Standpunkt: Die moderne Baustelle braucht qualifizierte Mitarbeiter
Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein ist Präsident vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) in Berlin. Wir haben ihn gefragt, wie er die Zukunft des Bauhandwerks und die Zukunft des Geschehens auf Deutschlands Baustellen sieht.
„Durch innovative Technik wird der Bauprozess optimiert und eine größere Attraktivität der Arbeitsplätze gewährleistet. Die Bauleistung wird dabei weiterhin von fachlich gut ausgebildeten Bauhandwerkern erbracht, deren Qualifikation und Motivation einen entscheidenden Beitrag zur Qualität am Bau, zur Wirtschaftlichkeit und auch zur Innovationsfähigkeit der Branche leisten.
So komplexe Aufgabenfelder wie die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes mit dem Einbau modernster Baustoffe und der Ausführung fortschrittlichster Verfahren erfordert für den Erfolg außergewöhnlich große handwerkliche Präzision.
Deshalb haben die baugewerblichen Unternehmen trotz starken Kostendrucks stets Wert auf die Qualifikation ihrer Mitarbeiter sowie auf angemessene Arbeitsbedingungen gelegt. Denn eine hohe Bauqualität ist nur mit qualifiziertem und motiviertem Personal zu erreichen.
Hohe Qualifikation und günstige Arbeitsbedingungen der Beschäftigten gehören daher zwingend zur modernen Baustelle. Für den Arbeits- und Gesundheitsschutz werden zu Recht hohe Maßstäbe gesetzt. Darüber hinaus leistet heutzutage die fortentwickelte Geräte- und Maschinentechnik auf Baustellen einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Mitarbeiter vor schweren körperlichen und gesundheitlichen Belastungen.
Dies gewinnt noch zusätzlich an Bedeutung, weil wir vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zukünftig verstärkt im Wettbewerb mit anderen Branchen um gute Fachkräfte stehen werden: Die moderne Baustelle muss attraktive Arbeitsplätze für Nachwuchskräfte bieten, wenn wir nicht auf einen Facharbeitermangel zusteuern wollen.“