Prämierter Bau mit ökologischer Dämmung
Der Kindergarten und die Feuerwehr teilen sich im österreichischen Thüringerberg ein Gebäude. Während die Feuerwehr einen Betonbau bezog, ist der Kindergarten in einem Holzmassivbau untergebracht. Gedämmt wurde das Gebäude mit Holzfaserprodukten und erhielt als öffentlicher Bau den Vorarlberger Holzbaupreis.
20 Jahren arbeiten Architekt Bruno Spagolla und die Vorarlberger Gemeinde Thüringerberg zusammen – nach einem Veranstaltungssaal und einer Turnhalle wird die Dorfmitte nun durch ein neues Feuerwehrgebäude und einen Kindergarten ergänzt. Der Bau wurde geschickt in die Hangsituation eingepasst. Dabei gelang es dem Architekten beide Nutzungen in einem Haus zu einer harmonischen Gebäudekomposition zusammenzufügen. Hinter einer halbtransparenten Wand aus Holzlamellen führt eine Treppe von der Straße zur Spielgruppe und zum Kindergarten in den ersten Stock. Die Waldregion im Großen Walsertal diente als naher und günstiger Materiallieferant: Tragwerk, Dachstuhl, Dielen, Decke, Wandbekleidung, Fenster, Türen und fast alle Möbel im Kindergarten sind nachhaltig aus heimischer Fichte gefertigt. Zwischen der im Inneren sichtbaren Massivholzwand und der Außenbekleidung mit Holzlamellen dämmen drei Schichten Holzfaserdämmmatten von Homatherm das Gebäude auf Passivhausstandard. Mit insgesamt 34 Zentimeter Dämmdicke garantiert die Dämmstoffmatte Holzflex standard dabei besten Wärme-, Hitze- und Schallschutz. Zudem kamen die flexiblen Matten zur Dämmung der obersten Geschossdecke zum Einsatz. Die auch im Vergleich zu herkömmlichen Dämmmaterialien konkurrenzfähige ökologische Dämmstoffmatte lässt sich durch ihre hohe Flexibilität sehr gut verarbeiten und passt sich dem Ständerwerk optimal an. Der kompakte und natürliche Wand- und Dachaufbau ist dazu absolut leimfrei und für einen Kindergarten bestens geeignet.
Kosteneffiziente Lösungen nach Maß
Die flexiblen Holzfaserdämmmatten vereinen die Vorteile des natürlichen Rohstoffes Holz: Neben optimaler Wärmedämmung sorgt die diffusionsoffene Struktur durch Feuchtigkeitsabsorption und niedrige Wärmeleitfähigkeit für ein gesundes Raumklima. Außerdem lassen sich die flexiblen Matten leicht verarbeiten. Davon konnte sich auch der Inhaber der beauftragten Zimmerei Kaspar Greber, überzeugen. „Die Verarbeitung der flexiblen Dämmstoffmatten war denkbar einfach. Passgenau in das Ständerwerk geklemmt, konnten sogar kleine Reststücke verwendet werden“, beschreibt Greber die Vorteile der Verarbeitung. „So ließen sich auch Kosten sparen.“ Mit bis zu 900 mm Klemmweite sind für die flexiblen Dämmmatten Holzflex standard keine zusätzlichen Befestigungen erforderlich, Randfugen werden durch das Stauchen der Matten verhindert. „Vor Ort konnten die Matten mit einem Messer beziehungsweise einer speziellen Schneideeinrichtung zugeschnitten werden. So gab es nahezu keinen Verschnitt“, fasst Greber zusammen.
Viele Bauherren setzten heutzutage auf ökologische Produkte. „Die Holzfaserdämmplatten von Homatherm“, hat sich Kaspar Greber informiert, „werden aus einheimischen Hölzern, im energiesparenden Trockenverfahren hergestellt. Sie sorgen das ganze Jahr über für ein ausgewogenes Innenraumklima.“ Durch ihre hohe Wärmespeicherfähigkeit bieten sie einen sehr guten Wärmeschutz im Winter und gleichzeitig einen hohen Hitzeschutz, von mehr als zehn Stunden, im Sommer. Zudem sind die Holzflex-Matten kapillar leitfähig und zusätzlich ideale Feuchtepuffer. Aufgenommene Feuchtigkeit fällt nicht als Tauwasser aus, sondern wird geregelt an die Raumluft abgegeben. So lassen sich Bauschäden, wie sie beispielsweise durch Schimmelbefall entstehen können, schon im Voraus vermeiden. Mit einer natürlichen Wärmedämmung werden aber nicht nur Heizkosten gespart und die Gebäudesubstanz gesichert, sondern auch der CO2-Ausstoß wird gesenkt.
Autorin
Julia Wolter hat Architektur studiert und ist Fachjournalistin im Bereich Architektur, Bauen und Wohnen.
Die Holzfaser-Dämmmatten haben einen sehr guten Wärmeschutz im Winter und gleichzeitig einen hohen Hitzeschutz