Mit persönlicher Schutzausrüstung Gesundheitsgefahren vermeiden am Bau
Egal ob Hitze, Dauerregen oder kühle Temperaturen: Mitarbeiter im Baugewerbe sind allen Launen der Witterung hautnah ausgesetzt. Die Arbeiten sind körperlich anspruchsvoll und mit Gesundheitsgefahren verbunden. Wichtig ist es, eine persönliche Schutzausrüstung zu nutzen.
Viele machen sich die gesundheitlichen Risiken am Bau kaum bewusst. Ein Grund dafür könnte sein, dass Berufskrankheiten oft erst nach Jahren der Dauerbelastung auftreten. Dabei machen die Statistiken etwa der Berufsgenossenschaft deutlich, dass insbesondere Gehör, Atemwege, Augen und Haut umfassend geschützt werden sollten. Ebenso wichtig ist eine professionelle Absturzsicherung. Schließlich stellen Stürze eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfälle am Bau dar. Der erste Schritt zu einem sicheren Arbeiten ist daher der, für jede Tätigkeit eine geeignete persönliche Schutzausrüstung (PSA) auszuwählen – und diese vor allem auch konsequent zu nutzen.
Individuelle Risikoanalyse
In einer individuellen Analyse lässt sich ermitteln, welche Risiken konkret bestehen und welche PSA am besten zum Schutz der Mitarbeiter geeignet ist. Herrschen hohe Lärmbelastungen vor, ist die Umgebungsluft staubig, etwa durch Säge- oder Schleifarbeiten? Bewegen sich die Mitarbeiter draußen und sind somit der UV-Strahlung ausgesetzt, vor der sie sich schützen sollten? Bestehen Verletzungsgefahren für die Augen oder durch Absturz? Die Risiken bei Tätigkeiten am Bau sind so vielfältig und unterschiedlich, dass in der Regel eine Kombination mehrerer PSA den bestmöglichen Schutz bietet.
Arbeitgeber sind nicht nur in der Verantwortung, ihre Beschäftigten entsprechend auszustatten – gleichzeitig sollten Vorgesetzte immer wieder für die potenziellen Gefahren sensibilisieren, damit die PSA tatsächlich getragen wird. Zudem müssen die Beschäftigten die Handhabung ihrer Schutzausstattung optimal beherrschen. Zu einer Absturzsicherung zum Beispiel sollten stets entsprechende Trainings gehören, damit in der täglichen Arbeit jeder Handgriff sitzt.
Krank durch Lärm
Dauerhafte Lärmbelastungen zählen zu den häufigsten Ursachen für Berufserkrankungen im Baugewerbe – und werden dennoch oft unterschätzt. Laut dem Jahresbericht der BG Bau für 2018 wurden 2620 Fälle von Lärmschwerhörigkeit anerkannt – das entspricht 18 Prozent aller Berufserkrankungen in der Branche. Schon bei einer länger andauernden Lautstärke ab 85 dB(A) ist das Gehör gefährdet. Mit dB(A) ist ein bewerteter Schalldruckpegel gemeint. Zum Vergleich: Beim Schütten können bis zu 130 dB auftreten, beim Tunnelbau 95 bis 117 dB, beim Sandstrahlen 96 bis 100 dB. Selbst Kompressoren oder Betonpumpen überschreiten den Wert von 85 dB bereits. Das Tragen von Kapselgehörschützern oder – bei nur gelegentlichem Bedarf – Gehörschutzstöpseln sollte daher selbstverständlich sein.
Beim „3M E-A-R Flexibel Fit“ Gehörschutzstöpsel HA etwa handelt es sich um den ersten waschbaren Schaumstoff-Gehörschutzstöpsel mit zwei unterschiedlichen Dämmwerten. Abhängig von der Einführmethode liegt der SNR bei 30 dB (einhändig) oder 35 dB (beidhändig). Dank der patentierten Schaumstoffformulierung sind die Gehörschutzstöpsel bis zu zwei Wochen vollständig waschbar und wiederverwendbar. Die weiche Schaumstoffspitze und der flexible, von Schaumstoff umgebene Einführstiel ermöglichen ein schnelles Einsetzen in den Gehörgang sowohl mit einer als auch mit beiden Händen.
