Befestigungssystem von fischer für gläserne Schutzwand des Markusdoms in Venedig

Der Markusdom in Venedig ist ein architektonisches Meisterwerk. Er wurde jedoch immer wieder von Hochwasser bedroht. Ein System aus Glasbarrieren schützt ihn zukünftig vor Schäden. Mit dem Injektionsmörtel  und den Ankerstangen von fischer wurden die Glasplatten im Boden verankert.   

Er zählt zu den Hauptattraktionen der Stadt und spektakulärsten Kathedralen in ganz Italien: Der Markusdom in Venedig (Basilica di San Marco). Hunderttausende von Besuchern besichtigen jedes Jahr die Kirche am Markusplatz (Piazza San Marco). Seit Jahrhunderten ist der Markusdom das Zentrum des öffentlichen und religiösen Lebens in Venedig. Die dem Evangelisten Markus gewidmete Kirche wurde 828 gestiftet, ihr heutiges Erscheinungsbild stammt jedoch aus dem 11. Jahrhundert. Der Markusdom vereint byzantinische Architektur und weitere Stile, wie spätere Erweiterungen durch venezianische Gotik, in sich.

Der Markusdom in Venedig ist ein architektonisches Meisterwerk, das mehr als 8000 m² Mosaike und weitere wertvolle Kunstschätze beherbergt
Foto: fischer

Der Markusdom in Venedig ist ein architektonisches Meisterwerk, das mehr als 8000 m² Mosaike und weitere wertvolle Kunstschätze beherbergt
Foto: fischer
Er ist Zeugnis der Macht der Republik Venedig (Serenissima), der See- und Wirtschaftsmacht vom 7./8. Jahrhundert bis 1797.  Seit 1807 ist der Markusdom die Kathedrale des Patriarchen von Venedig. Von kostbaren Marmorsäulen bis zu Goldblatt-Mosaiken, die dem Dom den Namen „Goldene Basilika“ einbrachten, finden sich hier zahlreiche Kunstschätze. Er beherbergt auf  8000 m² eine der größten zusammenhängenden Mosaikflächen der Welt. Doch der Markusdom wird immer wieder von Hochwasser bedroht. Optisch zurückhaltende Glasbarrieren sollen das historische Wahrzeichen für die kommenden Generationen bewahren.

Salzwasser schädigt Mosaike

In der Nacht auf den 13. November 2019 war das Wasser in Venedig auf 1,87 m über dem Meeresspiegel gestiegen. Dies ist der höchste aufgezeichnete Wert seit der verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966 mit einem Pegel von 1,94 m. Das Salzwasser drang in die Krypta des Doms ein, verursachte statische Probleme und richtete Schäden an Bodenmosaiken und Mauerwerk an.

Schwerwiegend sind die Auswirkungen durch Ausblühungen, etwa an Ziegelsteinen, an Kalksteinen und am Marmor im Markusdom. Dabei werden die Salze als Bestandteile der Baustoffe durch die Feuchtigkeit gelöst und dringen aus der Struktur. An der Bauteiloberfläche bleiben sie als unansehnlicher Belag zurück, wenn das Wasser verdunstet. Bei der Verdunstung und Austrocknung kommt es dazu, dass die Salze auskristallisieren und ihr Volumen vergrößern. Gerade die für venezianische Architektur typischen Kalksteine und der Marmor werden stark durch die Einwirkung von Salzwasser beeinträchtigt. In den Hohlräumen und Rissen des Gesteins bilden sich Unterausblühungen, die zu Abblätterungen, Rissen und Abplatzungen führen.

Mehrschichtiges Glas

Bau des Schutzwalls, der das gesamte Bauwerk vor Schäden durch Hochwasser schützen soll
Foto: fischer

Bau des Schutzwalls, der das gesamte Bauwerk vor Schäden durch Hochwasser schützen soll
Foto: fischer
Die gläserne Schutzwand des Markusdoms besteht aus thermisch vorgespanntem, mehrschichtigem Glas und ist an eine Struktur aus Edelstahl AISI 316 gebunden. Etwa 150 m Glasscheiben im rechten Winkel umgeben die Basilika im ganzen Umfang. Das Glas der Platten wurde extra klar gewählt, um die Farbe des weißen Marmors an der Fassade des Markusdoms nicht zu verändern. So bleibt der Blick vom Markusplatz auf die Kathedrale trotz Barriere unbeeinträchtigt.

Zur Sicherung der Edelstahlschienen im Betonfundament kam der fischer-Injektionsmörtel „FIS EM Plus“ zusammen mit „FIS A“-Ankerstangen zum Einsatz. Das chemische Befestigungssystem garantiert dauerhaft sichere Verankerungen in Beton als auch nachträgliche Bewehrungsanschlüsse gemäß der Europäisch Technischen Bewertungen (ETAs) sowie ICC-Zulassung für die USA und fernöstliche Länder. Dabei beträgt seine Nutzungsdauer in der ETA 100 Jahre und laut Stuttgarter Ingenieurbüro IEA 120 Jahre.

Injektionsmörtel für Seismik-Anwendungen

Der Injektionsmörtel ist zugelassen für Seismik-Anwendungen der Leistungskategorie C1 und C2 (ETA) beziehungsweise A bis F gemäß ICC-ESR. Auch in wassergefüllten Bohrlöchern und im Falle ausbrechenden Feuers (Feuerwiderstand R240) ist er die sichere Wahl. Seine ICC-Zulassung umfasst zudem die Unterwassermontage.

Die 1,20 m hohe Balustrade soll die Basilika bis zu einem Flutpegel von 2 m über normal gegen Überschwemmungen absichern. So kann der Schutzwall aus Glas das historische Wahrzeichen trockenhalten und für die kommenden Generationen bewahren.

Autorin

Katharina Siegel-Rieck ist als Pressereferentin fischer Befestigungssysteme, fischer Electronic Solutions bei der fischerwerke GmbH & Co. KG in Waldachtal tätig.

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