Hochwärmedämmende Fenster und Türen für Kirchenumbau zum Wohnhaus nebst Neubau in Essen-Steele
Elf Jahre nach ihrer Entweihung begann der Umbau der Marienkirche in Essen-Steele zum Wohnhaus. Nach Fertigstellung im Herbst 2022 befinden sich zwölf Wohneinheiten im einstigen Gotteshaus. Dafür waren der Austausch alter sowie das Einlassen zusätzlicher Fensterelemente erforderlich.
Die ehemalige Kirche ist mit verschiedenen Fensterformen in Betongrau ausgestattet – darunter Bauelemente mit aufgekoppeltem Rundbogenfenster, Pfosten-Riegel-Konstruktionen sowie ein Rundfenster
Foto: GW German
Windows
Ein besonders kreatives und zukunftsweisendes Beispiel für den verantwortlichen Umgang mit dem Gebäudebestand ist im Ruhrgebiet zu bewundern: In Essen-Steele wurde die einstige St.-Marien-Kirche unlängst zu einem Wohnhaus mit zwölf Parteien umgebaut. Zum Einsatz kamen dabei neue Fensterelemente von German Windows aus Südlohn-Oeding, deren Lieferung und Montage der Münsterländer Hersteller selbst übernahm.
Historische Substanz erfordert speziellen Umbau
Bis zur Schließung und Entweihung der Kirche im Jahr 2009 feierte die Gemeinde 83 Jahre lang heilige Messen in der katholischen Marienkirche. Elf Jahre später erwarb die Lambert Schlun GmbH aus Gangelt das einstige Gotteshaus, um Wohnraum zu schaffen. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Dr. Hermann Klapheck aus Recklinghausen verwandelte die Schlun-Baugruppe das Sakralgebäude innerhalb von zwei Jahren in ein Wohngebäude mit zwölf Einheiten. Zusätzlich wurde hinter der Kirche das ehemalige Pfarrhaus abgerissen und ein moderner Neubau errichtet, der 21 Wohnungen samt Tiefgarage umfasst. An der Westseite des einstigen Gotteshauses entstanden darüber hinaus fünf Einfamilienhäuser. „Mit diesem Projekt konnten wir den historischen Bestand erhalten und zugleich neuen Wohnraum schaffen. Die Kirche bleibt weiterhin als Solitär im Essener Stadtbild bestehen“, erklärt Reinhard Kalker, Geschäftsführer und Leiter der Projektentwicklung bei der Schlun-Baugruppe. Da es sich bei der Marienkirche um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, erforderte der Umbau besondere Maßnahmen. Die Planung des Projektes erfolgte daher in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde. Demnach durfte etwa die äußere Gestalt der Kirche nur geringfügig verändert werden. Darüber hinaus wurden historische Elemente teils gesichert und restauriert, um den sakralen Raumeindruck im Gebäudeinneren zu bewahren.
So blieben der Kirchturm, zahlreiche Säulen sowie bleiverglaste Fenster an der Vorderfront bestehen. Da jedoch bis zu 40 Prozent des Wärmeverlustes in Wohnhäusern auf veraltete Fenster zurückzuführen ist, wurden die meisten der ursprünglichen Fensterelemente gegen neue hochwärmedämmende Aluminium-Fenster von German Windows ausgetauscht. Damit ausreichend Tageslicht in die neuen Wohneinheiten gelangt, sind zusätzliche Bauelemente eingelassen worden. Für das Sakralgebäude lieferte das Münsterländer Familienunternehmen insgesamt 45 betongraue Fenster aus Aluminium in verschiedensten Ausführungen. Im Neubau hinter der Kirche fanden schiefergraue GW-Elemente Verwendung – vier aus Aluminium sowie rund 90 aus Kunststoff.
