Messe A+A in Düsseldorf mit zahlreichen Neuheiten im Bereich Arbeitsschutz

Die Gesundheit ist das wichtigste Gut. Wie sich gesund und sicher arbeiten lässt, das stand auf der Messe A+A 2023 in Düsseldorf im Fokus. Von der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) über betrieblichen Brand- und Umweltschutz bis hin zu Angeboten für die ergonomische und gesunde Arbeitsplatzgestaltung zeigten 2200 Aussteller ihre Produkte und Systeme in 12 Hallen auf 80.000 Quadratmetern. Rund 62.000 Fachbesucherinnen und -besucher aus 140 Ländern kamen nach Düsseldorf. Wir stellen einige ausgewählte Hersteller vor.

Neben einer „Corporate Fashion Show“ gab es für die Besucherinnen und Besucher verschiedene Foren sowie ein umfangreiches Kongressprogramm: Der 38. Internationale Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sowie die „WearRAcon Europe“ fanden in diesem Jahr das erste Mal im Rahmen der A+A statt.

Auf der vom Fraunhofer IPA organisierten „WearRAcon Europe“ referierten Experten aus Forschung und Entwicklung sowie Unternehmen über Innovationen und Trends im Bereich der „Wearable Robotik“ mit besonderem Schwerpunkt auf Exoskeletten. Dabei wurden die neuesten Entwicklungen und Trends in der Exoskelett-Technologie präsentiert.

Arbeitsschuh von Haix optimiert

Haix verbesserte Schuhe im Fersenbereich und stellte robuste Oberteile und Hosen vor
Foto: Michaela Podschun

Haix verbesserte Schuhe im Fersenbereich und stellte robuste Oberteile und Hosen vor
Foto: Michaela Podschun
Dem Thema Berufskleidung widmeten sich zahlreiche Hersteller. Haix hat Arbeitsschuhe optimiert. Der „Connexis Safety plus“ hat eine Aufrichthilfe an der Ferseninnenseite der Sohle eingefügt. Diese sorgt für eine leichte Drehung des Fersenbeins. Die Reforce-Einlegesohle unterstützt diesen positiven Effekt mit einem kleinen Flügel an derselben Stelle. Das Fußgewölbe richtet sich auf, Faszien und Muskulatur arbeiten wieder effizienter. Der Schuh ist erhältlich mit Leder oder Texilgewebe und zeigt sich als robuster Begleiter auf der Baustelle, wie Haix-Mitarbeiter Markus Huber erläutert. Der „Black Eagle Safety Pro“ ist ein Sicherheitsschuh, der ein schnittfestes Gewebe hat. Tim Schäfer aus dem Bereich Marketing und Kommunikation erläuterte die „Flextreme“-Collection. „Knie, Arme und Schulter werden meist besonders beansprucht: Wir haben ein abriebfestes Gewebe mit Keramikanteilen an diesen Körperpartien angebracht.“

Kopfhörer von 3M mit Funk und Telefon

Rund um die persönliche Schutzausrüstung (PSA) zeigte die 3M-Company ihre Produkte. Gehörschutz muss nicht störend sein. Ganz im Gegenteil: Spezielle Kopfhörer wie der „EEP-100“ regeln selbst, wie sehr sie die Umgebungsgeräusche dimmen. So ist es noch möglich, mit Kollegen zu sprechen und diese zu hören. Außerdem gibt es Modelle mit Funk- oder auch Telefonmöglichkeit.

Am Stand von 3M testete Trainer Albrecht Geismann, wie gut der Atemschutz bei seinem Kollegen sitzt
Foto:Michaela Podschun

Am Stand von 3M testete Trainer Albrecht Geismann, wie gut der Atemschutz bei seinem Kollegen sitzt
Foto:Michaela Podschun
Wie sich der richtige Sitz einer Atemschutzmaske testen lässt, demonstrierte Albrecht Geismann, Trainer-Arbeitsschutzprodukte bei 3M. Dabei setzte er einem 3M-Kollegen eine Maske auf. Danach hielt ihm Geismann eine bittere Lösung vor. Der Kollege sollte den Kopf drehen und sich 90 Grad nach unten beugen. Die Maske hielt. Erst als er sie absetzte, bemerkte er die bittere Geruchslösung.

