Emissionsarme Arbeitsplätze: Büroneubau in Ortenberg

Beim Neubau eines zweigeschossigen Firmengebäudes legte der Unternehmenschef besonderen Wert auf ein gesundes Arbeitsumfeld. In Kombination mit einem ökologischen Massivbaustoff wurde daher der Innenausbau mit einer speziellen Gipsfaserplatte ausgeführt, die über eine besondere, beidseitige Beschichtung Schadstoffe aus der Raumluft aufnimmt und dauerhaft in un-
schädliche Stoffe umwandelt. Dies kommt sowohl den Mitarbeitern, als auch den Produkten zu Gute, denn die BMG Labtech ist ein weltweit führender Hersteller hochsensitiver Mikroplatten-Reader, die in der pharmazeutischen und
biotechnischen Industrie und in wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen eingesetzt werden. Im Erdgeschoss des 55 x 27 m großen Neubaus befinden sich Lagerräume, Produktion, Ausgabelager, Wareneingang und Sanitärräume. In der ersten Etage sind das Archiv, die Büros und Besprechungsräumen sowie Sanitärräume und eine Küche untergebracht. Die Büros- und Besprechungsräume sind an den Außenwänden angeordnet, das fens-
terlose Archiv bildet einen geschlossenen Block in der Raummitte.

Der Bau ist als Niedrigenergie-Gebäude konzipiert. Fenster mit einer Dreifach-Verglasung (U-Wert 0,9W/m²K) und die Glasfassade (U-Wert 0,79W/m²K) sorgen in Kombination mit einer Grundwasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung und zentraler Lüftungsanlage für eine hocheffiziente Klimatisierung. Diese wird von einer sehr gut wärmedämmenden Hülle des aus Ytong Porenbeton massiv errichteten Gebäudes unterstützt. Böden, Decken und die aussteifenden Innenwände führten die Rohbauer mit Stahlbeton aus, für alle nichttragenden Wandkonstruktionen kamen Trockenbausysteme mit Fermacell Gipsfaserplatten zum Einsatz. Bei der doppelten Beplankungkombinierten die Handwerker herkömmliche Gipsfaser-Platten mit der greenline Gipsfaserplatte des Herstellers, die VOCs (Volatile Organic Compounds = flüchtige organische Verbindungen) aus der Raumluft bindet und dauerhaft neutralisiert. „Grundsätzlich war dem Bauherrn speziell bei der Innenraumgestaltung der Einsatz eines schadstoffarmen und ökologischen Baustoffs wichtig,“ erklärt Albert Weingart, freier Architekt aus Hohberg-Diersburg.

Sämtliche nicht tragenden Wände führten die Mitarbeiter der Firma Stukkateur Klausmann aus Zell am Hammersbach als Fermacell Montagewand 1 S 31/W aus. Sie entspricht nach DIN 4102-2 der Feuerwiderstandsklasse F90-A und erreicht im Schallschutz einen Wert von Rw,R 61 dB.

Die Montage der Wände erfolgte auf einer Stahlunterkonstruktion aus UW-Anschlussprofilen mit Dämmstreifen und CW-Ständerprofilen, die im Abstand von 62,5 cm angeordnet waren. Für die erste Lage der Beplankung kamen raumhohe Gipsfaserplatten mit dicht gestoßener Fuge zur Ausführung. Bei der Montage der zweiten Plattenlage aus greenline Gipsfaserplatten mussten die Handwerker einen Versatz der vertikalen Stoßfugen zur unteren Plattenlage von > 20 cm berücksichtigen; die Befestigung führten sie unterkonstruktionsneutral mit Spreiz-
klammern (Drahtdurchmesser > 1,5 mm, Rückenbreite > 10 mm) im Abstand von < 15 cm aus.

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