Europas größtes 3D-Druck-Gebäude entsteht in Heidelberg

Die Kraus Gruppe errichtet auf der Konversionsfläche Campbell Heidelberg Europas größtes 3D-Gebäude. Dieses Projekt wird gemeinsam mit den Firmen Peri-3D- Construction und Heidelberg Materials, einem der größten Baustoffunternehmen, realisiert.

Der Andruck des Gebäudes, rund 54 m lang, 11 m tief und 9 m hoch hat bereits am 31. März 2023 begonnen und wird voraussichtlich bis Ende Juli 2023 dauern
Visualisierung: SSV Architekten

Der Andruck des Gebäudes, rund 54 m lang, 11 m tief und 9 m hoch hat bereits am 31. März 2023 begonnen und wird voraussichtlich bis Ende Juli 2023 dauern
Visualisierung: SSV Architekten
Der Andruck des Gebäudes, rund 54 m lang, 11 m tief und 9 m hoch hat bereits am 31. März 2023 begonnen und wird voraussichtlich bis Ende Juli 2023 dauern. Als zukünftiger Mieter wird der Cloud und Rechenzentrumsanbieter Heidelberg iT Management GmbH Co. KG das Gebäude Ende 2023 als IT-Serverhotel nutzen.

„Als unabhängiges Familienunternehmen mit Tradition und Zukunft möchten wir in Heidelberg innovative Bauweisen voranbringen und einen positiven Beitrag zum nachhaltigen Bauen leisten“, betont Bauherr Hans Jörg Kraus, geschäftsführender Gesellschafter der Kraus Gruppe. „Deshalb habe ich mich bewusst für dieses Bauverfahren entschieden, wobei es für mich wichtig war, auch lokale Partner für dieses Projekt zu gewinnen.“, ergänzt Kraus. Der erste Bauabschnitt des Serverhotels: Der 3D-Drucker zieht die Wände Schicht für Schicht nach oben
Foto: Peri-3D-Construction

Der erste Bauabschnitt des Serverhotels: Der 3D-Drucker zieht die Wände Schicht für Schicht nach oben
Foto: Peri-3D-Construction

Der Projektpartner Peri-3D-Construction liefert das Wissen zum 3D-Druckprozess und erstellt mit seinem Cobod „Bod2" 3D-Baudrucker die vertikalen Elemente des zukünftigen Serverhotels. „Wir sind sehr stolz, mit diesem Projekt unser bisher größtes Gebäude realisieren zu können. Die besondere Formgebung liefert mit dem parametrischen Design Einblicke in die immense Gestaltungsfreiheit, die der 3D-Drucker ermöglicht. Da wir zeitnah in Nordrhein Westfalen auch das erste öffentliche Gebäude Deutschlands drucken, freuen wir uns sehr zu sehen, wie der 3D-Baudruck an Fahrt gewinnt“, so Dr. Fabian Meyer Brötz, Geschäftsführer der Peri-3D-Construction GmbH.

Das besondere Plus: Heidelberg Materials setzt hier einen 3D-Druckbeton als Hightech Baustoff ein, der als mineralischer Baustoff zu 100 Prozent recyclebar ist. Darüber hinaus beinhaltet dieser 3D- Druckbeton ein Bindemittel mit etwa 55 Prozent CO₂-Reduktion gegenüber einem reinen Portlan dzement.

Der Cobod "Bod2" 3D-Drucker in Aktion. Er ermöglicht Druckgeschwindigkeiten von bis zu einem Meter pro Sekunde
Foto: Peri-3D-Construction

Der Cobod "Bod2" 3D-Drucker in Aktion. Er ermöglicht Druckgeschwindigkeiten von bis zu einem Meter pro Sekunde
Foto: Peri-3D-Construction
„Durch eine gezielte Entwurfsplanung ergibt sich zudem hohes Potenzial für einen effizienten Materialeinsatz, so Dr. Jörg Dietrich, Leiter Engineering Innovation bei Heidelberg Materials Deutschland. „Das Material ist gut pumpbar und besitzt gleichzeitig sehr gute Extrusionseigenschaften. Die zielsichere Festigkeitsentwicklung sorgt zudem für ein Druckbild mit hoher Formtreue.“

Auch die weiteren Projektbeteiligten Mense Korte ingenieure+architekten SSV Architekten, DAW (Caparol, Alpina) sowie Heidelberg iT zeigen sich von der neuen 3D-Druck-Technik überzeugt - nicht zuletzt wegen der Chance, damit den drei Kernherausforderungen der Baubranche zu begegnen: Fachkräftemangel, stagnierende Produktivität und Nachhaltigkeit.

„Als Wissenschaftsstadt bietet Heidelberg seit jeher einen Raum für neue Ideen. Mit Europas größtem gedruckten Gebäude entsteht auf der städtischen Konversionsfläche Campbell ein Campbell eine großartige Innovation, die wegweisend für die Baubranche ist“, freut sich abschließend Oberbürgermeister Eckart Würzner.



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