Puristisches Einfamilienhaus aus Dämmbeton in Weißensberg
Ein Architektenehepaar hat im bayerischen Weißensberg ein Haus nach eigenen Wünschen geplant. Das Wohnhaus besteht hauptsächlich aus Dämmbeton und Massivholz. Die Bauherren reduzierten die Technik auf das Notwendige. Eine kontrollierte Lüftung gibt es nicht, geheizt wird mit einem Grundofen im Erdgeschoss. Die Warmwasserleitungen sollten möglichst kurz und damit die Energieverluste gering gehalten werden. Die Küche ist daher auf der einen Seite des Ofens, das Gäste-WC auf der anderen und das Badezimmer liegt direkt darüber. Der große Vorteil bei diesem Projekt lag darin, dass die Architekten für sich selbst gebaut haben und so ihre eigenen Vorstellungen bis ins Letzte verwirklichen konnten. So ist die Attika niedriger als die Vorschriften es verlangen, die Abdichtung wurde nur 10 statt der geforderten 15 cm hochgezogen, auf Abdeckbleche wurde komplett verzichtet, stattdessen mit Flüssigfolie abgedichtet. Als Schalung verwendeten die Rohbauer eine herkömmliche und keine Sichtbetonschalung, wodurch die Kosten gesenkt werden konnten. Die Decke über dem Erdgeschoss, die im Nachgang in Ortbeton eingearbeitet wurde, liegt nur 5 cm auf und wird zusätzlich punktuell durch eingebohrte Bewehrungseisen gehalten. Betoniert wurde in vier Abschnitten: zwei L-förmige für die Erdgeschosswände und zwei darüber liegende für das Obergeschoss. Die Schalung für die Fenster hat der Bauherr als gelernter Schreiner selbst gebaut, sollte hier doch alles millimetergenau passen. Auch die Behandlung der Außen- und Innenseite der Wände war Handarbeit. Die Außenwände hat man mit dem Stockhammer geklopft, wodurch ein raues Muster entstanden ist. Innen wurden die Wände mit einem Schwingschleifer geschliffen und zweimal gewaschen. Die Erdgeschossdecke aus Beton und der Fußboden im ersten Stock sind mit Holz verschalt.