofahrern auf der Rheinallee eingeprägt hat. Doch es ging nicht um Werbung: In den stabilen Säcken konnten die Dämmplatten für das Knauf „Warm-Wand-System“ außen am Gerüst sicher vor Wind und Wetter und vor Diebstahl geschützt gelagert werden, bis die Handwerker sie griffbereit ganz bequem nach und nach montierten. Niemand musste mehr Dämmplatten nach oben schleppen, der Gerüstbelag blieb unverstellt, die Handwerker konnten sich dort sicher und frei bewegen.
Anlieferung und Baustelleneinrichtung all inklusive
Der Service beginnt schon mit der Anlieferung: Die Imbag-Säcke mit dem Dämmmaterial bringt das Sprinter Service-Team von Knauf, das sich auch um die Baustellenvorbereitung kümmert, just in time. Mit einer elektronisch betriebenen Seilwinde werden sicher miteinander verbundene Säcke mit den Dämmplatten in einer Reihe am Gerüst hochgezogen und an dessen Außenseite eingehakt, das Material steht bereit für die Montage. In die leeren Säcke kann dann Restmaterial und Abfälle gelagert werden, so dass es auf dem Gerüst immer ordentlich aufgeräumt ist. Ein enormer Vorteil beim Großprojekt in der Rheinallee II. Für die 10 000 m² Fassadenfläche kamen etwa 2200 Imbags, gefüllt mit den „Warm-Wand EPS-Platten“ zum Einsatz. Für Oberbauleiter Ralf Krämer von der Firma Wiedemann aus Wiesbaden, die bereits einige Großbaustellen mit dem System abgewickelt hat, haben die Imbags noch einen entscheidenden Vorteil: „Es braucht keine Lagerflächen im Baustellenbereich für die Dämmung, wo es oft eng ist“.
AutorCarsten Böhme ist Marktmanager Putz- und Fassadensysteme bei der Knauf Gips KG in Iphofen.
Baubeteiligte
Bauherr SBT Immobilien Gruppe, Saarbrücken, www.sbt-gruppe.de
Fachberatung Knauf Jochen Fehler,
Verkaufsleitung Großkunden, www.knauf.de
Fachunternehmer Oberbauleiter Ralf Krämer, Fritz Wiedemann & Sohn GmbH, Wiesbaden,
www.wiedemann-gmbh.com
Produkte „Warm-Wand“ EPS-Platten,
Oberputz SP 260, Armiermörtel SM 300
Knauf Gips, Iphofen, www.knauf.de
Klinkerriemchen Feldhaus Klinker, Bad Laer,
www.feldhaus-klinker.de