Dachausbau mit Schalldämmplatten und Fußbodenheizung

Im Zuge eines Dachgeschossausbaus wurde der bestehende Deckenaufbau in puncto Schalldämmung wesentlich verbessert. Zum Einsatz kam ein schalldämmender Trockenestrich von Wolf Bavaria, der mit einer Fußbodenheizung vom gleichen Hersteller kombiniert wurde.

Angesichts knapper Grundstücke und hoher Baulandpreise hat sich ein Dachausbau als kostengünstiger Weg herauskristallisiert, um neuen Wohnraum zu schaffen. So auch im hier gezeigten Fall, in dem eine Familie unter dem Dach eine großzügige „Kinderetage“ für ihre heranwachsenden Töchter einrichten wollte.

Zunächst werden die Randdämmstreifen verlegt Zunächst werden die Randdämmstreifen verlegt
Foto: Wolf Bavaria

Zunächst werden die Randdämmstreifen verlegt
Foto: Wolf Bavaria
Die oberste Geschossdecke in ihrem Altbau bestand aus gehobelten Holzbrettern, die darunter liegenden Deckenbalken waren in den Zwischenräumen mit einer Wärmedämmung versehen und von unten verschalt – ein Deckenaufbau, der in puncto Schalldämmung nichts Gutes erwarten ließ. Deshalb achtete die Familie beim Dachausbau auf eine effiziente Tritt- und Luftschalldämmung. Zum Einsatz kam ein schalldämmender Trockenestrich von Wolf Bavaria, der mit einer Fußbodenheizung vom gleichen Hersteller kombiniert wurde.

Tritt- und Luftschalldämmung

Die 12,5 mm dicken „PhoneStar ST Tri Tritt- und Luftschalldämmplatten“ von Wolf Bavaria bestehen aus einer nassfesten, dreilagigen Kartonage, deren Hohlräume mit hochverdichtetem Sand gefüllt sind. Da dieser Sand Schallenergie sehr wirkungsvoll absorbiert, führt der Einbau der Platten zu einem deutlich verbesserten Schallschutz. Die „PhoneStar-Platten“ können ein- und zweilagig eingebaut werden. Je nach zur Verfügung stehender Aufbauhöhe sorgen sie für einen guten Tritt- und Luftschallwert.

Die zweite Schicht besteht aus ?PhoneStar ST Tri? Die zweite Schicht besteht aus „PhoneStar ST Tri“
Fotos: Wolf Bavaria

Die zweite Schicht besteht aus „PhoneStar ST Tri“
Fotos: Wolf Bavaria
Im gezeigten Beispiel wurden zwei Lagen „PhoneStar ST Tri“ auf einer Holzfaserplatte verlegt. Die Verlegung ist so unkompliziert, dass viele Bauherren sie selbst in die Hand nehmen. Zunächst müssen sie dabei den Raum ringsum mit einem Randdämmstreifen versehen, der die Flankenübertragung reduziert. Im nächsten Schritt erfolgt das Verlegen der 30 mm starken Holzfaserplatte.

Darüber kommt die erste Lage „PhoneStar ST Tri“ – ein Verlegeplan ist nicht erforderlich, die Platten werden einfach im Verband verlegt und an den Wänden passgenau zugeschnitten. Dazu benötigt man ein Cuttermesser und eine Stich- oder Handkreissäge mit entsprechenden Sägeblättern. Die Schnittkante lässt sich mit dem speziellen Wolf-Tape wieder verschließen. Die zweite Lage wird ebenso schwimmend verlegt, auch ohne Verlegeplan, wobei man darauf achten muss, dass die Platten stoßversetzt verlegt werden.

Fußbodenheizung mit System

Bei der Fußbodenheizung entschied sich die Bauherrschaft für ein auf die Schalldämmung abgestimmtes „PowerFloor Light“-System von Wolf Bavaria, das für versierte Heimwerker ebenfalls kein Problem sein dürfte. Bei Bedarf werden sie in der Anfangsphase der Montage von einem Mitarbeiter des Herstellers unterstützt und in die Verarbeitung des Systems eingeführt.

Verlegung der Elemente des ?PowerFloor Light? Fußbodenheizungssystems Verlegung der Elemente des „PowerFloor Light“- Fußbodenheizungssystems
Foto: Wolf Bavaria

Verlegung der Elemente des „PowerFloor Light“- Fußbodenheizungssystems
Foto: Wolf Bavaria
Das „PowerFloor Light“-Fußbodenheizungssystem besteht aus geraden Elementen mit einem Aluminiumwärmeleitblech und Umlenkelementen aus Karton, die nach einem individuellen Plan im Raum verlegt werden. Das System „PowerFloor Light“ zeichnet sich besonders durch die hohe Druckfestigkeit der wasserfest verleimten Wabenplatte aus, die auch das Verlegen von großformatigen Fliesen zulässt. Im Plan sind die Startpunkte für das Verlegen rot gekennzeichnet. Elemente, die man zuschneiden muss, haben einen grünen Punkt.

Verlegt werden zunächst die Elemente ohne Zuschnitt. In unserem Beispielplan (Verlegeplan) könnte man also mit der Reihe in der linken oberen Ecke beginnen. Ab dem Element mit dem grünen Punkt arbeitet man von der anderen Seite aus, montiert also zunächst die Zuleitung und das Umlenkelement im unteren Raumeck. Danach ist es einfach, in der Lücke das Maß für den Zuschnitt der Zwischenelemente abzunehmen.

Das Heizrohr wird in die Plattennuten eingelegt Das Heizrohr wird in die Plattennuten eingelegt
Foto: Wolf Bavaria

Das Heizrohr wird in die Plattennuten eingelegt
Foto: Wolf Bavaria
Nach dem Verlegen aller Elemente wird das Heizrohr vom Verteiler aus endlos in die Plattennuten eingelegt und wieder zum Verteiler zurückgeführt. Dort befinden sich Kartonplatten, aus denen man die Nuten für die Rohre der einzelnen Heizkreise herausschneiden kann.

Aus den gleichen Platten besteht der Randausbau (gelborange markiert), der die Lücke zwischen Heizungselementen und Raumwänden schließt. Er ist normalerweise schmal, fällt aber in der Ecke oben links besonders breit aus. Hier plant die Familie den nachträglichen Einbau einer Drempelwand, deren Position sie erst nach dem Dachausbau festlegen will.

Die bodengleiche Dusche wurde in die Ebene der Fußbodenheizung integriert, die Anschlüsse für das WC lagen in der Wand. Nur die Leitungen der freistehenden Badewanne mussten in den Holzfaserplatten verlegt und zwischen den Heizrohren hochgeführt werden. An dieser Stelle wird zwischen die Aluplatten eine kurze Kartonplatte eingebaut, aus der man die Leitungsführung für das Heizungssystem manuell herausschneiden kann. So wird es einfach, die flexiblen Heizungsrohre um die Wasserleitungen herumzuführen.

Über die Fußbodenheizung kommt eine Trennlage aus beschichtetem Papier, die ein Aneinanderkleben von Estrich und Heizungselementen verhindert. So wird gewährleistet, das Letztere sich temperaturabhängig ausdehnen und zusammenziehen können. Über die Trennlage montierte die Familie Wolf-Hugo-Gipsfaser-Trockenestrichplatten mit einer Nut-Federverbindung.  Den Abschluss des Bodenaufbaus bildeten ein schwimmend verlegter Holzboden in den Räumen und Fliesen in Bad und WC.

 

Autor

Dr. Joachim Mohr ist für die presse für profis in Tübingen tätig.

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