Handwerksbetriebe testen Elektronik-Wasserwaage von Stabila
Die Elektronik-Wasserwage „Tech 196 DL“ von Stabila verfügt über viele Funktionen, die sie von einer klassischen Wasserwaage unterscheiden. Wir haben sie von sieben Handwerksbetrieben testen lassen und zeigen, wie sie hinsichtlich ihrer Montage- und Baustellentauglichkeit abgeschnitten hat.
Für den Praxistest der Elektronik-Wasserwaage „Tech 196 DL“ von Stabila wählten die Redaktionen der Magazine bauhandwerk und dach+holzbau im vergangenen Jahr sieben Betriebe aus verschiedenen Gewerken aus. Die Tester bekamen jeweils eine Elektronik-Wasserwaage für einen Zeitraum von vier Wochen zur Verfügung gestellt. Nach dem Praxistest bewerteten sie die Funktionen der Wasserwaage mithilfe eines Fragebogens auf einer Skala von 1 („sehr gut“) bis 6 („ungenügend“).
Funktionen der Elektronik-Wasserwaage im Überblick
Tischlermeister Aaron Jährig bewertete die Messgenauigkeit der „Tech 196 DL“ mit der Note 1
Foto: Tischlerei Jährig
Die Elektronik-Wasserwaage „Tech 196 DL“ von Stabila verfügt, im Vergleich zu klassischen Wasserwaagen, über deutlich mehr Funktionen – dazu gehört beispielsweise die akustische Zielführung: Diese ermöglicht das Ausrichten von Bauteilen mithilfe von zwei Signaltönen und ohne Blick auf die Wasserwaage. Die „Tech 196 DL“ eignet sich unter anderem für das Überprüfen und Ausmessen von Dachneigungen und Gefällen und zeigt Messwerte wahlweise in Grad, Prozent oder mm/m an. Die Wasserwaage ist mit zwei Digitaldisplays ausgestattet, die sich für Arbeiten unter schlechten Lichtverhältnissen beleuchten lassen. Wenn die Wasserwaage umgedreht und in Umschlagposition gehalten wird, dreht sich die Digitalanzeige automatisch mit. Mithilfe des „Referenzwinkel-Modus“ können Winkelmaße mit der Wasserwaage gemessen, gespeichert und auf andere Bauteile übertragen werden.
Die Elektronik-Wasserwaage ist vor Erschütterungen, Staub und Wasser gemäß Schutzklasse IP 67 geschützt. Sie kann laut Hersteller sogar bis zu 30 Minuten in Wasser untergetaucht werden, ohne dass ihre Funktion beeinträchtigt wird. Das soll die Reinigung nach dem Gebrauch vereinfachen. Die „Tech 196 DL“ ist außerdem kalibrierungsfrei, das bedeutet, dass sie nach Stürzen oder Temperaturschwankungen nicht kalibriert werden muss. Erhältlich ist die Wasserwaage in verschiedenen Längen zwischen 23 cm und 183 cm. Für den Praxistest durften die Testbetriebe die Wasserwaage in der für sie passenden Länge auswählen.
Dachneigungen einfach und schnell ermitteln
Ludger Korsmeier, Inhaber der Zimmerei Korsmeier aus Herzebrock-Clarholz, testete die Stabila-Wasserwaage in einer Länge von 81 cm. Neben Dachstühlen im Handabbund, Gauben und Carports erstellt die Zimmerei Korsmeier Terrassenüberdachungen, Wintergärten und Balkone in Holzbauweise. Im Praxistest nutzte Ludger Korsmeier die elektronische Wasserwaage unter anderem, um Dachneigungen an Steildächern zu ermitteln und das Gefälle auf Flachdächern zu kontrollieren. Die Messgenauigkeit der Wasserwaage bewertete er dabei mit der Note 2. Die akustische Zielführung bewertete er mit einer glatten 1. Mit dem Referenzwinkel-Modus zum Übertragen von Winkeln auf andere Bauteile und der Ablesbarkeit der Digitaldisplays zeigte sich Korsmeier ebenfalls zufrieden.
