Anspruchvsoller Innenausbau für die Hotelanlage Severin's auf Sylt
In knapp zwei Jahren entstand auf Sylt die Hotelanlage Severin‘s. Hier gleicht kein Zimmer dem anderen, der Innenausbau war eine Herausforderung. Die J. Brinkmann Bauunternehmung hat das so gut gemeistert, dass sie dafür im Trockenbauwettbewerb Rigips Trophy 2015/16 den ersten Platz gewonnen hat.
Ein 5-Sterne-Superior Hotel Resort & Spa auf Sylt – das klingt nach luxuriöser Erholung vor schöner Naturkulisse. Genau das erwartet die Besucher des neu errichteten Severin‘s Hotel Resort & Spa im Kapitänsort Keitum auf Sylt. Mit einer Fläche von rund 5000 m2 verfügt das Gebäudeensemble über das längste zusammenhängende Reetdach Europas. Im Innern sorgt ein traditionell friesisch inspirierter Baustil für Luxus mit Charakter. Für den Innenausbau in den unterschiedlichen Bereichen der Anlage war die J. Brinkmann GmbH Bauunternehmung aus Essen/Oberhausen verantwortlich. Den Geschäftsführern, Architekt Peter Brinkmann und Architekt Klaus Brinkmann, war schnell klar: dieses Projekt hatte das Zeug dazu, im Trockenbauwettbewerb Rigips Trophy 2015/2016 auf einem der vordersten Plätze zu landen. Und sie lagen richtig: Das Team der J. Brinkmann Bauunternehmung wurde für seine Ausbauleistungen im Rahmen des Wettbewerbs mit der Trophäe mit Gold ausgezeichnet. Geschäftsführer Peter Brinkmann erinnert sich gut an die besonderen Herausforderungen in diesem Projekt: „Viele Elemente und Ideen sind erst während der Bauphase entstanden, was häufig kurzfristige Änderungen und logistische Kraftanstrengungen mit sich brachte. Sonderkonstruktionen, Formteile und Spezialplatten mussten innerhalb kürzester Zeit gefertigt und dann schnellstmöglich auf die Insel gebracht werden.“
Kein Zimmer gleicht dem anderen
Betrachtet man die fertig ausgebauten Hotelzimmer und Appartements im Severin‘s Hotel & Spa, so kann man die komplexen Aufgaben erahnen: Alle Zimmer sind in ihrem Grundriss unterschiedlich. Einige von ihnen erstrecken sich über zwei Etagen und verfügen über eine Galerie. Das J. Brinkmann-Team war gefordert: Q 4 für alle Oberflächen war eine Selbstverständlichkeit. Alle Übergänge zu Dach- und Wandschrägen sowie Eckausbildungen an den Gratsparren erforderten hohes handwerkliches Geschick und eine ruhige Hand. Sämtliche Trennwände mussten hohen Schallschutzanforderungen gerecht werden und wurden entsprechend als Doppelständerwände erstellt.
Verkofferungen und Vorsatzschalen sowie diverse Abkastungen und Nischenausbildungen, zum Beispiel für TV-Geräte, wurden doppelt mit „Rigips Bauplatten RB“ beplankt und verspachtelt. Doch vor allem war Maßgenauigkeit entscheidend: „Es musste mit großer Sorgfalt und nahezu millimetergenau gearbeitet werden, da alle Maße mit dem bereits vorgefertigten Mobiliar korrespondieren mussten. Gleiches galt für die Bäder: Die Fliesen waren bereits vorab auf Maß geschnitten, die gesamten Sanitäreinrichtungsgegenstände auf das jeweilige Zimmer individuell abgestimmt“, berichtet Bernhard Osterkamp, verantwortlicher Projektleiter bei der J. Brinkmann GmbH Bauunternehmung.
Von der Lobby bis zum Kaminzimmer
Dieselbe Sorgfalt war in den Tagungsräumen, der Lobby sowie den Gastronomie-Bereichen gefordert. Dort spielten neben den optischen Anforderungen an den Innenausbau vor allem raumakustische Qualitäten und die Einbindung einer hohen Installationsdichte eine entscheidende Rolle. So mussten beispielsweise bei der Ausführung der Deckenkonstruktion in der friesischen Teestube viele unterschiedliche Komponenten berücksichtigt werden. Sämtliche Einbauten wie Lüftungskanäle, Beleuchtungskörper, Verstärkungen für Holzunterbauten, unterschiedlichste Abstufungen sowie freie Deckenränder für den Abluft-Transport mussten miteinander in Einklang gebracht werden.
Lochbild mit feinem Akustikputz
Gemäß Rigips-System „AD10RTA“ wurde in einem ersten Schritt die Unterkonstruktion aus Grund- und Tragprofilen („Deckenprofile CD 60/27“) in Achsabständen von 700 mm bei den Grundprofilen und 335 mm bei den Tragprofilen erstellt und mithilfe von Nonius-Abhängern etwa 500 mm tief von der Rohbeton-Decke abgehängt. Die Beplankung erfolgte mit „Rigitone 12/25 Q“-Lochplatten. „Das Lochbild wurde aus gestalterischen Gründen zusätzlich mit einem feinen Akustikputz beschichtet. Sämtliche Verstärkungen oberhalb der sichtbaren Deckenflächen wurden mit Nonius-Abhängern ausgeführt und teilweise aus Platzmangel flächenbündig in die Unterkonstruktion eingearbeitet. Für angenehme Ruhe und eine gute Sprachverständlichkeit sorgt diese Deckenkonstruktion unter anderem auch in der Lobby, einem Konferenz- und Seminarraum, dem großen Restaurant sowie dem Kaminzimmer – zusammen rund 700 m2 Deckenfläche. Darüber hinaus wurden hier Hunderte von zusätzlichen Holzverstärkungen oberhalb der Abhangdecken zwischen den Konstruktionsprofilen montiert, damit die sichtbaren friesischen Stilelemente kraftschlüssig befestigt werden konnten“, so Bernhard Osterkamp.
