100 Millionen Menschen geben jährlich rund eine Milliarde Euro in Deutschlands Burgen und Schlösser aus
100 Millionen Menschen besuchen jährlich Deutschlands Burgen und Schlösser und geben dabei rund 1 Milliarde Euro aus. Ein guter Grund für das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz, seine diesjährige Pressereise dem Thema Denkmalpflege und Tourismus zu widmen. Wie ab Seite 10 in dieser Ausgabe der bauhandwerk zu sehen, wurde mit dem Welterbe Oberes Mittelrheintal eine Denkmallandschaft ausgesucht, die vor Burgen und Schlössern nur so strotzt. All diese historischen Bauten müssen natürlich erhalten und gepflegt, saniert und restauriert und manchmal auch umgebaut werden, womit das Handwerk allgemein und die Restauratoren im Handwerk insbesondere ins Spiel kommen.
Die „Hauspflege“ beginnt manchmal schon wenige Jahre nachdem ein Gebäude errichtet wurde. So wurde, wie ab Seite 53 nachzulesen, beispielsweise die im Jahr 2000 nach dem Vorbild des Shakespearschen Theaters aus Holz erbaute Open-Air-Bühne „Globe Theatre“ in Schwäbisch Hall in diesem Jahr bereits grob gereinigt. In der nächsten „Erhaltungsstufe“ geht es darum, kleine Mängel und Schäden zu reparieren, bevor umfassend saniert werden muss. Bei historisch wertvollen Gebäuden, wie dem weltberühmten Kloster Maulbronn, ist die Sache natürlich schon etwas anders gelagert. Immerhin hat der Bau über 900 Jahre auf dem Buckel – ein Alter, das nur wenigen Gebäuden hierzulande zuteil wird. Ab Seite 17 können Sie nachlesen, mit welcher Sorgfalt die Restauratoren bei ihren Arbeiten am Sandstein und am Putz des Klosters zu Werke gegengen sind.
Doch manchmal können Baudenkmale einfach nicht dort bleiben, wo sie errichtet wurden. Zum Beispiel weil der komplette Ort verschwinden muss. Dem polnischen Dorf Wigancice Zytawskie wurde dieses Schicksal zuteil. Doch das zu Beginn des 19. Jahrhunderts dort erbaute, bauhistorisch wertvolle Stellmacherhaus sollte vor der Zerstörung des Ortes umziehen, und zwar nach Zgorzelec, dem gleichnamigen polnischen Pendant von Görlitz am gegenüberliegenden Ufer der Lausitzer Neiße. Wie die Handwerker es fertigbrachten, das Fachwerk des Umgebindehauses samt Blockstube zu zerlegen und an seinen neuen Bestimmungsort zu schaffen, lesen Sie ab Seite 50. Dort erfahren Sie auch, wie die Handwerker die historische Bausubstanz fit für die Zukunft machten. Denn nach wie vor gilt: Leerstand ist Stillstand – und das gilt selbstverständlich auch für ein transloziertes Baudenkmal.
Viel Erfolg bei der Arbeit wünscht Ihnen
100 Millionen Menschen geben jährlich rund eine Milliarde Euro in Deutschlands Burgen und Schlösser aus