In lärmintensiven Umgebungen fällt häufig die Kommunikation untereinander nicht leicht. Missverständnisse wiederum können zu gefährlichen Situationen führen. Gehörschützer wie der „3M Peltor WS Litecom“ bieten daher variable Möglichkeiten der aktiven Zwei-Wege-Kommunikation. Dank Multipoint-Bluetooth-Schnittstelle lassen sich zwei Geräte gleichzeitig kabellos koppeln, beispielsweise ein Mobiltelefon und ein bluetoothfähiges Funkgerät. Zusätzlich ist eine Anschlussbuchse für die Verbindung an externe Kommunikationsgeräte per Kabel vorhanden. Eine auch preislich attraktive Alternative ist das „3M Peltor Litecom“. Der Hochleistungsgehörschützer verfügt über ein eingebautes Funkgerät für die drahtlose Nahbereichskommunikation mit anderen Headsets und tragbaren Zwei-Wege-Funkgeräten, die auf derselben Frequenz arbeiten. Mit dem lärmunterdrückenden Sprechmikrofon mit Vox-Funktion können Handwerker in lauten Umgebungen über die Freisprechfunktion kommunizieren.
Schutz vor Absturzgefahren
Neben der Gefahr langfristiger Erkrankungen kommt es bei der Wahl einer individuell geeigneten PSA auch auf die häufigsten Unfallrisiken auf der Baustelle an, insbesondere bei Tätigkeiten in der Höhe. Gewohnheit, Zeitknappheit oder mangelndes Gefahrenbewusstsein können häufig fatale Folgen haben. Die Statistiken der BG Bau zeigen, dass Abstürze weiterhin die häufigste Ursache für tödliche Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft sind. Zwei Drittel der tödlichen Absturzunfälle ereigneten sich laut Statistik aus weniger als
5 m Höhe. Alarmierend sind die Zahlen der ersten Monate 2020: Laut BG Bau kamen allein von Mitte März bis Ende April auf deutschen Baustellen bei Unfällen 15 Menschen ums Leben, Abstürze bildeten wiederum die häufigste Ursache. Insbesondere beim Arbeiten auf Hubarbeitsbühnen oder auf Dachkonstruktionen kommt es immer wieder zu Unfällen. Vorgaben, wie das Anbringen eines Seitenschutzes, Absperrungen an Arbeitsflächen, Fanggerüste und Auffangnetze, sind daher in jedem Fall sorgfältig zu beachten und umzusetzen.
PSAgA und Training aus einer Hand
Mobile Hubarbeitsbühnen werden in vielen Bereichen für den zeitlich begrenzten Höhenzugang eingesetzt. Durch einen Peitschen- oder Katapulteffekt bei teles-
kopierbaren Arbeitsbühnen kann der Nutzer aus dem Arbeitskorb herausgeschleudert werden. Für die Absturz-sicherung von Personen in
verschiedensten Tätigkeitsbereichen bietet 3M eine ganze Bandbreite an persönlicher Schutzausrüstung (PSAgA) an. Für die Anwendung auf dem Bau empfiehlt sich das spezielle Hubsteigersicherungs-Set mit dem „3M DBI-SALA Nano-Lok Edge“ Höhensicherungsgerät, dem dazu passenden Protecta-Auffanggurt sowie dem praktischen „3M-Protecta“-Rucksack. Zusätzlich bietet das Unternehmen aus einer Hand auch maßgeschneiderte Schulungen für das sichere Arbeiten in der Höhe. Trainer schulen Mitarbeiter aus dem Baubereich, wahlweise im 3M-Trainingscenter in Hamburg oder auch mit den mobilen Trainingseinheiten, die dezentrale Schulungen direkt vor Ort beim Unternehmen ermöglichen.
Gut zu wissen: Um den Arbeitsschutz in der Bauwirtschaft zu unterstützen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorzubeugen, fördert die BG Bau zudem die Anschaffung entsprechender Schutzausrüstungen mit bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten. Das gilt für PSAgA ebenso wie für Gebläse-Atemschutzsysteme. Schließlich ist das Arbeiten am Bau oft auch mit Gesundheitsrisiken durch eine hohe Staub- und Partikelbelastung verbunden. Beim Schneiden, Bohren und Sägen von Beton, beim Polieren, Schleifen und Meißeln oder auch beim Sandstrahlen entstehen feinste Stäube, die auf Dauer zu schweren Erkrankungen führen können. Winzige Kieselsäurepartikel – gemeinhin als Quarzstaub bekannt – können in Atemwege und Lunge gelangen. Hier können sie langfristig verschiedene, irreversible Lungenerkrankungen wie Silikose (eine krankhafte Vermehrung des Bindegewebes), Lungenkrebs, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Bronchitis verursachen. Ebenso hoch sind die gesundheitlichen Risiken, etwa im Sanierungsfall durch Asbest-Stäube. Ein guter und zuverlässiger Augenschutz rundet dann die persönliche Schutzausrüstung ab.
Ausführliche Informationen zum Arbeitsschutz im Baugewerbe sowie einen Überblick zu verschiedenen PSA gibt es unter: http://go.3M.com/PSABau
Informationen und Termine zu Trainingsangeboten gibt es unter: www.3m.de/FallProtectionTraining
AutorOliver Schönfeld ist Inhaber der Agentur Schönfeld PR in Münster.