Freitragende Brandschutzdecken
Der Brandschutz stand insbesondere in den Fluren im Fokus. Dort kam eine Variante des freitragenden Rigips-Deckensystems „FD22RF“ für eine Brandbeanspruchung von oben und unten zum Einsatz. „Aufgrund unterschiedlicher Spannweiten haben wir dort unter statischer Berücksichtigung CW-Profile in den Abmessungen 50 bis 125 mm ,Rücken-an-Rücken’ montiert und als Unterkonstruktion verwendet. Die Beplankung erfolgte einlagig mit 18 mm dicken ,Rigips Feuerschutzplatten RF’. Zusätzlich wurde die Unterkonstruktion oberseitig mit 120 mm breiten Streifen aus 25 mm dicken Feuerschutzplatten abgedeckt. Die gesamte Deckenfläche erhielt eine Dämmauflage aus 40 mm dicker, nicht brennbarer Mineralwolle“, erinnert sich Projektleiter Bernhard Osterkamp.
Eine „Wellness-Welt“ für sich
Im wahrsten Sinne des Wortes „eine Welt für sich“ bildet der rund 2000 m2 große Spa-Bereich. Dessen Zentrum – unter einem Glasdach – ist ein 16 m langes und 9 m breites Schwimmbad. Hier musste das Ausbauteam hochwertige Gestaltungselemente ausführen und die Räumlichkeiten mit Schallschutzkonstruktionen zu einer Oase der Ruhe werden lassen. Das Wichtigste jedoch: Alle Konstruktionen mussten einen zuverlässigen Feuchte- und Korrosionsschutz erhalten. Für die das Schwimmbad umlaufenden Wände kam deshalb eine Doppelständerwand aus 2 x CW 100 Profilen in der korrosionsgeschützten „C5M“-hoch-Variante zum Einsatz. Profile und Zubehöre in dieser Ausführung besitzen eine blaue Schutzlackierung. Sie erlauben sogar die Verwendung in Bereichen mit sehr hoher Korrosionsbelastung wie in Thermen oder Solebädern.
Gipsplatten mit reduzierter Wasseraufnahme
Zur Verbesserung des Schallschutzes legte das Mitarbeiterteam von Peter Brinkmann zunächst zwei Lagen Mineralwolle in die Profile, bevor die Wände schwimmbadseitig eine doppelte Beplankung mit 12,5 mm dicken „Glasroc H“-Platten erhielten. Dabei handelt es sich um vliesarmierte, hydrophobierte Spezialgipsplatten nach EN 15 283-1, die dem Typ „GM-FH1“ mit stark reduzierter Wasseraufnahme entsprechen. Mit ihrer grundierten Oberfläche eignet sich die „Glasroc H“-Ausbauplatte zur Herstellung von Trockenbaukonstruktionen im Wand- und Deckenbereich von Feucht- und Nassräumen, die befliest werden können: „Glasroc H“ ist schon bei einlagiger Beplankung und einem Ständerachsabstand von 625 mm für keramische Beläge mit einem Flächengewicht von 30 kg/m2 geeignet.
Extrem maßgenau eingemessen
Die andere Seite der Doppelständerwände wurde ebenfalls doppellagig mit 12,5 mm dicken „Rigips Bauplatten imprägniert RBI“ beplankt. Auf dieser Wandseite sind Kosmetik-, Massage- und Ruheräume untergebracht. „Die Herausforderung bei der Wandmontage bestand dort vor allem darin, die gewünschten Lichtöffnungen inklusive der Laibungen extrem maßgenau einzumessen und auszubilden. Das alles im Zusammenspiel mit allen anderen parallel in diesen Räumen tätigen Gewerken“, so Peter Brinkmann.
Runde Dampfsauna
Eines der auffälligsten Raumelemente ist eine 4,6 m hohe, innenliegende Dampfsauna. Ihre Errichtung wurde unter anderem durch den geringen Radius von nur 1500 mm zur komplexen Aufgabe, insbesondere beim Beplanken. So wurden der Abstand der Ständerprofile auf 200 mm reduziert und die imprägnierten Bauplatten zur inneren und äußeren Beplankung vorgenässt, um sie besser an die Rundung des Baukörpers anpassen zu können. „Im Eingangsbereich zur Dampfsauna haben wir darüber hinaus ein lineares Wandstück mit zwei umlaufenden Rücksprüngen angelegt. Der direkte Deckenbereich vor der Tür wurde wiederum mit ,Glasroc H‘ beplankt, um so eine zusätzliche Sicherheit im Falle von austretendem Dampf zu gewährleisten. Die Unterkonstruktion im Anschluss an die Dampfsauna wurde mit vorgestanzten UW-Profilen an die Rundung angepasst“, erläutert Bernhard Osterkamp.
Nicht zuletzt die Vielzahl und die hohe Qualität solcher Details überzeugten die Juroren der 10. Rigips Trophy 2015/2016. Das Team der J. Brinkmann GmbH Bauunternehmung begeisterte die Experten mit Professionalität und der besonderen Liebe zum Detail. Trotz der vielfältigen Anforderungen an die errichteten Konstruktionen in den verschiedenen Gebäudebereichen wurde ein in sich stimmiges, exklusives Hotel geschaffen. Das einstimmige Votum der Jury: Dem Anspruch eines 5-Sterne-Superior-Hotels wurde die J. Brinkmann Bauunternehmung mit einer außergewöhnlich hochwertigen Ausführungsqualität in hohem Maße gerecht.