Zukunftsweisend bauen mit Aluminium
Alle Fensterprofile des Herstellers verfügen über Mehrkammer-Geometrien, deren Aufbau optimale Dämmergebnisse sowie höchste Energieeffizienz gewährleisten. Mit einem Uw-Wert von bis zu 0,9 W/m2K erfüllen die verwendeten Aluminiumfenster beispielsweise sämtliche Anforderungen der DIN- und Euro-Normen sowie des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). So können in der Nutzungsphase nicht nur Heizkosten gesenkt, sondern zugleich auch CO2-Emissionen eingespart werden. Dank ihrer Geometrie punkten GW-Aluminiumelemente zudem mit hoher Stabilität und hervorragendem Schallschutz. Daher ließen sich beim Kirchenumbau auch große bodentiefe Fenster einsetzen, die einen maximalen Lichteinfall ermöglichen – ohne, dass Bewohner von Lärm beeinträchtigt werden.
Historischer Charakter bleibt erhalten
Stuck an erhaltenen Säulen erinnert an die frühere Funktion des Gebäudes und setzt in den sehr modern gestalteten Räumen Akzente
Foto: Christian Deutscher
Fenster sind allerdings nicht nur rein funktionale Elemente, sondern spiegeln zugleich den kulturellen Charakter und historischen Wert eines Gebäudes wider. Aus diesem Grund waren Lösungen erforderlich, die dem historischen Stil der Marienkirche entsprechen und sich problemlos in die Bauweise des Gebäudes einfügen. „Unser Sortiment zeichnet sich durch vielfältige Farb- und Design-Varianten aus. Daher konnten wir auch für das außergewöhnliche Projekt in Essen-Steele die passenden Bauelemente liefern. Fenster und Türen in eleganten Grau-Tönen sind es letzlich geworden“, erklärt Tobias Schnelting, Prokurist bei German Windows. Dabei konnten auch spezielle Fensterformen der historischen Kirche erhalten werden. Beispielsweise wurde ein altes Rundfenster durch ein neues, deutlich energieeffizienteres Element ersetzt. Die gewünschte lichtdurchflutete Gestaltung der Wohnungen erforderte großflächige Verglasungen. Die Lösung bestand – passend zum Stil der Kirche – im Einbau von vier Aluminium-Fensterelementen mit aufgekoppeltem Rundbogenfenster. Für helle Räume sorgen darüber hinaus zehn Pfosten-Riegel-Konstruktionen der Serie „GW 2950“ mit einflügeligen Dreh-Kipp-Fenstern („GW 2510“). Diese sind als Einspannelemente in der Fassade verbaut. Im Bereich der Geschossdecken verfügen sie über Decorglas: Das vollflächig farbig emallierte Einscheiben-Sicherheitsglas passt farblich zur Fassade und prägt als harmonisierendes Element den Charakter der Innenräume. Zudem verfügen die Konstruktionen über Ganzglas-Absturzsicherungen im Brüstungsbereich sowie Roma-Textilscreens für einen effektiven Sonnenschutz.
Im angrenzenden Neubau kamen insgesamt 90 schiefergraue Kunststoff-Fenster und -Türen der Serie „GW 510“ zum Einsatz, die teilweise über eine absturzsichere TRAV Verglasung verfügen. Darüber hinaus wurden hier farblich passende Aluminiumelemente verbaut: Eine Eingangsanlage sowie drei einflügelige Rauchschutztüren mit Seitenteilen und Oberlichtern vervollständigen die Ausstattung.
Hochwertiger Wohnraum in denkmalgeschützter Kirche
Die denkmalgeschützten Kirchenfenster verleihen den modernen Wohnungen historischen Flair und lassen sie in einem besonderen Licht erstrahlen
Foto: Christian Deutscher
Die ehemalige Marienkirche in Essen ist ein Paradebeispiel für die kreative Nutzung von Bestandsgebäuden. Mit dem Umbau hat die Schlun-Baugruppe der denkmalgeschützten Kirche eine neue Funktion als Wohnhaus gegeben. Dabei lässt das Zusammenspiel aus denkmalgeschützten Fenstern und neuen Aluminium-Bauelementen von German Windows die Wohnungen in einem einzigartigen Licht erstrahlen. Hinter den historischen Kirchenmauern profitieren die Bewohner nun von hellen und freundlichen Räumen – inklusive einzigartigem Wohnerlebnis, das in Deutschland nur selten zu finden sein dürfte.
Autor
Stephan Böcker ist Prokurist und Betriebsleiter bei German Windows Aluminium in Südlohn-Oeding.