Totalumbau eines Holzhauses in Wolfenschiessen

Enge Räume und niedrige Decken charakterisierten das 1955 komplett aus Holz erbaute Elternhaus von Urs Odermatt in Wolfenschiessen im Kanton Nidwalden. Die Vorstellung des Bauherrn von modernem Wohnen bestand jedoch vor allem aus großzügigen Räumen mit viel Tageslicht und Ausblick in die Landschaft. Hierzu hätte man eigentlich einen Neubau errichten und das alte Haus abreißen müssen. Andererseits wollte der Bauherr aber auch die Weitläufigkeit des Gartens erhalten. Dem stand der Bebauungsplan von Wolfenschiessen entgegen, der erst nach der Errichtung des Elternhauses entstanden war. Nach dieser Regelung lag das alte Haus 2,50 m zu nah an der Grundstücksgrenze. Ein Abriss hätte bedeutet, dass ein Neubau entsprechend weit von der Grenze hätte gebaut werden müssen – auf Kosten des Gartens. Daher entschied sich der Bauherr nach Beratung mit den Planern vom Architekturbüro Fürsinger aus Stans und vom Ingenieurbüro Lauber aus Luzern das Äußere des Hauses stehen zu lassen (die Rahmenkonstruktion war noch gut erhalten), jedoch Dach, Decken sowie die Innenwände zu entfernen. Obwohl dieses Verfahren auf den ersten Blick sehr aufwendig scheint, konnten dadurch sämtliche Anschlüsse verhältnismäßig unkompliziert – wie in einem Neubau – ausgeführt werden. Dazu trugen unter anderem die Massivholz-Decken- und Massivholz-Dachelemente von Lignotrend bei, die in einer Breite von 600 mm und Längen nach Anforderung sowie mit fertiger Oberfläche auf die Baustelle geliefert und von den Zimmerleuten der Waser Holzbau AG aus Oberrickenbach montiert wurden. Auf diese Weise entstand auch der Anbau, der in Kombination mit dem komplett umgebauten alten Haus dem Wunsch nach großzügigen Räumen mit viel Tageslicht und Ausblick in die Landschaft Rechnung trägt.

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