Reminiszenz: Klinkerfassade des nhow lockt Hotel in Berlin
Direkt am Ufer der Spree entstand in Berlin mit dem nhow das erste Musikhotel Europas. Es besticht durch eine außergewöhnliche Konzeption hinsichtlich seiner Einrichtung und Architektur mit einer Dreiteilung des Hauses in Form von Towern. An den Seiten nehmen der East und West Tower mit ihrer unregelmäßigen Klinkerfassade Elemente der angrenzenden, noch bestehenden alten Speichergebäude auf, während in der Mitte der Upper Tower in 36 m Höhe über der Spree zu schweben scheint. Architekt Sergei Tchoban vom Büro nps tchoban voss ging hier an die Grenzen des statisch Machbaren: 21 m ragt der Upper Tower aus dem Gebäude Richtung Spreeufer heraus. Dieser an einen Kran erinnernde Gebäudeteil und die Klinkerfassade sind eine Reminiszenz an das ehemalige städtische Hafenareal am Berliner Spreeufer. Bei den Außenwänden handelt es sich um ein zweischaliges Mauerwerk mit Kerndämmung und einer Klinker-Vorsatzschale. Zunächst mauerten die Handwerker das Hintermauerwerk hoch, in das sie die Luftschichtanker dübelten. Diese verbinden beide Mauerschalen und dienen als Halterung der Dämmung, die zusätzlich mit Dübeltellern fixiert wurde. Aufgrund der hohen Anforderungen bei der Ausführung der Außenschale kam es auch auf die Wahl und Verarbeitung von Mauer- und Fugenmörtel an. Die Außenschale verfügt über vier verschiedene Farben, um ein besonderes Klinkerspiel aus vor- und zurückspringenden Steinen herzustellen. Die Klinker wurden mit Sakret Hintermauermörtel HM der Mörtelgruppe IIa gemäß DIN 18560 mit einer erhöhten Verbundfestigkeit gemauert und anschließend mit Sakret Fugenmörtel FU 43 in zementgrau verfugt. Da eine besondere Fugenausbildung und Farbe gewünscht war, kratzten die Handwerker den Hintermauermörtel im noch frischen Zustand etwa 15 mm flankensauber aus und verfüllten danach mit dem Fugenmörtel. Für die Gesamtfläche von etwa 6000 m2 benötigten die Mitarbeiter der Firmen Drantmann Klinkerbau und Indivo Klinkerbau aus Berlin insgesamt 3,5 Monate.