Tonality-Fassade mit Schieferoptik für Wohnheim in Lindau
Außergewöhnliche Modernisierung im Bereich des sozialen Wohnungsbaus: In Lindau am Bodensee wurde ein Wohnheim umfassend renoviert und erweitert. Die Fassade besteht dabei aus im Wechsel angeordneten Tonality-Keramik- und Photovoltaikelementen. Das Gebäude hat nun eine klare Struktur.
Das Wohnheim an der Nobelstraße in Lindau am Bodensee blickt auf eine über 60-jährige Geschichte zurück. Gebaut im Jahr 1958 wurde es 2013 von der GWG Lindauer Wohnungsgesellschaft gekauft. Unter anderem in Zusammenarbeit mit der Stadt Lindau dient das Wohnheim heute primär der Wiedereingliederung von Menschen in die Gesellschaft. Da sowohl der bauliche Zustand als auch die technische Ausrüstung des Gebäudes nicht mehr zeitgemäß waren, wurde es jetzt umfassend saniert und erweitert.
Die Fassadenkeramik und die Photovoltaikelemente sind jetzt harmonisch nebeneinander angeordnet
Foto: Leipfinger-Bader
Innen wurde das Wohnheim dabei komplett kernsaniert. Außen baute man Gebäudeteile an, so dass das Haus nunmehr eine einheitliche Form und klare architektonische Sprache hat. Die vormals verwinkelten Ecken gehören der Vergangenheit an. Vor der Sanierung verfügte jede Etage lediglich über ein gemeinschaftlich genutztes Bad und eine Küche für alle Bewohner. Aufgrund der Eckenerweiterung konnte die Anzahl der Appartements je Geschoss identisch bleiben – jedoch verfügt nun jedes Appartement über ein eigenes Bad und eine Pantryküche.
Besonders leichte High-End-Keramik
Auch die Fassade des Gebäudes wurde vollkommen umgestaltet und setzt die Modernisierung und Aufwertung im Inneren nach außen fort. Sie wirkt nun modern, gepflegt und klar strukturiert. Zudem fügt sich das Wohnheim trotz seiner Größe unauffällig in die bebaute Umgebung ein. Optisch auffällig an der Fassade ist das Wechselspiel zwischen den Photovoltaikmodulen und den Elementen der vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF). Letztere stammt dabei aus dem Hause Leipfinger-Bader mit Tonality-Fassaden.
Bei der Lindauer Sanierung fiel die Wahl aufgrund der besonderen Beschaffenheit des Untergrunds auf ein sehr leichtes Keramikelement. Während eine Dicke von 26 mm grundsätzlich als Standard gilt, kamen in Lindau Elemente mit einer Dicke von nur 22 mm zum Einsatz. Tonality lieferte diese in zwei verschiedenen Formaten: 300 x 1000 mm und 300 x 1200 mm. Beide Größen wurden im Wechsel horizontal an der Fassade montiert.
Herausfordernde Unterkonstruktion
Die Tonality-Keramikelemente von Leipfinger-Bader wurden horizontal montiert und im Wechsel mit der Photovoltaikanlage an der Fassade angeordnet
Foto: Leipfinger-Bader
Fassadenkeramik und Photovoltaikplatten im harmonischen Miteinander: Die spezielle Misch-Unterkonstruktion für die Lindauer VHF wurde vom Hersteller Systea geliefert und montiert. Die Photovoltaikanlage selbst besteht aus einer Pfostenriegelkonstruktion als vorgehängte Konstruktion mit Druck- und Deckleisten von Schüco.
Weitere besondere Herausforderung bei diesem Projekt: die Unterbrechungen durch die Gesimsbänder, die das Gebäude etwa alle 1,40 m umlaufen. Die zuständige Fassadenbauerfirma MP Fassadentechnik GmbH aus Herzogenrath und Tonality arbeiteten hier in enger Abstimmung zusammen, sodass die Gebäudehülle ganz im Sinne der Bauherrin mit hoher Ausführungsqualität errichtet wurde.
Die Langlebigkeit der High-End-Keramik war für die GWG neben dem Designaspekt einer der wichtigsten Entscheidungsgründe für diese Lösung. „Wir hatten Tonality zunächst gar nicht auf dem Schirm für diese Fassade und waren nach den ersten Gesprächen dann sehr schnell beeindruckt, wie vielfältig das Produkt sein kann“, erklärt Alexander Graf, Projektleiter der GWG Lindauer Wohnungsgesellschaft mbH. Für ein gleichbleibend hochwertiges Erscheinungsbild und lebenslange Wartungsfreiheit sorgen unter anderem die Farb- und UV-Beständigkeit sowie der integrierte Graffitischutz der Keramikelemente. Letztere sind dank des speziellen Herstellungsverfahrens zudem kratz-, stoß- und druckfest und unempfindlich gegenüber Umwelt- und Witterungseinflüssen.
Brandschutz und Langlebigkeit
Auch im Hinblick auf den Brandschutz greifen Unternehmen und Wohnungsbaugesellschaften auf eine beständige und sichere Lösung zurück: So sind die Systeme nichtbrennbar und damit in die Baustoffklasse A1 nach EN 13 501-1 klassifiziert. Diese Eigenschaften der Tonality-Fassaden tragen zu einem langfristigen Werterhalt von Gebäuden bei. Die Trennung durch die Gesimsbleche verhindern den Durchbrand zwischen den Geschossen im Hinterlüftungsbereich. Damit wurden der Brandschutz und die Vorteile einer hinterlüfteten Konstruktion selbst für die höchste Gebäudeklasse in Abstimmung mit den Brandschutzsachverständigen in Einklang gebracht.
AutorMichael Streilein ist Key-Account-Manager bei Leipfinger-Bader in Buch am Erlbach.