Befestigungsroboter „BauBot" soll Handwerker bei der täglichen Arbeit auf der Baustelle unterstützen
„BauBot“ heißt der neue Befestigungsroboter von fischer. Er soll Handwerker bei der täglichen Arbeit auf der Baustelle unterstützen. In Kombination mit einem digitalen Bauplan kann er Produktivität und Präzision erhöhen. Gleichzeitig schont er die Gesundheit der Handwerker.
Der „BauBot“ übernimmt das Bohren der Löcher und die Installation der fischer-Befestigungslösungen. In Kombination mit einem digitalen Bauplan soll er auf Großbaustellen die Produktivität und Präzision steigern und die Gesundheit der Handwerker schonen. Er bringt Sicherheit durch eine durchgängige digitale Dokumentation.
Ob Boden, Decken oder Wand: Der Roboter kommt vielfältig zum Einsatz. Durch die Anwendung des „BauBots“ in Kombination mit einem digitalen Bauplan lassen sich Baustellenabläufe nahezu vollständig automatisieren. Im Ergebnis erhöht der Einsatz des Roboters die Effizienz beim Arbeiten, reduziert Fehlerquoten, spart Kosten und beschleunigt den Baufortschritt.
Der „BauBot“ übernimmt das Bohren der Löcher und die Installation der fischer-Befestigungslösungen
Foto: fischer
Neben dem Verkauf und der Vermietung des „BauBots“ bietet fischer den kompletten Service aus einer Hand an, von der Planung über die Ausführung bis zur Dokumentation. Der fischer-Befestigungsroboter wurde in einer Entwicklungskooperation mit dem Wiener Start-up BauBot entwickelt, das sich mit mobilen Automatisierungslösungen für die Baustelle beschäftigt. Seit 2022 ist BauBot Teil der Unternehmensgruppe fischer, die sich mehrheitlich an dem jungen Unternehmen beteiligt hat.
Gesteigerte Produktivität und Präzision
Das Bohren und Setzen erfolgt präzise an der im Bauplan vorgegebenen Stelle. Somit lassen sich Nacharbeiten und Verzögerungen vermeiden. Bevor mit den ausführenden Tätigkeiten begonnen wird, lässt sich eine vollständige Vorab-Simulation der Bohr- und Setzprozesse des Roboters vornehmen. Dadurch können Montageabläufe weiter optimiert werden. Eine Projekt-Budgetüberschreitung und ein Zeitverzug lassen sich somit reduzieren oder gänzlich vermeiden.
Der „BauBot“ soll auch angesichts des derzeitigen Fachkräftemangels im Handwerk eine hilfreiche Unterstützung auf der Baustelle sein. So übernimmt die Maschine körperlich anstrengende, strapazierende Tätigkeiten und reduziert das Verletzungsrisiko der Mitarbeiter. Durch die integrierte Staubabsaugung leistet der Roboter auch einen Beitrag hin zur staubfreien Baustelle. Für Handwerker sinkt somit das Risiko, gesundheitsbedenkliche Stäube einzuatmen.
Durch innovative Sensorik kann der Roboter jede Abweichung zum Standard-Bohr- und -Setzprozess detektieren und darauf reagieren. Die Prozessparameter jedes einzelnen Schrittes können dokumentiert und im BIM-Modell (Building Information Modeling) hinterlegt werden. Eine aufwändige, manuelle Dokumentation entfällt.
Sichere Anwendung mit BIM
Vorstellung der Funktionsweise des „BauBots“ bei der Firma fischer in Waldachtal (hier das Bohren in eine Decke)
Foto: fischer
Sind keine digitalen Daten der Baustelle vorhanden, lässt sich mithilfe von fischer ein 3D-Scan durchführen. Anschließend wird die entstandene Punktwolke der Baustellenumgebung zur Erstellung des BIM-Modells genutzt. Die genaue Erfassung aller Strukturen und Hindernisse gewährleistet ein automatisches Fortbewegen des Roboters ohne Komplikationen.
Damit alle Lasten abgetragen werden und die Sicherheit gewährleistet ist, werden die geeigneten fischer-Produkte für die Anwendungen ausgewählt und basierend auf allen Normen und Anforderungen bemessen. Das Zusammenführen des BIM-Modells und der ausgewählten fischer-Produktdaten schafft die Daten-Grundlage für den „BauBot“. Auf dieser Basis wird der komplette Prozessablauf des Roboters, vom Verfahrweg der Plattform bis zum Bewegungsablauf des Roboterarms, vorab simuliert.
Der „BauBot“ bohrt selbstständig, präzise und schnell alle geplanten Bohrpunkte. Position, Durchmesser und Tiefe der Bohrlöcher sind im BIM-Modell definiert. Der Bohrerwechsel zwischen unterschiedlichen Durchmessern und bei auftretendem Verschleiß funktioniert vollautomatisch, genauso das zulassungskonforme Reinigen der Bohrlöcher. Hierbei verhindert die Absaugvorrichtung ebenfalls den Austritt von Bohrstaub. Nach der Bohrlochreinigung wird das Bohrloch markiert, so dass es den einzelnen Gewerken zuordbar ist. Im letzten Schritt entnimmt der „BauBot“ vollautomatisch die ausgewählten Anker aus dem mitgeführten Magazin und bringt diese zulassungskonform in den Untergrund ein.
Intelligente Dokumentation der Montage
Alle Bohr- und Setzdaten sind aufgrund des integrierten Kraft-, und Momenten-Sensors überwachbar und werden aufgezeichnet, so dass eine detaillierte Dokumentation sämtlicher Installationsparameter zur Verfügung steht. Diese Daten werden im BIM-Modell zur späteren Nachverfolgbarkeit hinterlegt.
Die integrierte Videokamera dokumentiert darüber hinaus den Prozessablauf als Videomaterial. Unstimmigkeiten können somit im Nachgang untersucht werden. Besonders bei Massenanwendungen soll der „BauBot“ künftig im Einsatz sein. Dies schließt Großbauprojekte ein. Passend zu den jeweiligen Projektanforderungen kann der Roboter verschiedene fischer-Befestigungslösungen vollautomatisch setzen, zum Beispiel den Bolzenanker in den Größen von M6 bis M16. Er kann dabei Bohrlöcher in Stahlbeton im Durchmesser von 6 bis 18 mm erstellen.
AutorinKatharina Siegel-Rieck ist als Pressereferentin fischer Befestigungssysteme, fischer Electronic Solutions bei der fischerwerke GmbH & Co. KG in Waldachtal tätig.
Im vergangenen Jahr stellte fischer den Befestigungsroboter „BauBot“ am Firmensitz in Waldachtal vor. Über die Funktionsweise des Roboters haben wir dort vor Ort ein Video gedreht.