Bing statt Google? Vor- und Nachteile der Microsoft-Suchmaschine

Onlinehandel und Vertrieb über das Internet boomen nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie, sondern nehmen bereits seit Jahren stetig zu. Gerade als kleineres Unternehmen mit erhöhter Konkurrenz sind eine gelungene Onlinepräsenz und die Ansprache der richtigen Zielgruppen unerlässlich, um aufzufallen und am Markt bestehen zu können.

Jedoch stellen sich Unternehmer häufig nicht die Frage, welche Suchmaschine sie für ihre Kampagnen und Optimierungen verwenden sollten. Google wird vielen als erste und einzige Option in den Sinn kommen, nicht zuletzt aufgrund der Marktanteile. Bei den Desktop-Nutzern in Deutschland hat der Tech-Riese laut „StatCounter“, einem Web-Traffic-Tool, im Sommer 2021 einen Anteil von 83,9 Prozent. Auf dem Smartphone lag diese Zahl sogar bei 96,1. Da sollte die Entscheidung ja eigentlich nicht schwerfallen.

„Ganz so einfach ist es nicht“, merkt Andreas Karasek an, Geschäftsführer der Agentur SEM-Berater mit Sitz in Kenzingen. „Besonders der Konkurrent Bing ist nicht zu unterschätzen und als Alternative zu Google durchaus relevant.“ So verzeichnete der Dienst von Microsoft Mitte 2021 weltweit 5,4 Milliarden Suchanfragen monatlich.

Die Zielgruppe entscheidet

Google lasse bei den Nutzerzahlen zwar seine Konkurrenz deutlich hinter sich, in Sachen Qualität der Ergebnisse zeichnen sich bei Bing jedoch einige Vorteile ab. Im Gegensatz zum Marktführer wird diese Suchmaschine vorwiegend von einer bestimmten demographischen Gruppe genutzt. Ungefähr 75 Prozent der Nutzer sind 35 Jahre oder älter und verfügen im Durchschnitt daher auch über eine größere Kaufkraft. Im Hinblick auf den B2B-Bereich ergeben sich laut SEM-Berater weitere Pluspunkte, da viele Unternehmen mit Windows-Produkten und dessen Software arbeiten.

Bing sei hier als Suchmaschine meist als Standard gespeichert, weshalb sich damit für Unternehmen eine einfache Möglichkeit der Neukundengewinnung ergibt. Zudem ermöglicht die Suchmaschine von Microsoft das sogenannte „Device Targeting“. „Dadurch lassen sich bestimmte Zielgruppen und deren jeweils genutztes Gerät mit Bing deutlich einfacher zuschneiden, erfassen und schließlich auch gezielt ansprechen“, erklärt Andreas Karasek.

Ein ausgewogenes Verhältnis lohnt sich

Die Kosten pro Klick auf eine bezahlte Anzeige bei Bing seien im Durchschnitt etwa 70 Prozent geringer als bei Google, jedoch herrsche dort auch eine geringere Konkurrenz. Zwar werden dementsprechend auch weniger Menschen erreicht, jedoch sei dadurch die Wahrscheinlichkeit, an der Spitze der Suchergebnisse zu erscheinen, bei Microsofts Dienst deutlich höher. Das Tracking der Conversions sei hier ebenfalls um einiges komplexer, nicht zuletzt, weil die notwendigen Tools wie Analytics zu Google gehören. Allerdings stellt ein Import von Ad-Kampagnen von Google in den Service von Bing kein größeres Problem dar.

Als weiterer Nutzen werden Ads über den Konkurrenten von Google zudem nicht nur dort, sondern auch für Nutzer von Yahoo und AOL ausgespielt. Ein flexibleres Modell bei der Finanzierung der Ad-Kampagnen spricht ebenfalls für die Suchmaschine von Microsoft. Statt nur in täglichen Budgets ermöglicht Bing auch eine monatliche Planung. Im Gegensatz zu Google selbst gibt dessen Konkurrent auch Social Signals als einen wichtigen Ranking-Faktor in den Suchergebnissen an. So tauchen Inhalte zu aktuell besonders oft geteilten Themen weiter oben in den Ergebnissen auf als andere. „Gerade aufgrund der jeweiligen Vor- und Nachteile können Unternehmer mit einer ausgewogenen Mischung aus beiden Diensten die besten Ergebnisse erzielen“, erläutert Karasek.   (bhw/ela)

Weitere Informationen unter www.sem-berater.de



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