„Flexx-Tower“ von Munk mit leichter Plattform

Munk (Günzburger Steigtechnik) hatte ebenso Weiterentwicklung mit zur Messe gebracht.Der „Flexx-Tower“, ein Ein-Personen-Gerüst, hat durch einen modernen Kompositwerkstoff in der Plattform an Gewicht verloren.  Bei den Leitern gibt es nun praktische Clips, die auf den Stufen befestigt werden und Schutz vor Verschmutzungen gewährleisten.

Markus Ludwig zeigt den mobilen Safetycaddy
Foto: Michaela Podschun

Markus Ludwig zeigt den mobilen Safetycaddy
Foto: Michaela Podschun
Eine Premiere feierte der Bereich Munk-Rettungstechnik mit dem Sicherheitssystem „Safetycaddy“: Es vereint alle notwendigen Ausrüstungsgegenstände für Einsatzkräfte und Ersthelfer in einer mobilen Einheit. Mit ihr haben Anwender alle Hilfsmittel in unmittelbarer Nähe und können schnell mit der Brandbekämpfung oder lebensrettenden Sofortmaßnahmen beginnen.

Auch Layher zeigte eine Auswahl an Gerüsten und Leitern. Neu sind beispielsweise die Allzweckleiter mit Stufen „Topic 1041“ sowie die klappbare Arbeitsplattform „Topic 1065“ – das komfortable Hilfsmittel für sicheres Arbeiten im Innen- und Außenbereich. Von den Vorteilen der Layher Fahrgerüste wie dem Sicherheitsaufbau P2 – wahlweise mit Telegeländer oder Doppelgeländer – oder den baupraktischen Treppen-Kit-Lösungen konnten sich Gäste in der Praxis überzeugen.

Software für Arbeitsschutz

Jonas Pfaller stellte seine Software "Safetyplanner" vor
Foto: Michaela Podschun

Jonas Pfaller stellte seine Software "Safetyplanner" vor
Foto: Michaela Podschun
Doch was müssen Firmen und Gewerke im Bereich Arbeitsschutz eigentlich alles beachten?  Wie fertigt man eine Gefährdungsbeurteilung ein? Software-Firmen, darunter auch Start-Ups, stellten sich in Düsseldorf vor. Jonas Pfaller aus Grafing bei München hat mit dem „Safetyplanner“ eine Online-Lösung entwickelt, die nicht auf dem eigenen Rechner installiert werden muss.  Der „Safetyplanner“ soll dabei unterstützen, Arbeitsschutzmaßnahmen effizient und richtig durchzuführen. Im Dateimanager können alle Dokumente an einem Ort abgelegt werden.  Ein Unfallmelde-Tool und verschiedene Unterweisungen, die die Mitarbeiter durcharbeiten können, stehen ebenso bereit. „Bei Bedarf können Firmen bei mir auch einen Online-Termin für eine Beratung buchen“, sagt Gründer Jonas Pfaller.

Insgesamt gab es viele digitale Neuheiten wie Smart Wearables, Bestell-Apps für Gefahrenstoffmanagement, KI-basierte Gesundheitscoaches sowie Virtual Reality Anwendungen. „Die A+A hat sich den aktuellen Fragen und Herausforderungen angenommen, Denkanstöße gegeben, Lösungsansätze aufgezeigt und den persönlichen Austausch gefördert. Wir freuen uns über das positive Feedback und danken allen für das entgegengebrachte Vertrauen“, fasst Lars Wismer, Director der A+A zusammen. „Es war großartig zu erleben, wie die Messe als Plattform die Branche vernetzt und inspiriert.“ 

Die Organisatoren der A+A haben in diesem Jahr das Hallenkonzept verändert: Die Hallen seien thematisch klarer gegliedert, wodurch ähnliche Produkte und Dienstleistungen in räumlicher Nähe zueinander platziert wurden. Auf die Besucher wirkte das Konzept jedoch teils verwirrend. Beispielsweise waren die zahlreichen Anbieter von Absturzsicherung in etlichen Hallen vertreten. Auch Handschuhe und Schuhe sichteten die Besucher scheinbar überall.

Die nächste A+A findet vom 4. bis 7. November 2025 statt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.aplusa.de

Autorin

Michaela Podschun ist Redakteurin der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.

 

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