„Schöner Brunnen“ in Nürnberg mit Flüssigkunststoff abgedichtet

Am „Schönen Brunnen“ auf dem Hauptmarkt in Nürnberg wurden zahlreiche Schäden wie Risse und Farbabplatzungen festgestellt, alle Brunnenebenen waren durchfeuchtet. Zur Sanierung sollten Flächen und Details abgedichtet werden. Zum Einsatz kam Flüssigkunststoff aus dem System Triflex BWS.

Der „Schöne Brunnen“ am Nürnberger Rathaus gilt als berühmtester der Stadt. Er ist eine Station auf der „Historischen Meile“, die zahlreiche Sehenswürdigkeiten auf einem Rundgang verbindet. Filigrane Verzierungen und 40 bemalte Steinfiguren auf vier Ebenen prägen seinen Aufbau. Vor allem die nahtlos ins Gitter eingelassenen Ringe sind ein Anziehungspunkt für die vielen Besucher: Demjenigen, der sie dreht, sollen drei Wünsche erfüllt werden. Im 14. Jahrhundert erbaut, wurde die Anlage mehrmals restauriert und ausgebessert. Die heutige Konstruktion ist eine Nachbildung des ursprünglichen, hochgotischen Brunnens und besteht vornehmlich aus Muschelkalkstein.

Durchfeuchtet und unansehnlich

Als 2015 die verrosteten Gitter mit den Wunschringen restauriert werden sollten, kamen weitere Schäden am Brunnen zum Vorschein: Unter anderem hatten sich Algen und Moose verbreitet, Risse sowie Abplatzungen führten zu einem unansehnlichen Erscheinungsbild. Die Spitze war verschoben und nicht mehr standsicher. Zudem nahm der Muschelkalk bei Niederschlag sehr viel Feuchtigkeit auf, so dass der Brunnen auf allen Ebenen durchnässt war.

Beständigkeit und gute Haftung gefordert

Um die wertvolle Substanz zu erhalten, veranlasste das Hochbauamt der Stadt Nürnberg eine umfangreiche Sanierung des Brunnens. Dabei sollte auch ein neues innenliegendes Entwässerungssystem in den einzelnen Ebenen entstehen. Damit die Leitungen geschützt sind und der Brunnen zukünftig den Witterungseinflüssen standhält, war eine dauerhafte sowie funktionstüchtige Abdichtung gefordert – sowohl für die größeren Flächen in den verschiedenen Becken als auch für zahlreiche Details und Wandanschlüsse. Sie sollte den wechselnden Außenemperaturen gewachsen sein.

Zudem war eine Lösung gefragt, die vollständig auf den Untergründen aus Muschelkalk, Sandstein und Blech haftet und somit hinterlaufsicher ist. Die Abdichtung musste widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen und leicht zu reinigen sein. Darüber hinaus galt es, ein dezentes Material aufzubringen, das sich der Optik des Bauwerks gemäß den Vorgaben des Denkmalschutzes anpasst.

Lösung mit Triflex BWS

All diese Anforderungen erfüllen die langzeiterprobten Abdichtungen von Triflex auf Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA). Zum Einsatz kam das Abdichtungssystem Triflex BWS. Es ist alkali- und hydro­lysebeständig und somit auch für den Einsatz bei stehendem Wasser geeignet. Durch die Vliesarmierung nimmt es mechanische Bewegungen der Baukonstruktion sicher auf und wirkt fugenüberspannend
sowie dynamisch rissüberbrückend. Witterungseinflüssen hält das System dauerhaft stand. Das Material lässt sich nahtlos auf den Untergrund aufbringen.

Fläche und Details sicher abgedichtet

Zur Vorbereitung auf die Abdichtungsarbeiten schliffen die Mitarbeiter der Märkl GmbH den Untergrund an und egalisierten Unebenheiten. Um eine optimale Haftung des Systems auf dem stark saugenden Muschelkalk zu erzielen, brachten die Handwerker die Grundierung „Triflex Cryl Primer 287“ auf. Anschließend dichteten sie Anschlüsse und aufwendige Geometrien mit „Triflex ProDetail“ und eingearbeitetem Spezialvlies ab.

An besonders filigranen und schwer zugänglichen Stellen verwendeten die Sanierungsexperten „Triflex ProFibre“. Die Systemkomponente ist faserarmiert und kommt ohne Vlieseinlage aus. Als Flächenabdichtung wurde „Triflex ProTerra“ appliziert. Die abschließende Versiegelung mit „Triflex Cryl Finish 205“
erhöht die chemische und mechanische Widerstandsfähigkeit.

Nürnberger Wahrzeichen dauerhaft geschützt

Trotz der beengten Platzverhältnisse auf den einzelnen Brunnenebenen konnten die Handwerker eine langzeitsichere Abdichtung auf insgesamt 150 m2 herstellen. Durch die enge Zusammenarbeit von Bauherr, Flüssigkunststoffproduzent und Handwerker ist eine Lösung entstanden, die das Nürnberger Wahrzeichen dauerhaft schützt. Auch die weiteren Gewerke wie Kunstmaler, Blattgoldveredler, Steinmetze oder Beleuchtungsexperten haben dem „Schönen Brunnen“ zu neuem Glanz verholfen.

Autor

Peter Müller arbeitet bei der Triflex GmbH & Co. KG in Minden als Regionalvertriebsleiter Raum Süd.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 3/2014

Flüssigkunststoff schützt Denkmäler Abdichtungs- und Beschichtungssysteme für denkmalgeschützte Gebäude

In Deutschland gibt es etwa 1,3 Millionen Kulturdenkmäler, die durch ihre exponierte Lage häufig schutzlos der Witterung ausgesetzt sind. Diese hinterlässt mit der Zeit unschöne Spuren und ist oft...

mehr
Ausgabe 04/2019

Terrasse des Berliner Doms mit Triflex abgedichtet

Der Berliner Dom befindet sich auf der Museumsinsel direkt an der Spree. Hunderttausende Gl?ubige und Touristen aus dem In- und Ausland besuchen ihn jedes Jahr. Das feuchte Mikroklima hinterlie? Spuren an dem unter Denkmalschutz stehenden Geb?ude. Der Bau

Seine traditionsreiche Geschichte, seine besondere Architektur und seine einmalige Lage direkt an der Spree machen den Berliner Dom zum beliebten Ausflugsziel von Besuchern aus dem In- und Ausland....

mehr
Ausgabe 06/2023

Greizer Parkhaus mit Spray-Applikation Triflex „SAM“ abgedichtet

triflex-parkhaus-greiz-kaufland.jpg

Im Südosten Thüringens, unmittelbar an der Landesgrenze zu Sachsen, liegt Greiz, die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Die etwa 22 500 Einwohner des Städtchens finden in ihrer Umgebung...

mehr
Ausgabe 12/2017

Brunnen im Schlosspark Babelsberg mit PMMA saniert

Nach einem fast 100-jährigen Schlaf sind die Brunnen im Park von Schloss Babelsberg wieder zum Leben erwacht: Im Zuge einer aufwändigen Komplexerschließung ließ der Bauherr, die Stiftung...

mehr
Ausgabe 03/2013

Meterlange Risse: Glockengeläut erschüttert Kirchturm

Deutlich sichtbare Schäden machten eine Sanierung des Kirchturms der Heilig-Geist-Kirche in Hanau-Lamboy notwendig: An dem aus Stahlbeton errichteten Bauwerk hatten sich tiefe, teils meterlange...

mehr