Denkmal-Handwerker-Preise 2016
Der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ist eine Institution. Alljährlich wird er in zwei Bundesländern verliehen. Ende 2016 waren Brandenburg und Thüringen an der Reihe. Die Bauherren erhalten je Bundesland insgesamt 15 000 Euro; die Handwerker werden mit einer Urkunde geehrt.
Der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) gestiftete Preis wird in jedem Jahr in zwei Bundesländern an private Denkmaleigentümer verliehen, die bei der Bewahrung ihres Denkmals zusammen mit Handwerkern Herausragendes geleistet haben. Die an der Restaurieung beteiligten Handwerker erhalten Ehrenurkunden, für die Denkmaleigentümer gibt es je Bundesland insgesamt 15 000 Euro. In Brandenburg fand die Preisverleihung Anfang November 2016 in Potsdam statt. Dort erhielten sechs Denkmaleigentümer und 31 Handwerker ihre Auszeichnungen und Preise. In Thüringen wurden die Preisträger Ende November in Erfurt geehrt. Dort gab es sechs Denkmaleigentümer und 32 Handwerker, die sich über Preise und Auszeichnungen freuen durften.
Preise in Brandenburg
In Brandenburg ging der erste Preis an ein 1632 erbautes Wohnhaus in der Stadt Brandenburg. Das stand 20 Jahre lang leer. Allem Anschein nach ein hoffnungsloser Fall ohne Zukunft. Doch die hat Kurt Spatzier als Bauherr, ein in der Denkmalpflege engagierter Handwerker, dem kleinen Bürgerhaus zurückgegeben. Mit handwerklichen Detaillösungen konnte er in Zusammenarbeit mit hochqualifizierten Handwerksbetrieben in dem begrenzten Raum ein Maximum an modernem Komfort unterbringen. Dafür wurde Kurt Spatzier mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
Einer der beiden zweiten Preise ging an das Schloss Grube in Bad Wilsnack. Nach vielfacher Umnutzung erhielt das 1740 erbaute Schloss mit der Übernahme durch die GbR Pöllath/Rodin eine neue Perspektive. Mit qualitätvollen handwerklichen Leistungen und guten Ideen wurden unter Bewahrung der Originalsubstanz die historischen Raumfluchten mit zeitgemäßem Komfort verbunden.
Einen weiteren zweiten Preis erhielt das 1843 erbaute Schloss Arendsee in Nordwestuckermark – einer der wenigen erhaltenen Profanbauten von Friedrich August Stüler. Eine Nutzung als Schule hatte das Schloss entstellt. Hans Kleissl erkannte 2007 die ursprüngliche Schönheit der Anlage. Mit Unterstützung qualifizierter Handwerksbetriebe ließ er seine Vision von Schloss Arendsee zur Realität werden.
Der dritte Preis ging an ein Wohnhaus in Potsdam. In einer gelungenen Kombination von behutsamer Instandsetzung und moderner Ergänzung wurde das Haus der zweiten barocken Stadterweiterung im Auftrag von Dr. Tonio Kröger wiederhergestellt.
Ein Handwerkerpreis ging für das Atelierhaus Thorak in Bad Saarow der Eigentümergemeinschaft Göhringer/dos Reis aus Berlin an die Weichert Reetbedachungen & Ökobau GmbH aus Berlin. Sonderpreise gab es für den Winzerberg Potsdam und für die kleine Kirche Darsikow in Temnitzquell/Rägelin.
Preise in Thüringen
Einer der beiden ersten Preise ging in Thüringen an Katharina Wünscher für die Wiedergewinnung das Wohnhaus Sparmberg in Gera. Mit behutsamen Eingriffen hat sie die Qualitäten des über viele Jahre unbeachteten Gebäudes wiedererstehen lassen. Unter Einbeziehung eines eingespielten Teams hochqualifizierter Handwerker und einer in der Denkmalpflege erfahrenen Architektin wurde die Originalsubstanz am Gebäude und der Innenausstattung behutsam freigelegt und instand gesetzt. Dabei entstand in hoher handwerklicher Qualität das Haus wieder als Gesamtkunstwerk im Sinne des Architekten Thilo Schoder.
Einen weiteren ersten Preis gab es für den Dreiseithof Kölleda. Für die behutsame Wiederherstellung der bis ins 16. Jh. zurückgehenden Anlage wurde das Ehepaar Dr. Martina und Johannes Fliegel ausgezeichnet. Sie haben das teilweise bereits eingefallene Ensemble gerettet. Dabei haben sie durch eine dem Denkmal angemessene Nutzung dem Hof eine sichere Zukunft gegeben. Mit großem handwerklichen und technischen Sachverstand wurden fast abgängige Bauteile gerettet und bis in Details Zeitdokumente unter Einbeziehung versierter Handwerksbetriebe wiederhergestellt.
Der dritte Preis ging an ein Wohnhaus in Weimar. Für die denkmalgerechte Instandsetzung der Fassade und der Umfriedung des Wohnhauses erhielten Lea Loibel und Tom Schmidt den dritten Preis.
Ein Handwerkerpreis ging für eine Vierseithof in Selka an die ortsansässige Zimmerei Benjamin Dittrich und den Lehmbauer Eckhard Beuchel aus Blankenhai. Sonderpreise gab es für ein Wohn- und Geschäftshaus in Altenburg, den Beurenhof in Mühlhausen und den Sportpark Burg Denstedt.
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