Schönheitsoperation für die „Goldelse“
Die Viktoria-Skulptur auf der Berliner Siegessäule ist eine der prominentesten Damen der deutschen Hauptstadt. Doch die bewegte Vergangenheit ging an dem 1873 eröffneten Nationaldenkmal nicht spurlos vorbei. Die „Goldelse“, wie sie im Volksmund oft genannt wird, bekam für rund vier Millionen Euro eine Verjüngungskur verpasst. Das Rundum-Lifting beinhaltete unter anderem eine neue Haut aus hunderten Gold-Blättchen für die auf der Säule thronende Siegesgöttin. Rundum musste daher auch das dafür notwendige Arbeitsgerüst aus dem Allround-System von Layher errichtet werden.
Eine interessante Aufgabe für die Berliner Gerüstbau Tisch GmbH: Für einen wirtschaftlichen Gerüstbau sollte beim meterbreiten Arbeitsgerüst so wenig Gerüstmaterial wie möglich zum Einsatz kommen. Trotzdem musste die Konstruktion für den optimalen Zugang der Handwerker und der Restauratoren passgenau an die unregelmäßige Geometrie des 69 m hohen Berliner Wahrzeichens angepasst werden. Durch die Verwendung des Allround-Systems von Layher ließ sich die Konstruktion materialsparend montieren und hielt außerdem spielend den hohen Belastungen infolge der Zwischenlagerung von Bauteilen sowie der Anbringung einer Werbeplane stand. Ein Logistikkonzept mit Personen- und Lastenaufzug sowie Alu-Podesttreppen sorgten für einen guten Materialtransport. Am Sockel errichteten die Gerüstbauer ein freistehendes Gerüst, da aufgrund der Reliefs nicht verankert werden durfte. Zur Aussteifung wurde die Konstruktion verbreitert. Für den nächsten Abschnitt an Säulenhalle und Säulenschaft plante die Gerüstbaufirma Tisch ein auf sternförmig angeordneten Gitter- sowie Stahlträgern aufgelagertes Rundgerüst. Die Gerüstbauer arbeiteten mit unterschiedlichen Hauptfeldlängen und schlossen die Zwischenfelder der Rundrüstung mit passenden System-Allround-Riegeln an. Dadurch entsprach die Konstruktion genau der Form der Säulenhalle und ließ sich problemlos nach innen zur Deckenrenovierung der Säulenhalle weiterbauen. Auch die Anpassung an den sich verjüngenden Säulenschaft war mit Allround-Ausbauteilen wie Konsolen einfach realisierbar.
Einfallsreich zeigte sich das Gerüstbau-Team in Zusammenarbeit mit der BIG Bügler-Jaeck-Heyse zudem beim Thema Verankerung: Ab der Säulenhalle baute es auf jeder Lage fünf speziell angefertigte Stahlbauteile, ähnlich einem V-Anker, ein – und zwar schraubenförmig, also je Lage seitlich versetzt. So konnte Gerüstbau Tisch auf eine vorgesetzte Aussteifungsebene zur Aufnahme der Horizontallasten verzichten.