Ludger Korsmeier war insbesondere mit der akustischen Zielführung der Wasserwaage zufrieden und nutzt sie unter anderem, um Dachneigungen zu kontrollieren
Foto: Thomas Wieckhorst
Auf die Frage, was ihm an der Wasserwaage besonders gut gefallen habe, antwortete er im Fragebogen: „Das leichte und schnelle Abnehmen von Neigungen, die große Displayanzeige und dass die Wasserwaage durch die Beleuchtung der Displays auch auf dunklen Dachböden gut ablesbar ist.“ Eine sinnvolle Ergänzung für die elektronische Wasserwaage wäre aus seiner Sicht ein integrierter Entfernungsmesser. Insgesamt bewertete Ludger Korsmeier die getestete Elektronik-Wasserwaage mit der Gesamtnote 1 und übernahm diese nach dem Praxistest.
Gutes Arbeiten auch bei schlechten Lichtverhältnissen
Die Winterhoff GmbH aus Meschede testete die „Tech 196 DL“ in einer Länge von 122 cm. Der Betrieb ist auf die Planung und den Bau von Einfamilienhäusern, Carports, Garagen, Anbauten und Aufstockungen in Holzrahmenbauweise spezialisiert. Die akustische Zielführung des Messwerkzeugs testeten die Mitarbeiter des Holzbaubetriebs beim Ausrichten von Wänden, dem Auslegen von Bodenelementen und dem Einbau von Fenstern und Türen – diese Funktion bewerteten die Zimmerer mit der Note 3.
Besonders gut gefiel dem Testbetrieb, dass durch die beleuchteten Displays das Arbeiten mit der Wasserwaage auch bei schlechten Lichtverhältnissen möglich war. Mit dem Referenzwinkel-Modus zum Übertragen von Messwerten auf andere Bauteile zeigte sich die Winterhoff GmbH zufrieden und vergab die Note 2, für die Messgenauigkeit der Wasserwaage die Note 1. Die Endkappen der Stabila-Wasserwaage lassen sich zum exakten Anlegen und Anzeichnen bis in Ecken hinein abnehmen, was die Mitarbeiter der Firma Winterhoff testeten und als hilfreich beurteilten. Insgesamt bewertete der Holzbaubetrieb die Elektronik-Wasserwaage mit der Gesamtnote 1 und entschied sich ebenso, diese nach dem Praxistest zu übernehmen.
Digitalanzeige und hohe Genauigkeit überzeugen im Test
Die Walter Hohnholt GmbH aus Delmenhorst ist auf den Bau von Wintergärten, Pavillons und Tiny Houses in Holzbauweise spezialisiert. Der Handwerksbetrieb testete die Elektronik-Wasserwaage in zwei unterschiedlichen Längen (81 cm und 183 cm) und setzte sie beim Setzen von Schwellen für Wintergärten und für Ausrichtarbeiten ein. Die Messgenauigkeit der Wasserwaage bewertete die Tischlerei mit der Note 1, das automatische Drehen der Digitalanzeige in Umschlagposition mit einer 2, ebenso die Ablesbarkeit des Displays. Die Bedienbarkeit über die Tasten und die Reinigung verschmutzter Tasten nach Gebrauch bewertete die Tischlerei jeweils mit der Note 3.
Besonders zufrieden zeigte sich der Testbetrieb mit den gut ablesbaren Displays und der hohen Genauigkeit der Wasserwaage und vergab nach dem Praxistest die Gesamtnote 2.
Thomas Bärstecher, Raumausstatter- und Parkettlegemeister aus Neustetten-Wolfenhausen, testete die Elektronik-Wasserwaage in einer Länge von 100 cm und nutzte sie unter anderem für die Montage einer Unterkonstruktion für einen Sportboden. Die Messgenauigkeit der Wasserwaage bewertete er mit der Note 1. Ansonsten bewertete er die „Tech 196 DL“ hinsichtlich ihrer Montage- und Baustellentauglichkeit überwiegend mit guten bis sehr guten Noten und vergab nach dem Praxistest die Gesamtnote 1.
