Spritzverarbeitung von Putz, Mörtel und Farbe mit Peristaltikpumpen

Schon ab 30 m2 großen Flächen lohnen sich maschinelle Spritzverfahren gegenüber handwerk­lichem Spachteln mit der Zahn- oder Glättkelle, beziehungsweise dem vereinfachten Spritzverfahren mit der Trichterpistole. Deshalb setzen immer mehr Bauhandwerker Schlauchpumpen zum Auftragen ein.

Der maschinelle Auftrag mit der von der Firma Inotec patentierten Schlauchpumpentechnik „inoBEAM M8“ kommt gerade dann zum Einsatz, wenn andere Maschinen schon längst aufgegeben haben. Zum Beispiel beim Spritzen von hitzelabiler Bitumendickbeschichtung und hochvergüteten Spachtelmassen wie Baumwoll- oder Akkustikputzen die schnell abbinden. Fliesenleger setzen das Spritzverfahren unter anderem für die Abdichtung größerer Duschanlagen, im Schwimmbadbau oder bei Wellnessanlagen ein. Auch immer dann, wenn Hohlkehlen, Rundungen, Innen- und Außenecken das Spachteln von Hand erschweren würden. Mitarbeiter von Malerbetrieben spritzen Kunstharzputze auf Fassaden – und Spritzputze, Baumwollputze und flüssige Raufaser im Innen­bereich. Auch Gipser, Stuckateure, Bodenleger und Fassadenbauer setzen die Spritztechnik für das maschinelle Aufbringen von Putzgründen, Dispersions­­spachtelmassen und Akustikdeckbeschichtungen ein.

Schneckenpumpen versus Peristaltikpumpen

Zwei Pumptechniken stehen für das Spritzverfahren zur Verfügung: Herkömmliche Schneckenpumpen und die von der Firma Inotec patentierte Peristaltikpumpe „inoBEAM M8“. Für Maurer und Tiefbauer ist das Spritzverfahren mit der Peristaltik-Pumptechnik der Goldstandard beim maschinellen Abdichten von erdberührenden Kellern oder als Horizontalsperre im Mauerwerk mit hitzelabilen Dichtungsschlämmen und Bitumendickbeschichtungen. Betonsanierer applizieren die Grundspachtelung und die Endbeschichtung in Trinkwasserbehältern. Außer beim Spritzverfahren hat sich die Förderpumpe „inoBEAM M8“ auch beim Aufbringen von pastösem Kleber auf WDVS-Platten und zur Verfugung von Klinkerfassaden bewährt.

Auf der Baustelle kommen Schneckenpumpen vor allem in Förder- und Mischpumpen für die maschinelle Verarbeitung von Mörtel, Estrich und Zementputz zum Einsatz. Alles Baustoffe, die recht robust und unempfindlich sind und mit Wasser vermischt direkt an ihren Bestimmungsort gepumpt werden. Dabei dreht sich eine Stahlschnecke in einem Gummimantel und quetscht das Material kontinuierlich in die Förderrichtung. Ganz anders ist das Prinzip der Peristaltikpumpen. Sie arbeiten nach dem Prinzip der Schlauchpumpen, bei dem jeweils ein Stück des Schlauches (der Membrane) mit einem Stößel gequetscht wird und so das Material verdrängt beziehungsweise weiterbefördert. Der Hauptvorteil dieser Verdrängungspumpe ist, dass viel weniger Reibungswärme entsteht im Vergleich zu Schneckenpumpen. Dieser Vorteil kommt bei der Verarbeitung von hitzelabilen Baustoffen wie Bitumen und hochvergüteten Spachtelmassen zum Tragen. Bei der Verwendung von Schneckenpumpen kann es durch die Reibungswärme immer wieder zur Verklumpung, beziehungsweise zu stark verkürzten Reaktionszeiten des Materials und so zu Stoppern im Schlauch oder in der Spritzdüse kommen. Die Verarbeitungstemperatur vieler Dickbeschichtungen liegt in einem schmalen Fenster von +5 °C bis maximal 35 °C. Ein weiterer bemerkenswerter Vorteil des Peristalikverfahrens ist das materialschonende Pumpen des Fördergutes. Dies ist gerade beim Auftragen von empfindlichen Materialien, wie Baumwollputzen, Akkustikputzen und Akkustikfarben entscheidend für eine schöne, gleichmäßige Oberfläche. Die Zerstäubung des Spritzgutes erfolgt durch die Zuführung von Druckluft im vorderen Bereich der Spritzdüse.

Vorteile der Arbeit mit Peristaltikpumpen

Die Peristaltikpumpe „inoBEAM M8“ wiegt nur 28 kg und kann bequem in einem Kastenwagen oder in einem großen Kofferraum transportiert und von einem Mitarbeiter ein- und ausgeladen werden. Bei der Bearbeitung größerer Flächen hat sich jedoch eine zweite Person für das Nachfüllen des Materials bewährt um die Spritzarbeiten zügig und ohne Unterbrechung durchführen zu können. Alternativ kann die Pumpe mit Großgebinden und Fässern kombiniert werden. Die Mengenregulierung erfolgt stufenlos. Ein Fernsteuerkabel steuert die Pumpe, wobei Förderweiten bis 30 m und Förderhöhen bis 20 m möglich sind. Die Peristaltikpumpe ist außerdem trockenlaufsicher. Durch den abnehmbaren Materialbehälter und die leichte Zerlegbarkeit ist eine schnelle Reinigung und einfache Wartung gewährleistet. Das hält die Betriebskosten niedrig und spart Zeit.

Für das Einrichten und anschließende Reinigen der Pumpe und der Materialschläuche werden etwa 30 Minuten kalkuliert. Dieser Zeitaufwand ist natürlich höher, als wenn der Mitarbeiter nur die Zahnkelle und den Mischeimer säubern muss. Vergleicht man aber die reine Flächenleistung der Peristaltikpumpe mit der handwerklichen Ausführung mit einer Kelle zeigt sich schnell ein erheblicher Vorsprung der Spritztechnik:

Maschinelle Flächenleistung pro Stunde: etwa 50 bis 70 m2
Handwerkliche Flächenleistung pro Stunde: etwa 10 bis 15 m2

Mit einer durchschnittlich fünffachen Geschwindigkeit haben sich die Anschaffungskosten der „inoBEAM M8“ in Höhe von rund 3000 Euro in kurzer Zeit amortisiert.

Autor
Alfred Loleit ist Vertriebsleiter bei der Firma Inotec GmbH in Waldshut-Tiengen.
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