Zu Besuch beim Lehmbaustoffhersteller Conluto in Blomberg
Wer den Lehmbaustoffhersteller Conluto in Blomberg besucht, dem fällt zunächst ein großer Berg Sand auf. Zumindest sieht es für den Laien aus wie Sand, es ist aber magerer Baulehm, den der Hersteller für die Produktion von Putz und anderen Baustoffen braucht. Täglich verlassen Lkw mit großen Säcken voller Lehmputz das Firmengelände in Ostwestfalen. Seit elf Jahren entstehen hier Produkte aus Lehm, vorher war auf dem Gelände ein Betonfertigteil-Werk. Wir von der Redaktion der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau haben uns die Produktion bei Conluto vor Ort in Blomberg angesehen und die Montage der Baustoffe auch selbst einmal ausprobiert.
Hinter dem ersten Tor stapeln sich Strohballen. Neben Lehm eine weitere Zutat für die Lehmputze. „Normalerweise verbrauchen wir innerhalb eines Jahres etwa 1000 Rundballen Stroh für die Produktion, die uns ein Bauer aus der Region liefert“, sagt May-Britt Zimmer, die bei Conluto für Marketing und Veranstaltungen zuständig ist. Für die Lehmputze wird das Stroh klein gehäckselt und der Lehmmischung beigegeben. Neben den Strohballen finden sich in der Werkshalle die Maschinen, die für die Verarbeitung des Lehms nötig sind. In einem Kessel sitzt eine Walze, die die vorhandenen Steine im Lehm zerkleinert.
Neben Lehmputz stellt Conluto auch Farben, Edelputze und Glätte aus Lehm her. Lehmbauplatten, Lehmsteine, Schilfrohrmatten und einige Werkzeuge wie Japankellen gehören ebenso zum Sortiment. Viele dieser Produkte werden aber nicht in Blomberg produziert. „Würden wir hier Lehmsteine herstellen, bräuchten wir noch eine zusätzliche Produktionshalle“, sagt May-Britt Zimmer. Auf dem Firmengelände in Blomberg werden auch Oberflächen-Schulungen angeboten. In denen lernen Handwerker, kreative Oberflächen mit Farbe, Putz und Lehmglätte zu gestalten. Der Schulungsraum liegt in einem alten Wohnhaus auf dem Firmengelände, geplant ist aber, ein neues Schulungsgebäude zu errichten. Auch eine neue Produktionshalle soll noch hinzukommen, die Baugrube dafür ist schon ausgehoben. Es tut sich also etwas bei dem Lehmbaustoffhersteller in Ostwestfalen.