Architekturpreis Farbe – Struktur – Oberfläche geht an Kinosaal aus Stampflehm

Am 26. September wurde der Architekturpreis Farbe – Struktur – Oberfläche im Ausstellungsgebäude auf der Mathildenhöhe in Darmstadt verliehen. Caparol startete mit seinem Architekturpreis erstmals vor acht Jahren und hat diesen mittlerweile zu einem prominenten Wettbewerb entwickelt. Beim diesjährigen Sieger handelt es sich um ein kleines und feines Objekt: den Kinosaal des Cinema Sil Plaz in Ilanz (Schweiz). In einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert untergebracht, ist der kleine Saal akustisch so optimiert, dass die darüberliegenden Wohnräume durch die Vorführungen nicht beeinträchtigt werden. Dies liegt am dort verwendeten, eigentlich alten Baustoff Stampflehm. Die massiven Wände mit ihren typischen Schichtungen verleihen dem Raum zudem einen geradezu archaischen Charakter. Die Farbigkeit leitet sich aus den im Lehm enthaltenen natürlichen Zutaten der Region ab. Für die Planung zeichenen Capaul & Blumenthal Architects aus Ilanz verantwortlich.

Die Preise zwei bis vier wurden gleichrangig für das Besuchergebäude der KZ-Gedenkstätte in Dachau von Florian Nagler Architekten aus München, für das Showroom-Gebäude Labels2 in Berlin von HHF Architekten aus Basel und für den Umbau der Kirche St. Jodokus in Bielefeld von Reuter Schoger Architekten aus Berlin vergeben. Hinzu kommen drei lobende Erwähnungen, für den Umbau des Postbetriebsgebäudes in Luzern von der Enzmann Fischer AG aus Zürich, für die Zürcher Wohnüberbauung Klee von der Knapkiewicz & Fickert AG Zürich und für das Besucherzentrum Herkules in Kassel vom Büro Staab Architekten aus Berlin. Parallel prämierte der Wettbewerb erstmals auch Studentenentwürfe.


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