Tischlermeister lobt gute Ablesbarkeit und stabile Ausführung
Auch in dunkleren Umgebungen kann Aaron Jährig das Display der Wasserwaage gut ablesen
Foto: Tischlerei Jährig
Die Tischlerei Jährig aus Welver im Kreis Soest wird von Tischlermeister Aaron Jährig geführt. Der Tischler testete die Elektronik-Wasserwaage von Stabila in 81 cm Länge und setzte sie unter anderem bei der Montage von Schiebetüren ein, um das Gefälle von Dachflächen zu ermitteln, als Sparrenschmiege sowie zur Konstruktion von Überdachungen. Die Messgenauigkeit der „Tech 196 DL“ bewertete er mit der Note 1. Als besonders positiv hob er das schnelle Starten der Elektronik-Wasserwaage per Knopfdruck, die Beleuchtungsfunktion der Displays und die Ablesefunktion auf der schmalen Seite des Geräts hervor. Besonders bei Überkopfarbeiten sei es nützlich, dass man die Messwerte auf einem Display auf der schmalen Seite der Wasserwaage ablesen könne, so Jährig.
Insgesamt zeigte sich der Tischlermeister mit der „Tech 196 DL“ sehr zufrieden und vergab nach dem Praxistest die Gesamtnote 1. Sein Fazit: „Die Wasserwaage erleichtert die Arbeitsabläufe auf der Baustelle erheblich, sowohl beim Aufmaß als auch beim Kontrollieren von Maßen oder Winkeln im Bestand, verfügt über eine sehr stabile Ausführung und ersetzt jeden Winkelmesser.“
Schwierigkeiten bei der Reinigung und Entfernung von Mörtelresten
Thorsten Bulka, Fliesenlegermeister und Geschäftsführer der Fliesen Bulka GmbH aus Altenstadt, testete die Wasserwaage „Tech 196 DL“ in 100 cm Länge. Auf der Baustelle setzte er sie zum Überprüfen von Gefällen, dem Abziehen von Estrich, Verlegen von Fliesen und dem Ausrichten von Badewannen und Duschen ein. Dabei vergab er für die Ablesbarkeit der Wasserwaagen-Displays die Note 2, ebenso für das automatische Drehen der Digitalanzeige in Umschlagposition. Den Referenzwinkel-Modus, die Bedienbarkeit über die Tasten und das Speichern der Beleuchtungseinstellung benotete Thorsten Bulka jeweils mit der Note 3. Für die Reinigung verschmutzter Tasten vergab er nur die Note 5. Dazu merkte er im Fragebogen an: „An den Auflageflächen der Wasserwaage haftet bei der Arbeit der Mörtel sehr stark an. Im Bereich der Libellen sind harte Vertiefungen, eine Abschrägung hier würde das Säubern erleichtern.“
Die akustische Zielführung der „Tech 196 DL“ testete der Fliesenlegermeister beim Ausrichten von Badewannen. Dabei kam es jedoch dazu, dass sich die Öffnungen der Wasserwaage mit Mörtel zusetzten und verklebten. Dadurch seien die Signaltöne, die für die akustische Zielführung wichtig seien, nicht mehr gut hörbar, erklärte Thorsten Bulka. Insgesamt bewertete der Fliesenlegermeister die akustische Zielführung daher mit der Note 4. Die Messgenauigkeit der Wasserwaage bewertete er, ähnlich wie die anderen Testbetriebe, mit der Note 2. Als Gesamtwertung für die „Tech 196 DL“ vergab der Fliesenlegermeister die Note 3.
Hohe Zufriedenheit mit Messgenauigkeit und Bedienbarkeit
Dirk Nackenhorst, Leiter der technischen Abteilung der Cellitinnen-Marienborn St. Agatha Fachklinik für seelische Gesundheit in Köln, testete die Elektronik-Wasserwaage von Stabila in einer Länge von 81 cm. Die technische Abteilung der Kölner Fachklinik nutzte die Wasserwaage überwiegend für den Rohrleitungsbau. Die Ablesbarkeit der Digitaldisplays, das Verbessern der Display-Lesbarkeit durch die Hintergrundbeleuchtung und das Speichern der Beleuchtungseinstellung bewertete Dirk Nackenhorst jeweils mit der Note 2. Das automatische Drehen der Digitalanzeige in Umschlagposition und den Referenzwinkel-Modus bewertete er mit der Note 1. Mit der Bedienbarkeit über die Tasten und der Reinigung verschmutzter Tasten kam der Testbetrieb ebenfalls gut zurecht. Insgesamt zeigte sich Dirk Nackenhorst sehr zufrieden mit der getesteten Wasserwaage und vergab als Gesamtnote eine glatte 1.
Fazit
Besonders bei Überkopfarbeiten können Messwerte auf dem Display auf der schmalen Seite der Wasserwaage gut abgelesen werden
Foto: Tischlerei Jährig
Die elektronische Wasserwaage „Tech 196 DL“ von Stabila hat im Praxistest überwiegend gute bis sehr gute Bewertungen erhalten. Besonders durch ihre Messgenauigkeit konnte sie die Testbetriebe überzeugen. Die Displays der Wasserwaage mit Hintergrundbeleuchtung ermöglichen die Ablesbarkeit auch bei schlechten Lichtverhältnissen und erwiesen sich im Praxistest als sehr nützlich, ebenso das automatische Drehen der Digitalanzeige in Umschlagposition. Der Referenzwinkel-Modus zum Übernehmen, Speichern und Übertragen von Winkelmaßen auf andere Bauteile kam im Praxistest sehr gut an. Die akustische Zielführung der Wasserwaage probierten drei Betriebe aus und gaben sehr unterschiedliche Bewertungen (Durchschnittsnote: 2,7). Die Bedienbarkeit der Wasserwaage über ihre Tasten und die Reinigung verschmutzter Tasten schnitten im Vergleich zu den anderen Bewertungskriterien etwas schlechter ab, erhielten aber immer noch gute Durchschnittsnoten (2,1 und 2,3). Insgesamt erzielte die Elektronik-Wasserwaage „Tech 196 DL“ im Praxistest eine sehr gute Gesamtbewertung mit einer Durchschnittsnote von 1,4.
Stephan Thomas ist Chefredakteur der Zeitschrift dach+holzbau.
Durchschnittsnoten für die
Wasserwaage im Überblick
Insgesamt wurde die Elektronik-Wasserwaage „Tech 196 DL“ im Praxistest von sieben Handwerksbetrieben jeweils vier Wochen lang getestet. Dabei wurden ihre verschiedenen Funktionen anhand eines Fragebogens auf einer Skala von 1 („sehr gut“) bis 6 („ungenügend“) bewertet. Hinsichtlich der Montage- und Baustellentauglichkeit der Wasserwaage konnten die Tester insgesamt 12 Funktionen und Eigenschaften bewerten. Aus den Bewertungen der sieben Testbetriebe haben wir die Durchschnittsnoten ermittelt:
Messgenauigkeit: Ø 1,3
Bedienbarkeit über die Tasten: Ø 2,1
Reinigung verschmutzter Tasten: Ø 2,3
Speichern der Beleuchtungseinstellung: Ø 2,1
Ablesbarkeit des Displays: Ø 1,6
Hintergrundbeleuchtung des Displays: Ø 1,9
Automatisches Drehen der Anzeige: Ø 1,3
Referenzwinkelmodus: Ø 1,7
Speicherung des Messwerts: Ø 1,6
Tastatursperre („Key-Lock“): Ø 1,6
Staub- und Wasserschutz nach IP 67: Ø 1,7
Akustische Zielführung: Ø 2,7 (nur von drei Betrieben getestet)
Gesamtnote: Ø 1,4